Amazon Prime Video: Aufpreis oder Werbung ab 2024 in Deutschland
Werbung trotz Bezahl-Abo bei Amazon Prime Video: Diese bittere Pille müssen Prime-Kunden in Deutschland ab 2024 schlucken. Werbefreie Serien und Filme kosten dann einen Aufpreis. Weitere Länder folgen vermutlich später.
Amazon hat angekündigt, ab 2024 in den USA, Kanada und Deutschland Werbung beim Streamen auf Prime Video anzuzeigen. Für die Schweiz und Österreich gibt es dazu bisher keine Informationen. Aber du kannst wohl davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch dort Werbung über die Bildschirme flimmern wird.
Ohne Werbung nur gegen Aufpreis
Wer keine Werbung sehen möchte, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. In den USA müssen Nutzerinnen und Nutzer dafür zusätzlich 2,99 Dollar – das sind etwa 2,81 Euro oder 2,72 Franken – auf den Tisch legen. Wie hoch der Aufpreis hierzulande ausfällt, ist noch nicht bekannt. Amazon wird dazu ein paar Wochen vor Umsetzung der Maßnahme eine Mail versenden und auf das mögliche Upgrade hinweisen.
Erst vor einem Jahr hatte Amazon den Prime-Preis um einen Euro pro Monat bzw. 20 Euro pro Jahr angehoben. Prime Video ist zusammen mit weiteren Leistungen im Prime-Abo enthalten, ein gewisser Preis hat also seine Berechtigung. Das Aufzwingen von Werbung trotz Abonnement ist dennoch ärgerlich. Wer keine Werbung sehen möchte, bekommt also eine weitere Preiserhöhung serviert.
Immerhin verspricht Amazon in der aktuellen Ankündigung «deutlich weniger Werbung zu zeigen als lineare Fernsehsender und andere Video-Streaminganbieter». Durchschnittlich senden werbefinanzierte Anbieter vier bis sechs Minuten Werbung pro Stunde. Amazon selbst zeigt bisher bereits zu Beginn eines Films oder einer Serienfolge gelegentlich Trailer. Vermutlich werden hier dann auch die angekündigten Werbungen zu sehen sein.
Was macht die Konkurrenz?
Die anderen großen Streaming-Anbieter – allen voran Netflix, Disney+ und Apple TV+ – haben in den letzten Monaten ebenfalls für Aufreger gesorgt.
Netflix ging dieses Jahr etwa gegen Account-Sharing vor. Die Nutzung des Dienstes durch Accounts außerhalb des eigenen Haushalts kostet seitdem extra. Trotz des großen Unmuts stieg in der Folge die Zahl der bezahlten Abos stark an.
Ein werbefinanziertes Abo ist bei Netflix gegenüber dem Standard-Abo immerhin stark vergünstigt.
Disney+ wertet ab dem 1. November auch in der Schweiz sein bisheriges Standard-Abo ab. Der Preis bleibt zwar gleich, aber wer wie bisher in 4K streamen möchte, muss dann drei Euro oder fünf Franken mehr bezahlen. Gleichzeitig gibt es ein neues Abo-Modell mit Werbung, das drei Euro oder fünf Franken günstiger ist als das Standard-Abo.
Apple TV+ hatte vor einem Jahr eine Preiserhöhung seiner Dienste umgesetzt. Werbung schaltet Apple bisher nicht. Durch die Einstellung einer Expertin im Bereich TV-Werbung gab es Anfang des Jahres aber Gerüchte, dass es hierzu noch Neuigkeiten geben wird.
Findest du den Preis für Prime trotz Werbung im Videoangebot noch gerechtfertigt? Wie viel Geld wärst du bereit, mehr für ein werbefreies Prime-Video-Abo zu bezahlen? Schreib es mir in die Kommentare!
Titelbild: Debora Pape (ich weiß, die Spiegelungen und die Wand sind eine ganz eigene Horrorshow)Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.