Nillkin Crayon K2 iPad Stylus
Apple Pencils: Wo bleiben die Alternativen?
Von Apple gibt es zwei verschiedene Stifte für dein iPad. Die sind teuer und die Frage nach einer Alternative ist nicht abwegig. Davon gibt es eine Menge, aber mit weniger Funktionen. Und auch Apples eigene Stifte haben Einschränkungen.
Möchtest du für dein iPad gerne einen Stift zum Zeichnen oder für Notizen, hat Apple zwei Varianten im Sortiment. Den Apple Pencil 1 und den Apple Pencil 2. Nicht beide Stifte sind für alle iPads geeignet. Auch das Zubehör von Drittanbietern kann verwirrend sein: Welche funktionieren bei welchen iPad-Modellen und was können sie?
Die originalen Apple Stifte: nicht ganz so kompliziert
Zu den gemeinsamen Vorteilen der beiden offiziellen Apple-Pencil-Modelle gehören die Neigungs- und Druckerkennung. Neige ich den Stift, kann ich etwas schraffieren. Mit der Druckerkennung zeichne ich, wie ich es mit Stift und Papier gewohnt bin, feine Bleistiftskizzen und ziehe festere Linien darüber. Oder ich bringe bei Outlines durch die variierende Strichdicke mehr Leben in ein Kunstwerk.
Der Apple Pencil der ersten Generation hat einen Schwachpunkt. Er hat noch einen Lightning-Stecker angebracht fürs Laden. Die neueren iPads sind bereits beim USB-C-Anschluss angelangt. So brauchst du entweder einen Adapter fürs Laden über das iPad oder ein passendes Netzteil. Mitunter deshalb gibt es den Stift der zweiten Generation. Er lässt sich magnetisch am Tablet befestigen und auch dort laden. Allerdings nur bei jenen iPads, die diese Funktion auch unterstützen.
Hier eine Übersicht, welche iPads welche Stifte unterstützen. Falls du nicht weisst, welches iPad du besitzt, findest du bei Apple eine Anleitung, um dein Modell zu bestimmen.
Diese iPad-Modelle sind mit dem Apple Pencil (1. Generation) kompatibel:
- iPad mini (5. Generation)
- iPad (6., 7., 8. und 9. Generation)
- iPad (10. Generation) – nur mit Adapter
- iPad Air (3. Generation)
- iPad Pro (12,9", 1. und 2. Generation)
- iPad Pro (10,5")
- iPad Pro (9,7")
Diese iPad-Modelle sind mit dem Apple Pencil (2. Generation) kompatibel:
- iPad mini (6. Generation)
- iPad Air (4. Generation und neuer)
- iPad Pro (12,9", 3. Generation und neuer)
- iPad Pro (11", 1. Generation und neuer)
Meine Suche nach Alternativen
Ich besitze selbst einen Apple Pencil der zweiten Generation und bin zufrieden damit. Allerdings verstehe ich, wenn du nicht gleich 120 Franken oder Euro für einen Stift ausgeben willst. Oder dein iPad den neuen Stift gar nicht unterstützt. Vielleicht gibt es sogar Stifte, die in einem bestimmten Bereich besser abschneiden. Aus diesen Gründen habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht.
Dabei bin ich fast verzweifelt. Es gibt Unmengen an kompatiblen Schreibgeräten. Aber so viel vorweg: Eine geeignete Alternative habe ich nicht gefunden. Die getesteten Stifte haben zwar ihre Daseinsberechtigung, aber allen fehlt mindestens eine wichtige Funktion, auf die ich beim Zeichnen nicht verzichten kann. Nämlich die Druckerkennung.
Kannst du zugunsten des Preises auf die eine oder andere Funktion verzichten, oder willst du weg vom Lightning-Anschluss, könntest du hier trotzdem dein neues Schreibutensil finden.
Einfach, günstig und ohne Firlefanz: Nillkin
Als erstes habe ich den Stylus von Nillkin getestet. Eingeschaltet wird er über einen Knopf, dann ist er mit dem iPad verbunden. Für 12 Stunden Akku lädst du ihn knapp 40 Minuten über ein USB-C-Kabel auf.
Der Stift liegt gut in der Hand und ist angenehm beim Schreiben. Das liegt an der kleinen weichen Spitze, von der es auch einen Ersatz im Lieferumfang hat. Druck- oder neigungsempfindlich ist der Nillkin Crayon K2 nicht. Du schreibst also immer mit der gleichen Stärke. Zudem musst du den Stift recht geneigt nutzen, senkrecht erkennt das Tablet die Spitze nicht. Manchmal verliert er sogar grundlos die Verbindung, auf lange Zeit also eher mühsam. Und du kannst den Nillkin nicht magnetisch am iPad befestigen.
