Beschichtete Pfannen in die Spülmaschine: ja oder nein?
Was in die Spülmaschine gehört und was nicht, darüber scheiden sich die Geister. Symbole auf Verpackungen und Pfannen sollen Abhilfe schaffen, bloss stiften sie oft noch mehr Verwirrung.
«Ich stelle all meine Pfannen in die Spülmaschine», gesteht meine Podcast-Partnerin Judith. Wir haben in der aktuellen Folge unseres Podcasts «Uftischt» über eigentlich verbotene Dinge gesprochen, die wir in der Küche trotzdem tun. Ab Minute 21:14 sprechen wir über den Fauxpas.
Auch ich stelle meine Bratpfannen ab und zu in die Spülmaschine. Kein Ding. Es hat ja ein Symbol mit einem Geschirrspüler drauf. Bloss bedeuten diese Symbole nicht immer, dass die Pfannen wirklich in die Spülmaschine sollten.
Spülmaschinenfest oder spülmaschinenbeständig
Das Symbol «spülmaschinenbeständig» ist eine definierte Norm, genauer DIN 12875. Ein genormtes Testverfahren regelt, wie viele Spülgänge eine Pfanne oder ein Teller unbeschadet durchlaufen muss, um als «spülmaschinenbeständig» zu gelten. Die Zahl oben an den drei Strahlen gibt an, wie viele Waschzyklen das Geschirr oder die Pfanne aushält.
Spülmaschinengeeignet und -tauglich
Dieses Geschirr lässt sich zwar in der Spülmaschine reinigen, allerdings ist nicht garantiert, dass es eine Vielzahl an Waschgängen unbeschadet übersteht. Daher ist Vorsicht geboten. Meine beschichteten Bratpfannen sind alle «spülmaschinengeeignet», ich wasche sie trotzdem neun von zehn Mal von Hand ab. Es ist schon fast Irreführung der Hersteller, weil sie die strenge EU oder DIN-Norm für «spülmaschinenbeständig» nicht erhalten. Dann erfinden sie halt ein Logo und ein neues Wort und hoffen, bei der Kundschaft macht sich auch nach dutzenden Waschgängen nichts bemerkbar. Das ist in den meisten Fällen auch so, aber eben nicht mit DIN-Garantie.
Dasselbe gilt auch für die Bezeichnung «spülmaschinentauglich». Ich war im Militär auch mal «diensttauglich», bevor ich mit den Röntgenbildern eingerückt bin. Ich hätte die Rekrutenschule wohl schon überlebt, wollte aber auf sicher gehen und habe aufs Militär verzichtet. Dasselbe solltest du mit der Spülmaschine und deinen «spülmaschinentauglichen» Pfannen und Utensilien tun.
Kurz: Spülmaschinengeeignet und -tauglich sind nicht das, was du meinst. Nur spülmaschinenfest und -beständig halten das Versprechen, in der Spülmaschine nicht kaputt zu gehen.
Das gehört sicher nicht in die Spülmaschine
Gusseisen, Silber und Aluminium darfst du auf gar keinen Fall in die Spülmaschine tun. Auch Kupfer, Messing, Zink und Holz haben nichts in der Maschine verloren. Ausserdem ist bei Porzellan mit Bemalung oder feinen Verzierungen Vorsicht geboten. Dort versprechen dir die Hersteller aber auch keinerlei Spülfestigkeit oder Spültauglichkeit. Mocca-Kännchen, Reiskocher-Schüsseln und Holzschneidebretter sind also sowas wie die Militärdienstverweigerer.
Warum Tafelmesser nicht in die Spülmaschine gehören, hat Kollege Martin vor längerem schon geklärt.
UPDATE 3.10.: In einer früheren Version war hier fälschlicherweise ein Symbol abgebildet mit der Behauptung, es gäbe eine EU-Regel dazu, was spülmaschinenfest ist. Das war falsch. Der Fehler ist behoben.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.