Acer Chromebook 514 im Test: So gut ist das Notebook mit Chrome OS
Es gibt eine zu Unrecht wenig beachtete Alternative zu Windows und macOS. Sie heißt Chrome OS und das Acer Chromebook 514 soll ein sehr gutes Notebook mit dem Betriebssystem von Google sein.
Was ist Chrome OS?
Falls dir Chrome OS bereits vertraut ist, kannst du direkt zur nächsten Zwischenüberschrift springen. Andernfalls erfährst du jetzt, was es mit dem Betriebssystem von Google auf sich hat.
Die Grundidee hinter Chrome OS ist, dass man heutzutage sowieso alles im Browser erledigt. Und so besteht Chrome OS hauptsächlich aus dem Chrome-Browser. Mit GMail, Google Docs und weiteren Diensten bietet Google selber bereits viele Anwendungen direkt im Browser an. Dank einer umfangreichen Offline-Funktion, kannst du auch ohne Internet auf dem Chromebook arbeiten. Sollte es eine Anwendung nicht als Web-Version im Browser geben, kannst du ihre Android-App installieren.
Dadurch hast du Zugriff auf ziemlich viele Anwendungen — die es mitunter gar nicht oder nur als schlechte Web-Version gibt — und kannst die Zahl der offenen Tabs im Browser reduzieren. Kleiner Nachteil: Die Android-Apps sind hauptsächlich für Smartphone-Displays konzipiert — und vielleicht noch für Tablets angepasst. Die Ansicht auf dem Notebook ist deswegen nicht immer optimal — vor allem wenn die App für Hochformat-Ansicht gestaltet ist.
Chrome OS ist am Anfang gewöhnungsbedürftig. Es ist komplett anders aufgebaut als Windows, macOS oder Linux. Aber spätestens nach zwei Tagen sollte die Struktur kein Problem mehr sein. Es gibt kaum etwas, dass du mit einem Chromebook nicht machen kannst. Die größten Einschränkungen gibt es bei Spielen, Spezial-Software und Anwendungen, die viel Rechenleistung erfordern. Großer Pluspunkt: Du klappst das Chromebook auf und es ist sofort startklar. Eine Wartezeit beim Aufwachen aus dem Ruhemodus gibt es nicht.
Touchscreen im Aluminium-Gewand
Mit seinem Gehäuse aus Aluminium hebt sich das Acer Chromebook 514 von vielen anderen Notebooks mit Chrome OS ab, die meistens aus Kunststoff gefertigt sind. Das Metall lässt es robust und elegant zugleich wirken, aber auf keinen Fall billig.
Ebenfalls für einen guten Eindruck sorgt der 14 Zoll große Touchscreen. Er ist matt, wodurch zwar die Farben nicht ganz so kräftig wirken, aber die Augen geschont werden. Die Full-HD-Auflösung ist Garant für ein scharfes, detailreiches Bild. Der zumindest an den Seiten schmale Rand sorgt dafür, dass das Chromebook nicht übermäßig groß ist.
Für einen Zahlenblock bei der Tastatur reicht es trotzdem nicht. Sie ist aber groß genug, um bequem auf ihr zu tippen. Der Hub der Tasten gefällt mir, die Druckpunkte dürften für meinen Geschmack aber noch klarer sein. Pluspunkte gibt es für die Hintergrundbeleuchtung, die vor allem in der Dämmerung und nicht erst bei Dunkelheit hilfreich ist.
Das Touchpad des Chromebook 514 hat mich dagegen auf die Probe gestellt. Ich gehöre zu den Menschen, die das Antippen als Eingabe ausschalten und das Touchpad für einen Klick richtig drücken wollen. Es klickt sich auch wunderbar, allerdings erkennt das System nur kräftige und deutliche Klicks. Das hat mich am Anfang einige Nerven gekostet, da ich es von anderen Laptops gewohnt bin, schneller und kürzer klicken zu können.
Ausreichend Leistung und viele Anschlüsse
In meinem Testgerät stecken der Pentium N4200 und acht Gigabyte Arbeitsspeicher. Es ist damit die am besten ausgestattete Variante des Acer Chromebook 514. Das reicht für den Browser als Hauptelement des Betriebssystems völlig aus. Bei den Apps fallen die Ladezeiten mitunter etwas länger aus. Aber prinzipiell läuft alles auf dem Chromebook — selbst Spiele wie PubG Mobile. Das lässt sich zwar auf einem Notebook nicht steuern, aber die gewählte mittlere Grafikqualität lässt im Bezug auf die Leistungsfähigkeit Vergleiche mit Smartphones zu.
Der interne Speicher des Chromebook 514 ist mit 64 Gigabyte nicht besonders üppig, aber für den Anfang ausreichend. Aber selbst auf lange Sicht sollte es keine Probleme geben. Google geht davon aus, dass du seine Cloud-Dienste ausgiebig nutzt. Außerdem kannst du mit einer microSD-Karte den Speicherplatz noch erweitern.
Zwei USB-Anschlüsse stehen für Zubehör zur Verfügung. Dazu gesellen sich noch ein 3,5-mm-Audioanschluss und zwei USB-C-Buchsen. Die sind nicht nur für Zubehör wie einen externen Monitor zu gebrauchen, sondern sind auch die Ladeanschlüsse für das Chromebook. Der Akku lädt schnell und hält vergleichsweise lange durch. Acer verspricht eine Akkulaufzeit von mindestens zwölf Stunden. Ich hab die Zeit nicht ganz genau gestoppt, konnte aber meine Arbeitstag mit dem Chromebook verbringen und Abends noch zwei Folgen All or Nothing schauen.
Der Sound ist allerdings kein Argument mit dem das Chromebook 514 überzeugt. Quasi passend zum Gehäusematerial klingt es wie eine Blechdose und damit schlechter als ein durchschnittliches Notebook. Für ein kurzes Video ist das in Ordnung, aber einen ganzen Film will ich mir damit nicht anschauen und auch nicht den ganzen Tag bei der Arbeit Musik hören. Da helfen nur Kopfhörer oder ein Bluetooth-Lautsprecher.
Hast du ein Android-Smartphone, gibt es einen kleinen Bonus: Mit ihm kannst du das Chromebook automatisch entsperren, wenn beide Geräte in der Nähe sind. Zudem kannst du dir Benachrichtigungen vom Smartphone auf dem Laptop anzeigen lassen und SMS bzw. Nachrichten mit der Messages-App direkt mit der Tastatur tippen.
Fazit: Ein Rechner mit Potential
Chrome OS ist eine flotte und schlanke Alternative zu Windows, Linux und macOS, mit der du nur wenige Sachen nicht machen kannst — und natürlich statt Microsoft oder Apple Google deine Daten anvertraust.
Das Acer Chromebook 514 gehört für mich eindeutig zu den besseren Chromebooks. Vor allem das hochwertige Gehäuse und das Display überzeugen. Die Hardware ist brauchbarer Durchschnitt und die vielen Anschlüsse sind sehr hilfreich. Das Touchpad ist allerdings gewöhnungsbedürftig und der Sound unterirdisch. Verbesserungspotential ist also vorhanden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.