Das nachhaltige Wattestäbchen
Ein Q-Tip mehrmals zu benutzen, klingt abartig. Ist es aber nicht. Das wiederverwendbare Wattestäbchen von Lastobject hat mich vom Gegenteil überzeugt.
Die allabendliche Gesichtsreinigung ist fixer Bestandteil meiner Beauty-Routine. Damit bei meinem Ritual nicht jedes Mal zwei Wattepads drauf gehen, verwende ich schon seit Längerem die wiederverwendbaren Abschmink-Pads von meiner lieben Kollegin Anne Chapuis. So werfe ich nicht pro Jahr 730 Pads in den Müll.
Als ich höre, dass Herr und Frau Schweizer pro Kopf und Jahr 100 Kilogramm Plastikabfall verursachen, komme ich ins Grübeln. Gemäss Greenpeace Schweiz entspricht das rund dreimal dem europäischen Durchschnitt. Eine erschreckende Zahl.
Wattestäbchen sind genauso schlimm. Ich benutze sie regelmässig, um verschmiertes Make-up zu korrigieren und werfe sie anschliessend gedankenlos in den Abfalleimer. Das kann und darf nicht sein. Eine Lösung muss her.
Per Zufall werde ich bei «Lastobject» fündig. Die dänische Marke produziert wiederverwendbare Wattestäbchen in diversen Farben und in zwei Ausführungen: eine für die Ohren und die andere für Make-up. Da mir schon seit meiner Kindheit eingetrichtert wird, dass ein Q-Tip in den Ohren nichts verloren hat, nehme ich nur die Kosmetikversion unter die Lupe.
Hinter dem nachhaltigen Wattestäbchen stecken drei dänische Produktdesigner. Mit Lastswab – was übersetzt «letztes Wattestäbchen» heisst – präsentiert das Trio die wiederverwendbare Alternative zum herkömmlichen Einwegstäbchen. Da es abwaschbar ist, soll es gemäss Hersteller 1000 Q-Tips ersetzen. Auf diese Weise reduziere ich nicht nur meinen Plastikabfall, sondern auch meinen ökologischen Fussabdruck.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Q-Tips wird bei Lastswab das Mittelstück aus Nylon statt aus Polypropylen gefertigt. Für die beiden Endstücke kommt Anstelle von Baumwolle TPE zum Einsatz. Dieser Kunststoff wird in der Medizin verwendet. Die Aufbewahrungsbox ist aus einem biologisch abbaubaren Polymer auf Maisbasis.
Haters gonna hate: Die Ökobilanz der vom Brand verwendeten Materialien ist per se nicht nachhaltiger. Nachhaltig wird Lastswab erst nach 1000 Einsätzen, die das Stäbchen überdauern soll. Zu Beginn finde ich den Gedanken, ein und dasselbe Wattestäbchen mehrmals zu benutzen, etwas befremdlich. Falls es dir genauso geht: Eine Zahnbürste handhabst du nicht anders und du steckst sie dir erst noch in den Mund.
Die Anwendung
Das Lastswab-Stäbchen ist in Sachen Look-and-feel überzeugend und unterscheidet sich kaum von einem herkömmlichen Wattestäbchen. Nur die beiden Enden fühlen sich weniger flauschig an. Dafür sind sie besser geformt: Das eine Ende ist abgerundet und das andere spitz zulaufend. So komme ich am Auge in alle Ecken und kann verschmiertes Augen-Make-up problemlos ausbessern.
Um Mascara-Patzer zu korrigieren, beträufle ich mein Lastswab mit etwas Augen-Make-up-Entferner – ich benutze zurzeit dieses Produkt. Das funktioniert ganz gut. Ich muss beim Reiben bloss etwas mehr Druck ausüben. Anschliessend wasche ich das schmutzige Stäbchen mit etwas Wasser und Seife. Ich bin überrascht, wie sauber die Spitze danach ist. Wider Erwarten sieht sie alles andere als schmuddelig aus. Der wasserfeste Kajal lässt sich komplett entfernen.
Fazit
Ich bin happy, dass ich eine Alternative zum herkömmlichen Einwegwattestäbchen gefunden habe. Die Anwendung ist einfach und das nachhaltige Q-Tip lässt sich genauso schnell, wie ich es schmutzig gemacht habe, wieder säubern. Damit habe ich nicht gerechnet.
Lastswab ist in puncto Materialien zwar nicht wirklich nachhaltig, dafür ist es langlebig. Nur schon deshalb ist es eine Überlegung wert. Denn auch vermeintlich ökologische Q-Tips mit einem Bambus- oder Kartonstiel landen früher oder später im Abfall.
Hier geht’s zum Lastswab-Sortiment.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.