Chromebook Plus: Google versorgt Chrome OS mit mehr Power
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Chromebook Plus: Google versorgt Chrome OS mit mehr Power

Jan Johannsen
2.10.2023

Google stellt eine neue Chromebook-Serie namens «Chromebook Plus» vor. Der Namenszusatz soll klar machen: Hier gibt es mehr Leistung. Zum Start gibt es sieben Notebooks verschiedener Hersteller.

«Chromebook Plus» heißt Googles neue Chromebook-Familie mit mehr Power. Im Vergleich zu den bisherigen Laptops mit Chrome OS hat Google die Mindestanforderungen für die Chromebooks-Plus-Geräte erhöht. Mehr Leistung und mehr Speicher erlauben dann auch mehr Funktionen bei der Software. Hier bringt Google KI-Anwendungen und Dinge wie Video- und Bildbearbeitung ins Spiel.

Chromebook Plus: Das müssen die Notebooks mindestens bieten

In einem Chromebook Plus steckt mindestens ein Core i3 oder Core i5 der 12. oder 13. Generation von Intel. Verbaut ein Hersteller lieber AMD-Chipsätze, handelt es sich mindestens um einen Ryzen der 5000- oder 7000-Serie. Gegenüber den bisherigen Mindestanforderungen an Chromebooks soll das laut Google einer Verdopplung der Leistung entsprechen.

Mehr Power für produktives Arbeiten verspricht zum Beispiel das Acer Chromebook Plus 515.
Mehr Power für produktives Arbeiten verspricht zum Beispiel das Acer Chromebook Plus 515.
Quelle: Acer

Deutlicher werden diese erhöhten Systemanforderungen beim Arbeitsspeicher. Der ist bei Chromebook Plus mindestens acht Gigabyte groß. Der Speicherplatz verdoppelt sich ebenfalls auf mindestens 128 Gigabyte. Für ein Notebook ist das aber noch immer vergleichsweise wenig..

Für Webcam und Display gilt, dass sie mindestens eine Full-HD-Auflösung haben müssen, um sich Chromebook Plus nennen zu dürfen.

Sieben Chromebook Plus zum Start

Zum Start der neuen Kategorie präsentiert Google, bzw. die kooperierenden Notebook-Hersteller sieben Chromebook-Plus-Modelle. Vier davon im klassischen Laptop-Design und drei Convertible-Modelle, bei denen sich das Display um 360 Grad drehen lässt.

Convertibles gibt es auch bei Chromebook Plus: Hier das Asus Chromebook Plus CM34 Flip.
Convertibles gibt es auch bei Chromebook Plus: Hier das Asus Chromebook Plus CM34 Flip.
Quelle: Asus

Der Verkauf der neuen Chromebook Plus startet am 9. Oktober. In Deutschland liegt die unverbindliche Preisempfehlung für die günstigsten Modelle bei 449 Euro. In der Schweiz scheint Google die Geräte nicht offiziell auf den Markt zu bringen.

  • Acer Chromebook Plus 514: AMD Ryzen 3 7320C, Radeon 610M, 14 Zoll WUXGA-IPS-Display
  • Acer Chromebook Plus 515: Intel Core i3-1215U, Intel UHD, 15,6 Zoll Full-HD-IPS-Touchscreen (matt)
  • Asus Chromebook Plus Flip CX3: Intel Core i3-1215U, Intel UHD, 14 Zoll Full-HD-IPS-Display
  • Asus Chromebook Plus Flip CM3: AMD Ryzen5 7520C, AMD Radeon, 14 Zoll Full-HD-IPS-Display
  • HP Chromebook Plus 15.6: Intel Core i3-N305, Intel UHD, 15,6 Zoll Full-HD-IPS-Display
  • HP Chromebook Plus x360 14c: Intel Core i3, Intel UHD, 14 Zoll
  • Lenovo Ideapad Chromebook Plus Flex 5i: Intel Core i5-1334U, Intel UHD, 14 Zoll Full-HD-IPS-Touchscreen

Übrigens: Auch ältere Chromebooks, die die Anforderungen an die Hardware erfüllen, dürfen das Plus im Namen führen. Sie erhalten zudem ab dem 17. Oktober ein Software-Update, das auch ihnen die neuen Funktionen bringt.

KI als Helfer und Videobearbeitung

Optisch setzt Google mit Chrome OS den mit Android eingeschlagenen Weg fort. «Material You» heißt die Designphilosophie, die dich in den Mittelpunkt stellen soll. Darunter versteht Google unter anderem diverse Anpassungsmöglichkeiten am Design − die aber immer noch weit hinter dem zurückbleiben, was bei Windows möglich ist. Als exklusives Gimmick gibt es für die Chromebook Plus Hintergrundbilder, die ihre Beleuchtung der Tageszeit anpassen.

Das Lenovo Ideapad Flex 5i lässt sich über seinen Touchscreen auch mit einem Stift bedienen.
Das Lenovo Ideapad Flex 5i lässt sich über seinen Touchscreen auch mit einem Stift bedienen.
Quelle: Lenovo

Die zusätzliche Leistung der neuen Kategorie lässt sich aber auch produktiv nutzen. So soll auf den Chromebook Plus zum Beispiel die 28 Euro teure Videoschnitt-App «Lumafusion» laufen und auch Adobe ist mit von der Partie . Auf den neuen Rechnern sollen sich das letzte Woche finalisierte «Photoshop on the web» sowie «Adobe Express» nutzen lassen. Beide kostenpflichtige Programme haben Zugriff auf KI-Anwendungen wie «Adobe Firefly».

  • Meinung

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    von Michelle Brändle

Google selbst bringt den Magic Eraser von den Pixel-Smartphones auf die Chromebook Plus. Gleiches gilt für die Video-HDR-Funktion. Bei Dokumenten in Workspace hilft Duet AI in Sachen Visualisierung von Grafiken oder Themen. Google nutzt KI-Modelle jetzt auch für Beleuchtung und Sound in Videocalls. Damit sollst du nicht nur besser aussehen, sondern es sollen auch weniger Umgebungsgeräusche zu hören sein. Darüber hinaus soll eine KI mitentscheiden, welche Dateien und Dokumente für die Offline-Nutzung auf dein Chromebook heruntergeladen werden und welche in der Cloud verbleiben.

Das HP Chromebook Plus 15.6 ist ein klassischer Laptop mit Chrome OS.
Das HP Chromebook Plus 15.6 ist ein klassischer Laptop mit Chrome OS.
Quelle: HP

Für 2024 kündigt Google weitere KI-Funktionen an. Diese soll Text in jedes Textfeld schreiben können, die Inhalte von Dokumenten oder Webseiten zusammenfassen oder Wallpaper generieren. Auch App- und Geräteübergreifendes Task-Management soll möglich sein. Denn schließlich integriert Google auch die neuen Chromebooks in sein Ökosystem: Nearby Share, Fast Pair und Phone Hub bringen Computer, Smartphone und sogar Kopfhörer zusammen.

Für die Chromebook Plus gilt weiterhin Googles Versprechen, Geräte mit Chrome OS zehn Jahre lang mit Updates zu versorgen. Diese werden alle vier Wochen unauffällig im Hintergrund installiert.

Titelfoto: Google

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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