Foto-Kurztipp: Belichtungsmessung richtig nutzen
Ratgeber

Foto-Kurztipp: Belichtungsmessung richtig nutzen

David Lee
5.11.2018

Für die richtige Belichtung kennt die Kamera verschiedene Messmethoden. Meistens nutzt du die Matrixmessung, auch wenn du das gar nicht weisst. Doch manchmal ist es sinnvoll, auf Spotmessung umzuschalten.

Deine Kamera misst die Helligkeit im Bild, damit das Foto weder zu hell noch zu dunkel wird. Du kannst einstellen, auf welche Art sie das tun soll.

Der Normalfall ist die Matrixmessung, auch Mehrfeldmessung genannt. Das Ziel bei dieser Methode ist, dass im ganzen Bild keine unter- und überbelichteten Teile vorhanden sind. Daher wird der ganze Bildbereich für die Belichtungsmessung analysiert. Fokussierte (scharfe) Partien beurteilt die Kamera als wichtiger.

Der Spezialfall ist die Spotmessung. Dabei optimiert die Kamera die Belichtung auf einen kleinen Teil des Bildes. Bei meiner Kamera ist dies der Autofokus-Punkt, es gibt aber auch Kameras, in denen es immer die Bildmitte ist. Die Selektivmessung und die mittenbetonte Messung sind Mischungen der oberen beiden Methoden.

Symbole im Kamera-Menü: Oben Matrixmessung, Mitte Selektivmessung, unten (gelb) Spotmessung
Symbole im Kamera-Menü: Oben Matrixmessung, Mitte Selektivmessung, unten (gelb) Spotmessung

Wann brauche ich die Spotmessung?

Die Spotmessung ist sinnvoll, wenn extrem grosse Helligkeitsunterschiede im Bild vorhanden sind. Etwa bei hartem Sonnenlicht, bei reflektierenden Metallflächen oder in Gegenlichtsituationen. Wenn ich da versuche, mit der Matrixmessung alles richtig zu belichten, geraten mir wichtige Bildteile zu dunkel. Denn die Matrixmessung versucht, Überbelichtungen um jeden Preis zu vermeiden.

Matrixmessung: Die Kamera versucht, auch das reflektierende Metall der Rutschbahn richtig zu belichten und schafft es doch nicht. Dafür ist der Rest des Bilds zu dunkel.
Matrixmessung: Die Kamera versucht, auch das reflektierende Metall der Rutschbahn richtig zu belichten und schafft es doch nicht. Dafür ist der Rest des Bilds zu dunkel.
Spotmessung: Der extrem helle Bildteil der Metallfläche wird nicht berücksichtigt. Dafür ist der Rest heller.
Spotmessung: Der extrem helle Bildteil der Metallfläche wird nicht berücksichtigt. Dafür ist der Rest heller.

Mit der Spot- oder Selektivmessung treffe ich bewusst eine Entscheidung: Wenn ich eh nicht alles richtig belichten kann, dann konzentriere ich mich auf das Hauptmotiv, und den Rest ignoriere ich.

Der andere Anwendungsfall betrifft Situationen, in denen der Hintergrund schlicht nicht interessiert. Zum Beispiel, wenn ich für ein Produktfoto ein schwarzes Gerät vor weissem Hintergrund ablichte. Mit der Spotmessung (zweites Bild) ist das dunkle Gerät so belichtet, dass du noch Details erkennst.

Matrixmessung
Matrixmessung
Spotmessung
Spotmessung

Wie stelle ich das ein?

Irgendwo auf deiner Kamera gibt es ein Symbol, das wie das Symbol für die Matrixmessung aussieht. Wenn nicht als Taste, dann bestimmt im Menü. Im Menü findest du den Eintrag, wenn du nach Begriffen wie «Messmethode» oder «Belichtungsmessung» Ausschau hältst.

Beim Wechsel auf Spot- oder Selektivmessung nicht vergessen, wieder zurückzustellen! Sonst gibts das nächste Mal völlig falsch belichtete Bilder.

  • Ratgeber

    Foto-Kurztipp: Der Einstellungs-Check

    von David Lee

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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