Bildbearbeitung: Der Unterschied zwischen Dynamik und Sättigung
Kräftigere Farben erreichst du mit mehr Sättigung, aber auch mit mehr Dynamik. Was der Unterschied ist und welchen Regler du wofür brauchst, liest du hier.
In Photoshop oder Lightroom findest du Schieberegler zu Dynamik (englisch «vibrance») und Sättigung (englisch «saturation»). Beide Regler machen die Farben knalliger, gesättigter. Es ist bei vielen Bildern nicht offensichtlich, welchen Regler du wählen musst und ob es überhaupt eine Rolle spielt.
Ein Beispiel.
Sättigung und Dynamik auf neutral:
Sättigung voll aufgedreht:
Dynamik voll aufgedreht:
Selbst wenn die Regler voll aufgedreht sind, unterscheiden sich die Farben hier nur geringfügig. Das ist jedoch nicht bei allen Bildern der Fall.
Der Unterschied
Sättigung ist das Standardverfahren: Es macht alle Farben gleichmässig kräftiger.
Dynamik erhöht vor allem die Sättigung bei den weniger kräftigen Farben. Die Farben, die schon kräftig sind, werden nur geringfügig erhöht.
In der Praxis bedeutet das, dass die Dynamik Blautöne stärker sättigt als andere Farben. Was für Landschaftsfotos sehr praktisch ist. Dadurch kannst du den Himmel oder auch Gewässer etwas aufpeppen, ohne dass der Rest des Fotos aussieht wie in einem Süsswarenladen.
Neutral:
Sättigung bis ans Limit geschraubt: Das Holz wird viel zu bunt. Auch Hautfarben bekommen einen sehr unnatürlichen Farbton.
Dynamik voll aufgedreht: Himmel und Wasser sind extrem knallig, der Rest geht noch.
Der Regler «Dunst entfernen» – in Lightroom und im Camera Raw direkt über dem Dynamikregler – wirkt sich ebenfalls auf die Himmelfarbe aus, wenn du ihn weit aufdrehst. Gleichzeitig werden dunklere Partien im Bild weiter abgedunkelt, also der Kontrast verstärkt. Das führt dazu, dass im Himmel vor allem der obere Rand, der naturgemäss dunkler ist, durch ein sattes Blau hervorsticht.
Hier ein anderes Foto mit etwas mehr Himmel. Zuerst neutral:
Dunst entfernen, bis der Notarzt kommt:
Normalerweise wendest du den Anti-Dunst-Regler natürlich nicht so heftig an. Selbst im allgemeinen Übersättigungswettrüsten auf Instagram würde ich keinen der drei Regler auf hundert Prozent schieben.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.