

Canon stellt zwei Kameras und zwei Objektive vor

Canon bringt zwei Einsteigerkameras: die R8 mit Vollformatsensor und die R50 mit kleinerem APS-C-Sensor. Für beide Sensorgrössen gibt es zudem je ein neues Objektiv.
Mit der EOS R8 bietet Canon ab Frühling 2023 eine weitere spiegellose Kamera mit Kleinbildformat-Sensor. Sie ist relativ günstig, hat aber einige starke Features. Denn sie übernimmt den Sensor und den Autofokus von der neuen und wesentlich teureren R6 Mark II. Die R8 erkennt und verfolgt Motive daher genauso gut wie die R6 II. Auch die Bildqualität dürfte weitgehend identisch sein wie bei der R6 II. Was diese Kamera leistet, liest du im Testbericht zur R6 II meines Kollegen Samuel.
Die wichtigsten Eckdaten der Canon EOS R8:
- Kleinbildformat-Sensor mit 24,2 Megapixeln
- Autofokus-Motiverkennung und -Verfolgung wie bei der EOS R6 Mark II
- Autofokus funktioniert auch bei schwachem Licht bis –6,5 EV
- Maximale Empfindlichkeit von 102 800 ISO
- Videos mit 4K und 60 FPS ohne Crop, aus 6K heruntergerechnet (Oversampling)
- 40 Fotos pro Sekunde mit elektronischem Verschluss
Dennoch ist die R8 keine R6 II in günstig. Es gibt einige Unterschiede, die den deutlich tieferen Preis der R8 erklären:
- Kein eingebauter Bildstabilisator
- Mit mechanischem Verschluss nur 6 statt 12 Bilder pro Sekunde
- Kein Video in 6K RAW
- Nur ein Speicherkarten-Slot
Zudem hat die R8 ein völlig anderes Gehäuse. So fehlt zum Beispiel der Mini-Joystick zum schnellen Positionieren des Fokusfelds. Das Gehäuse lehnt sich am Modell EOS RP an. Der On-Off-Switch wurde geändert und hat jetzt in der Mitte eine Lock-Position. Auf der linken Seite gibt es ein Rad, das zwischen Foto- und Videomodus umschaltet.
Lieferbar ist die R8 voraussichtlich Ende April 2023.
Canon RF 24-50mm 4.5-6.3 IS STM
Gleichzeitig kommt ein neues Objektiv auf den Markt, das auch zusammen mit der EOS R8 im Kit erhältlich ist. Es hat eine Brennweite von 24 bis 50 Millimetern und eine Lichtstärke von f/4,5 bis f/6,3. Das ist wenig, dafür ist das Objektiv klein und leicht. Mit 210 Gramm und 58 Millimeter Länge soll es sich gut für Vlogging eignen.
Canon EOS R50
Die neue Canon EOS R50 ist eine Kamera mit APS-C-Sensor. Sie ist günstiger als die R7 und R10, die ebenfalls einen APS-C-Sensor haben. Dementsprechend kann sie auch weniger. Sie bietet aber etwas, was bislang keine andere Canon hat: Den Präsentations-Autofokus. Wenn du einen Gegenstand vor die Kamera hältst, wird dieser automatisch fokussiert. Legst du ihn weg, stellt die Kamera wieder auf die Augen scharf. Den Effekt kannte ich bislang nur von den Vlogging-Kameras Sony ZV-1 und ZV-E10.
Die wichtigsten Merkmale:
- APS-C-Sensor, 24 Megapixel
- 15 Fotos pro Sekunde mit elektronischem Verschluss
- sehr kompakt
- kein eingebauter Bildstabilisator
Canon hat momentan zwei Systeme für spiegellose Kameras mit APS-C-Sensor, denn es gibt auch noch das System EOS M. Dieses wird aber höchstwahrscheinlich nicht mehr weiterentwickelt. Die R50 kommt preis- und leistungsmässig nahe an den Bereich, wo die Kameras für EOS M angesiedelt sind. Und zwei spiegellose Systeme für das gleiche Sensorformat ergeben für Canon auf Dauer sowieso keinen Sinn. Der prinzipielle Vorteil der R-Kameras gegenüber den M-Kameras ist, dass sich auch die RF-Vollformatobjektive daran anschliessen lassen.
Die EOS R50 wird voraussichtlich Ende März 2023 lieferbar sein. Es gibt sie auch in Weiss, dann allerdings nur im Kit mit einem (schwarzen) Objektiv.
Canon RF-S 55-210 F5-7.1 IS STM
Der komplizierte Name steht für ein Tele-Objektiv, das für die R50 geeignet ist. Es würde auch auf die R7 und die R10 passen, also auf alle R-Kameras mit APS-C-Sensor. Das Objektiv ist für ein Tele sehr leicht: Es wiegt nur 270 Gramm. Dafür ist die Lichtstärke mit f/7,1 bei 210 Millimetern nicht die beste. Der Bildausschnitt entspricht übrigens etwa dem von 300 Millimetern im Kleinbildformat.
Titelbild: Canon

Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.