
Ratgeber
Foto-Kurztipp: Belichtungsmessung richtig nutzen
von David Lee
Wenn du weisst, was ein Fluchtpunkt ist, erkennst du ihn auch sofort. Das hilft dir, den Bildaufbau bewusster zu gestalten.
Linien, die in der Realität parallel sind, laufen auf dem Bild in einem Punkt zusammen. Dies ist der Fluchtpunkt. Am meisten solcher Linien triffst du in der Stadt an: Häuser, Strassen, Lampen, Gleise. Auf dem Land sind sie seltener, fallen dafür umso mehr auf, etwa bei einer Brücke oder wie hier, bei einem Steg.
Das betrifft auch senkrechte Linien. Dort versuche ich jedoch meistens, den Effekt zu vermeiden, indem ich die Kamera gerade halte.
Besonders eindrücklich ist die Wirkung, wenn diese Linien nicht nur am Boden zu sehen sind, sondern auch seitlich oder sogar oben. Dieses Bild von Andrej Barnes wirkt unter anderem deshalb so stark, weil die kontrastreichen Linien sowohl oben als auch unten gespiegelt verlaufen.
Der Fluchtpunkt muss nicht in der Mitte sein. Er kann irgendwo liegen – auch ausserhalb des Bildes. Ich setze ihn gerne weit an den Rand, aber du kannst auch die Drittelregel anwenden.
Es gibt auch Situationen mit zwei Fluchtpunkten. Die gängigsten Beispiele: Hauseck und Strassenkreuzung.
Die Linien müssen nicht exakt parallel sein, um den Fluchtpunkt deutlich zu machen. Fotos von Bergtälern haben genauso einen Fluchtpunkt. Sie wirken durch die unregelmässigen Linien sogar interessanter.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.