Chemikalien in Spielzeugen: EU will Inhaltsstoffe stärker reglementieren
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Chemikalien in Spielzeugen: EU will Inhaltsstoffe stärker reglementieren

Maike Jensen
17.5.2024

Allergische Reaktionen oder Atembeschwerden: Einige Chemikalien in Kinderspielzeugen können dem Nachwuchs schaden. Deshalb haben sich die Länder der Europäischen Union nun darauf geeinigt, mehr Inhaltsstoffe zu verbieten. Auch in der Schweiz gibt es strenge Vorschriften.

Für Spielzeug, das in der EU in den Verkehr gebracht wird, gibt es zahlreiche Vorschriften. Ausbaufähig sind diese dennoch – deshalb haben die Mitgliedstaaten in einer Sitzung nun beschlossen, strengere Auflagen für die Inhaltsstoffe einzuführen. Sie stimmten damit einem Vorschlag zu, den die EU-Kommission bereits im vergangenen Juli eingereicht hatte.

Durch die Überarbeitung des Reglements wird nicht nur die Zahl an verbotenen Inhaltsstoffen erhöht. Auch die Behandlung mit Bioziden, welche vor Insekten schützen, soll untersagt werden. Es sei denn, es handelt sich um ein Outdoorprodukt wie beispielsweise Sandkastenförmchen. Neben den stärker reglementierten Inhaltsstoffen stehen auch die Warnhinweise auf Spielzeug im Fokus der Revision. Diese sollen verständlicher abgedruckt werden.

Nachweis durch digitalen Produktpass

Eine Verschärfung der Richtlinien sei laut der EU-Kommission notwendig, da bisher nur Bestandteile verboten sind, die nachweislich krebserregend sind oder die DNA eines Kindes verändern können. Damit haben Spielzeuge innerhalb der Europäischen Union bereits einen hohen Sicherheitsstandard im weltweiten Vergleich. Alle Risiken und bedenklichen Bestandteile sind dadurch jedoch nicht abgedeckt. Es geht bei der Überarbeitung vor allem um chemische Inhaltsstoffe, die Atemwege gefährden oder Allergien hervorrufen können.

Zudem halten sich die Hersteller nicht immer an die aktuellen Vorgaben. Und: Auch harmlos wirkendes Holzspielzeug kann kritische Mengen an Schadstoffen enthalten. Das zeigen Untersuchungen wie die der Stiftung Warentest. Meine Kollegin Katja hat deren Ergebnis für dich zusammengefasst. Einige Spielzeuge schnitten sogar mit der Note 5 ab.

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    von Katja Fischer

Es mangelt also auch an Transparenz. Die Kommission schlägt daher vor, einen digitalen Produktpass für Spielzeug einzuführen: So können Hersteller nachweisen, dass ihre Produkte regelkonform hergestellt sind. Die Pässe müssen beim Import in die EU vorgezeigt werden, bevor die Spielzeugware eingeführt werden darf.

Spielzeugverordnung in der Schweiz

In der Schweiz regelt die Spielzeugverordnung VSS die zulässigen Inhaltsstoffe. Auch hier gibt es strenge Auflagen bei der Herstellung von Kinderprodukten. Nach Aussage des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen «gelten die gleichen Anforderungen wie in der EU». Ob die aktuellen Reglements wie in der EU verschärft werden sollen, ist derzeit unklar.

Unklar ist auch, wie die neuen Regeln im Detail aussehen werden. Auf diese müssen sich EU-Staaten und das Europäische Parlament noch einigen. Die Verhandlungen sollen allerdings erst nach der Europawahl Anfang Juni stattfinden.

Tipps von der Verbraucherzentrale

Natürlich musst du mit dem nächsten Geschenk für deine Kids nicht bis dahin warten. Wer sicheres Spielzeug kaufen möchte, kann einen Blick auf die entsprechende Seite der Verbraucherzentrale werfen. Dort haben Experten zusammengefasst, worauf man beim Kauf von neuem Spielzeug achten sollte. Zum Beispiel sollte von den Produkten kein strenger Geruch ausgehen. Außerdem ist ein «GS»-Zertifikat wichtig. Dieses Label steht für «Geprüfte Sicherheit». Auch von billigen No-Name-Produkten und alten Spielzeugen solltest du die Finger lassen. Hier sind Verarbeitung und Material meist schlechter. Zudem wurde erst 2006 die Verwendung von Phthalat-Weichmachern in Spielzeugen verboten. Alle weiteren Tipps der Verbraucherzentrale findest du hier.

Titelbild: i888/Shutterstock

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Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.


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