Produkttest

Benzin im Blut und eine PS4 Zuhause? Dann hol dir «Gran Turismo Sport» – trotz Fehlzündungen

Ersin Caglak
23.10.2017

Playstations Kultrennserie setzt zum Überholmanöver an. Das Wort «Sport» im Titel anstelle der Versionsnummer 7 gibt dir einen Hinweis darauf, in welche Richtung der jüngste Ableger zielt. Der Richtungswechsel zahlt sich nur bedingt aus.

Endlich ist es soweit. Nach knapp vier Jahren erscheint ein neuer Teil der legendären Rennserie. «Gran Turismo Sport» gehört seit jeher zu den Top-Rennsimulationen auf dem Markt. Schon auf den ersten Blick merkt man, dass Entwickler Polyphony Digitals zeigen will, wie viel Power in der Playstation 4 steckt.

Die Serie ist seit dem ersten «Gran Turismo» für die Playstation 1 in den 90er-Jahren bekannt für fantastische Grafik und realistisches Fahrerlebnis. Am besten kriegt man dieses Feeling mit einem guten Gaming-Lenkrad plus Pedale hin. «GT Sport» bietet viele Möglichkeiten, richtig Autofahren zu lernen und dabei Spass zu haben. Es gibt sogar ein Menü mit dem Abschnitt Fahrschule, welches bis zu 50 Fahrstunden anbietet, damit man für die Rennen perfekt gerüstet ist. Bei jeder Lektion kann man drei Stufen (Bronze, Silber und Gold) erreichen, was zum mehrmaligen Probieren animiert. Ich empfehle dir dringend, die Fahrschule zu besuchen, falls du noch nie eine Race-Simulation gespielt hast oder deine Fähigkeiten verbessern willst. (Renn)Sport mit all seinen Regeln und Finessen steht im neuen «Gran Turismo» nicht zur Zierde im Titel.

Realismus pur

«Gran Turismo» bietet aktuell rund 160 Autos. Im Vergleich zu «Forza Motorsport 7» oder GT 6 mit seinen über 1000 (!) Fahrzeugen etwas mager. Dafür gibt es endlich ein komplett modelliertes Cockpit. Autohersteller aus aller Welt designen für dieses Rennspiel verschiedene Originalfahrzeuge genauso wie Prototypen, die man mit viel Vergnügen testen kann. Fast jedes Detail der vorhandenen Fahrzeugen wurde auf den Punkt genau nachgebildet und bei einem Crash gibt es realistische Dellen.

Der klassische Kampagnen-Modus von früher ist kaum wiederzuerkennen. Im siebten Teil werden lediglich Missionen aneinandergereiht. Beim Beginn des Spiels sind die meisten Rennstrecken und Autos gesperrt. Es kann an einmaligen Rennen gegen die KI, Zeitfahren, Drift-Trials, Split-Screen Two-Player Battles und dem limitierten VR-Modus teilgenommen werden. Mit Siegen im Arcade-Modus werden neue Belohungen freigeschaltet. Mit jedem Rennen gewinnt man Credits, Meilen, gefahrene Distanz und eine verbesserte Wertung des Fahrers. Mit den Credits kann man sich neue Fahrzeuge kaufen, während man mit den angesammelten Distanzen ein neues Fahrzeug geschenkt bekommt, was eigentlich erstaunlich ist, da man mehrere Fahrzeuge aufs Mal erhalten kann. Fast jedes Fahrzeug kann nach Belieben mit Fantasie- und echten Markenlogos beschriftet werden. Es sieht recht witzig aus, wenn man sein Fahrzeug mit dem Logo der Zürich Versicherung dekoriert und so in ein Online-Spiel geht :D.

Server-Zwang bremst den Spielspass

Online-Spiele sind bekannterweise an Server gebunden. Neu setzt aber auch der Rest des Spiels auf Online-Zwang. In der Vergangenheit konnte man noch problemlos offline spielen. In «Gran Turismo Sport» ist die Mehrheit des Spiels nicht zugänglich ohne Internetverbindung. Neuwagen kaufen, die Garage ansehen, Autolackierungen bearbeiten und sogar Fotos von Autos schicken, ist nur bei aktiver Verbindung möglich. Nicht mal der Fortschritt wird gespeichert, wenn die Server oder das Internet streiken – ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Die Grafik trumpft erneut

Die verbesserte Grafikengine ermöglicht auf einer PS4 Pro 4K-Auflösung bei 60 FPS und HDR, was lebendige Farben garantiert. Im Vergleich zu anderen Rennsimulation wie zum Beispiel «Forza Motorsport 7» sieht man effektiv einen Unterschied in der Bildqualität. Das gilt aber nur beim Vergleich der Konsolen-Versionen. «Forza» gibt es auch für PC und dort überholt es «GT». «Gran Turismo Sport» legt dennoch sehr viel Wert auf die optische Präsentation, während «Forza Motorsports 7» die Empfindlichkeit der Lenkung etwas stärker gewichtet. Die Lenkung in «GT» mit einem normalen Dualshock-Controller ist sehr gewöhnungsbedürftig. Deshalb empfiehlt es sich, viel Erfahrung in der Fahrschule zu sammeln, bevor man sich an ein Rennen wagt.

Fazit: Podestplatz, aber keine Krone

Falls ich mich zwischen «Forza Motorsports 7» oder «Gran Turismo Sport» entscheiden müsste, geht der Sieg ganz klar an Microsofts Rennsimulation. Ich habe einen sehr leistungsstarken PC zuhause und spiele «Forza» mit einem gewöhnlichen Xbox-Controller und muss zugeben, dass es einiges besser aussieht als «GT Sport» auf der normalen PS4. Die Lenkungsempfindlichkeit genauso wie das Fahrwerk fühlen sich realistischer an als beim japanischen Konkurrenten. «GT Sport» scheint etwas zu lange geschlafen zu haben und ohne Lenkrad macht es auch nur halb so viel Spass. Ich hoffe, dass der nächste Ableger ohne das Zuwort «Sport» besser abschneidet.

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