Geeignet für alle iPads, die auch mit einem Apple Pencil (1. und 2. Generation) kompatibel sind
Wenn es etwas mehr sein darf: ESR
Etwas teurer ist der ESR Stift, dafür funktioniert er mit der Magnethalterung. Du lädst ihn per USB-C-Kabel für eine Stunde und hast damit 12 Stunden Akkulaufzeit. Der Akkustand wird dir über drei Leuchtpunkte neben dem USB-Anschluss angezeigt. Die kabellose Ladung über die Magnethalterung ist leider nicht möglich.
Die Spitze ist aus Kunstharz. Ein Ersatzstück ist ebenfalls dabei. Druckempfindlich ist der ESR nicht, er erkennt aber den Neigungswinkel. So kannst du bei schnellen Skizzen auch kurz etwas schraffieren. Dickere Linien funktionieren mit der Neigemethode nicht so gut.
Geeignet für: iPad Pro (2020, 2018), iPad (6. und 7. Gen.), iPad Air (3. Gen.), iPad mini (5. Gen.). Nicht kompatibel mit: iPad Pro 12.9 (1. und 2. Gen.), iPad Pro 9.7", iPad Pro 10.5"
Die Stifte von 4smarts sind Apples (Fast-)Zwillinge
4smarts hat zwei Stifte im Sortiment, die optisch an die beiden Pencils von Apple angelehnt sind. Fehlende Features: Druckerkennung und Aufladen per Magnethalterung. Das erste Problem versucht 4smarts mit der Neigungserkennung zu lösen. Die hat eine sehr feine Abstufung, ersetzt aber die Präzision der fehlenden Druckerkennung nicht.
Das Ladeproblem löst 4smarts mit einer Schnellladefunktion. Der Pencil Pro 2 kann über USB-C direkt am iPad geladen werden und hält nach 40 Minuten Ladezeit etwa 8 Stunden. Der Pencil Pro 3 braucht ein Kabel, lädt damit aber am iPad oder mit einem Netzteil in 20 Minuten für 12 Stunden Akku auf.
Ein Pluspunkt sind die Ersatzspitzen: Zwei sind mitgeliefert. Brauchst du noch mehr, ist der Stift auch mit den Spitzen von Apple kompatibel.
Beide Stifte geeignet für: iPad Pro 12.9" (3.-5. Gen.), iPad Pro 11" (1.-3. Gen.), iPad 10.9" 10. Gen., iPad 10.2" (7.-9. Gen.), iPad 9.7" 6. Gen., iPad Air (4. und 5. Gen.), iPad Mini (5. und 6. Gen.)
Adonit Neo Pro: anziehender Pluspunkt
Der Adonit Neo Pro ist ein unkomplizierter Stift. Er lässt sich einschalten und ist ohne Bluetooth direkt mit dem Tablet verbunden. Du kannst ihn zudem über die Magnethalterung anklippen und er hat eine Neigungserkennung.
Beim Adonit Neo Pro vermisse ich ebenfalls die Druckerkennung. Allerdings hat er einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen getesteten Stiften. Er lässt sich über die Magnethalterung laden. Mit einem Aber: Das Feature ist jenen iPads vorenthalten, die auch die Funktion dafür verbaut haben. Das sind jene, die mit dem Apple Pencil der zweiten Generation kompatibel sind. Beim Adonit Neo Pro hast du Ersatzspitzen mit im Lieferumfang und kannst ansonsten Dreiersets nachbestellen.
Geeignet für: iPad Pro 12.9" (3.-5. Gen.), iPad Pro 11" (1.-3. Gen), iPad Air (4. und 5. Gen.), iPad Mini (6. Gen.)
…und das war es dann auch
Die vorgestellten Stifte eignen sich alle gut fürs Schreiben. Was mir überall fehlt, ist die Drucksensitivität. Auch das kabellose Laden über die Magnethalterung weiss ich nach meinen Tests mehr zu schätzen. Das kann von meiner Auswahl ansonsten nur der Adonit Neo Pro. Persönlich bleibe ich deshalb bei meiner ursprünglichen Wahl des Apple Pencils aus der zweiten Generation. Er ist zwar teuer, der Konkurrenz aber voraus.
Kennst du weitere nennenswerte Alternativen für das iPad? Teile sie gerne in den Kommentaren.
Titelfoto: Michelle BrändleSeit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.