Birkenstock: Diesen Hausschuh-Kauf bereue ich
Produkttest

Birkenstock: Diesen Hausschuh-Kauf bereue ich

Ich liebe meine Birkenstock-Finken. Also entschied ich vor einem Jahr, mir noch ein weiteres Paar zuzulegen. Winter-Edition. Kann ja nicht schaden, oder? Doch, es kann.

Einen ganzen Winter lang habe ich versucht, mir die Dinger an meinen Füssen schönzureden. Doch an der Erkenntnis führt kein Weg vorbei: Ich habe 145 Franken für mit Lammfell ausgekleidete Birkenstock-Finken ausgegeben. Ich wiederhole: mit Lammfell ausgekleidete Birkenstock-Finken.

Die Sache wäre halb so ärgerlich, wenn ich nicht bereits im Besitz eines Finken-Pärchens derselben Marke wäre, das meiner Neuanschaffung zum Verwechseln ähnlich sieht: Modell Arizona, altrosa Veloursleder, nur eben ohne die Lammfelldecksohle.

Mein eingelaufenes Arizona-Modell: Die Decksohle fühlt sich an meinen nackten Füssen glatt und kalt an.
Mein eingelaufenes Arizona-Modell: Die Decksohle fühlt sich an meinen nackten Füssen glatt und kalt an.

Wie auf Wolken gehen?

Rückblickend lassen sich meine Kaufargumente auf zwei Worte zurückführen: warm und flauschig. Eigenschaften, die mir in einem Moment der Schwäche und der Unterkühlung wie der wahrgewordene, wolkige Himmel auf Erden vorkamen. Ich war überzeugt: Mit diesen Finken an meinen Füssen würde ich mühelos und ohne Frostbeulen durch den Alltag schweben. Ein Gefühl, das mir meine eingelaufenen Birkis mit ihrem glatten, kühlen Leder unter meinen Fusssohlen nicht bieten können. Und da ich nun mal gerne barfuss in meine Finken schlüpfe, zog ich Socken als ergänzende Alternative nicht in Erwägung. Nennen wir es also einen halb durchdachten Impulskauf.

Mittlerweile lebe ich seit einem Jahr mit meiner Entscheidung und weiss: Das war ein Fehlkauf. Und zwar aus drei Gründen.

Online-Live-Diskrepanz: Mit meinen Lammfell-Arizonas ist es wie mit einem Profilfoto auf einer Dating-App. Realität und Online-Präsenz sind zwei Paar Finken. Auf dem Bildschirm sahen die gefütterten Hausschuhe noch ganz ansprechend aus. Kaum steckten meine Füsse drin, war der Zauber verflogen. Als hätte ich einen Teddy dem Erdboden gleichgemacht und seine Innereien anschliessend zu einer Fussbekleidung weiterverarbeitet.

Flauschig währt nicht ewig: Bereits nach einer Woche hatte ich das Fell zu einer hauchdünnen Schicht plattgetreten. Dadurch zeichneten sich kahle Stellen in der Decksohle ab, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Wer denkt denn schon an die Schwerkraft? Und ist erst mal das Flauschige weg, macht sich auch die Wärme von dannen.

Das Fell ist komplett plattgetreten. Kuschelfaktor 0.
Das Fell ist komplett plattgetreten. Kuschelfaktor 0.

Staubmagnet: Im Lammfell bleiben Haare und Staub hängen. Schon nach ein paar Mal Tragen weicht das cremige Beige einem gräulichen Schleier. Unappetitlich.

Vergiss Swiffer, das Lammfell ist auch ein hervorragender Staubmagnet.
Vergiss Swiffer, das Lammfell ist auch ein hervorragender Staubmagnet.

Alternativen

Für mich steht fest: Eine Investition war dieses Modell auf keinen Fell Fall wert – und das trotz des bequemen Tragekomforts. Vor allem nicht, wenn du wie ich bereits ein Modell besitzt. Denn die gemütliche Vorstellung weicht früher oder später der platten, schmutzigen Realität. Was übrig bleibt, ist die Erkenntnis, dass ich mir mit einem Paar Kuschelsocken in meinen bewährten Birkenstock-Finken das Geld hätte sparen können.

Eine warm-flauschige-Alternative, die sich in der Praxis bewährt hat, findest du bei meiner Kollegin Vanessa. Sie wurde über Umwege fündig:

  • Produkttest

    Ugg: Warum Boots die besseren Finken sind

    von Vanessa Kim

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Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich. 


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