Giiker Smart Four Connected
Englisch
Beim Ausmisten des Büros fand ich einen 3D-4-Gewinnt-Computer, der mir das Fürchten lehrte. Er ist der absolute Endgegner unter den Solo-Spielen.
Im Hauptsitz von Galaxus switchen wir gerade von fixen Arbeitsplätzen zu einer Flex-Desk-Policy um. Schluss mit Unordnung und privatem Stauraum für Dinge, die ich schon längst hätte verwerten oder entsorgen sollen. Ausmisten ist angesagt. Das war auch bitter nötig, denn im Laufe der Jahre haben sich etliche Produkte unter, auf und um meinen Arbeitsplatz herum angesammelt. Auch solche, die ich schon längst aus meinem Gedächtnis gelöscht habe. So auch ein smartes 3D-4-Gewinnt.
Keine Ahnung, wie dieses Ding den Weg unter meinen Bürotisch gefunden hat. Eines Tages lag es einfach da. Noch eingeschweisst verstaubte es vor sich hin. Bevor ich es weggebe, will ich aber kurz in die Verpackung schauen. Vielleicht macht das Ding ja Spass.
Viel gibt es zu diesem Spiel nicht zu sagen. Es ist ein 4-Gewinnt in drei Dimensionen mit einem Spielfeld von fünf auf fünf Kacheln und 36 weissen und schwarzen Spielsteinen. Dein Glück kannst du entweder gegen eine andere Person oder den internen Computer versuchen. Daher auch das «Smart» im Namen. Smart ist aber ein bisschen untertrieben. Eigentlich sollte das Teil «unbeatable» heissen.
Der Computer kennt drei Schwierigkeitsgrade: easy, medium und hard. Ich frage mich jedoch, wie der sich nach «easy» überhaupt noch steigern kann. Jeder Versuch, gegen den Computer zu gewinnen, endet gleich. Ich verliere. Egal was ich versuche, das Ding durchschaut meine Taktik und setzt mich früher oder später «Figgi Müli».
Langsam hinterfrage ich mein eigenes Können. Kann auch sein, dass ich einfach zu schlecht im 4-Gewinnt bin. Vielleicht klappt es zu zweit gegen den Computer. Communication Manager David Kübler eilt mir zur Hilfe herbei. Aber auch zusammen kriegen wir es nicht gebacken. Es ist zum Heulen.
Als ich mir im Büro lauthals über dieses dämliche smarte 4-Gewinnt Luft verschaffe und es frustriert in die Ecke schmeissen will, taucht Redaktionskollegin Livia Gamper auf. Voller Schadenfreude über mein Scheitern streut sie auch noch Salz in die Wunde und behauptet, dass sie das locker hinkriegen würde. Ich solle mich nicht so anstellen, muss ich mir von ihr anhören. Tja, Livia. Du wirst dein blaues Wunder erleben. Kannst gerne dein Glück versuchen.
Keine zehn Minuten später und beim ersten Versuch besiegt sie den Computer.
Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Ich gebe auf. Dieses Spiel findet definitiv keinen Platz mehr im neuen Büro.
Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.