Wird der Kopierschutz eines Games geknackt, sinken die Einnahmen um 20 Prozent
Wenn der Denuvo-Kopierschutz schnell geknackt wird, verlieren Studios und Publisher 20 Prozent ihrer Einnahmen. Das ergab eine neue Studie. Sie besagt auch, dass zwölf Wochen nach Release keine finanziellen Verluste mehr festzustellen sind.
Wenn der Denuvo-Kopierschutz schnell geknackt wird, verlieren Studios und Publisher 20 Prozent ihrer Einnahmen. Das ergab eine neue Studie. Sie besagt auch, dass zwölf Wochen nach Release keine finanziellen Verluste mehr festzustellen sind.
Wie gross das Piraterieproblem mit PC-Games wirklich ist, weiss niemand so genau. Eine neue Studie hat nun den Einfluss von Kopierschutzmassnahmen auf den Umsatz untersucht. Darin schreibt William M. Volckmann II von der Universität in North Carolina: «Wenn Denuvo sehr früh geknackt wird, führt die Piraterie zu einem geschätzten Rückgang der Gesamteinnahmen um 20 Prozent». Denuvo ist eine der populärsten Kopierschutz-Software. Nach zwölf Wochen mit intaktem Kopierschutz sind wiederum keinerlei finanzielle Verluste mehr erkennbar. Somit gebe es danach keine Rechtfertigung mehr, Denuvo einzusetzen, so Volckmann.
Der Einsatz von Denuvo führt immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Die Software wird für schlechte Performance verantwortlich gemacht. Das dahinterstehende österreichische Unternehmen bestreitet einen Zusammenhang. Es gibt allerdings auch gegenteilige Aussagen von Game-Entwicklern. Hersteller deaktivieren dann auch regelmässig nach einer gewissen Zeit den Kopierschutz. Liegt es an möglichen Lizenzkosten oder eben doch an Leistungseinbussen?
Volckmann hat ebenfalls untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Art Spiel und der Geschwindigkeit, wie es geknackt wird, gibt. Einen solchen konnte er jedoch nicht feststellen.
Die Studie dürfte Publisher und Studios zusätzlich animieren, einen Kopierschutz einzusetzen. Dazu gehört auch der Online-Zwang, wie er mittlerweile selbst bei Singleplayer-Games dazu gehört. Einer der Verfechter ist Ubisoft CEO Yves Guillemot. Der behauptete vor über zehn Jahren in einem Interview, dass 93 bis 95 Prozent aller PC-Games aus illegalen Quellen stammen. Die Studie zitiert auch Marek Španěl, CEO von Bohemia Interactive («DayZ», «Arma»). Der sagte zur gleichen Zeit, dass 97 Prozent der Logins von gecrackten Spielversionen stammen. Ob die angestaubten Quellen darauf hindeuten, dass das Piraterieproblem mittlerweile drastisch gesunken ist, oder es weniger dramatisch ist, als von den beiden CEOs behauptet, lässt sich nicht endgültig überprüfen. Denuvo dürfte sich jedenfalls über die positive Werbung freuen.
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.