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Die Pflanzenfibel: So bringst du deine grünen Mitbewohner durch den Winter
In dieser Ratgeberserie dreht sich alles rund um Zimmerpflanzen. Heutiges Thema: Wie du deine Sprösslinge heil durch die dunkle Jahreszeit bekommst. Denn im Winter brauchen Pflanzen eine andere Pflege als im Sommer.
Sind dir beim Waldspaziergang eigentlich schon mal Strelitzien oder Korbmaranten begegnet? Mir auch nicht. Schließlich stammen viele Zimmerpflanzen aus tropischen Gebieten. Sie sind für Wärme- und Lichtverhältnisse gemacht, an die oft nicht mal unser Sommer herankommt. Dass sie in deiner Wohnung überleben, ist also schon ein ziemliches Wunder. Umso mehr macht ihnen die kalte Jahreszeit zu schaffen. Mit diesen Problemen hat dein Urban Jungle zu kämpfen und so kannst du ihn dabei unterstützen:
Problem 1: Lichtmangel
Die Sonne lässt sich selten blicken ab Oktober. Dass deine Pflanzen darunter leiden, kannst du an gelben oder abfallenden Blättern sehen. Dauerhafter Lichtmangel zeigt sich auch an sehr langen, dünnen, instabilen Trieben mit kleinen Blättern. So etwas nennt sich «Geilwuchs».
Um das zu vermeiden, kannst du sie an einen Platz stellen, an dem sie wenigstens ein bisschen mehr Licht bekommen. Besonders praktisch, wie ich persönlich finde, sind Rollwagen. Damit schiebe ich meine grünen Mitbewohner nach Bedarf gern mal für ein paar Stunden näher zum Fenster (und fühle mich dann wie die beste Pflanzenmama der Welt).
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Quelle: Maike Jensen

Quelle: Maike Jensen
Im Shop findest natürlich auch Roll- und Servierwagen, die du zum Pflanzenmobil umfunktionieren kannst. Auf der unteren Etage lassen sich Gießkannen, Wassersprüher und deine restlichen Pflegeutensilien abstellen.
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Eine andere Möglichkeit sind Pflanzenlampen. Herkömmliche Haushaltslampen kommen dafür übrigens nicht in Frage, denn um Photosynthese betreiben zu können, brauchen Pflanzen eine Wellenlänge von ungefähr 380 bis 750 Nanometer. Insbesondere auf blaues Licht (zwischen 380 und 480 Nanometer) und rotes Licht (zwischen 620 und 750 Nanometer) reagieren deine grünen Mitbewohner mit Photosynthese. Mit einer «Vollspektrum»-Lampe wird das komplette Farbspektrum abgedeckt. Sie imitiert das Sonnenlicht am besten.
Ein solches Modell ist beispielsweise die LED-Lampe von Eweima. Damit sollten deine Pflanzen gut über den Winter kommen. Eine Zeitschaltuhr sorgt außerdem dafür, dass sie automatisch an- und ausgeht. Mehr als 12 Stunden sollte die Vollspektrum-Lampe nicht leuchten, damit die Pflanzen auch mal zur Ruhe kommen können.
Problem 2: Staub und Schmutz
Photosynthese kann aber nicht nur durch Lichtmangel, sondern auch durch eine Staubschicht gefährdet sein. Klingt zwar pingelig, aber es bietet sich an, deine Zimmerpflanzen regelmäßig zu entstauben. Mit der richtigen Musik oder dem Lieblingspodcast ist das durchaus eine entspannende, meditative Tätigkeit, wie ich finde. Du kannst dafür zu einem normalen Mikrofasertuch greifen. Oder du stellst die Pflanzen in die Dusche und braust mit lauwarmem Wasser ab – darüber freuen sie sich. Damit die Erde nicht komplett überschwemmt wird, kannst du ihren Fuß mit einer wasserdichten Tüte abdecken. Lass deine Pflanze nach ihrer Bade-Session ruhig eine Weile in der Dusche stehen und die hohe Luftfeuchtigkeit genießen. Das ist wie ein Spa-Moment für sie.
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Quelle: Maike Jensen
Problem 3: Trockene Heizungsluft
Winterzeit ist Heizungszeit. Trockene Heizungsluft mögen deine grünen Mitbewohner aber gar nicht. Daher solltest du sie weder in der Nähe noch direkt an der Heizung platzieren und ein Auge auf die Luftfeuchtigkeit im Raum haben. Zimmerpflanzen verlangen zwischen 50 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Alles darunter wird kritisch. Um diesen Wert zu kontrollieren, kannst du ein Hygrometer nutzen. Wenn deine Raumluft konstant zu trocken ist, lohnt sich die Anschaffung eines Luftbefeuchters.
Problem 4: Übergießen und Überdüngen
In der dunklen und kalten Jahreszeit laufen deine Pflanzen eher auf Sparflamme. Erwarte kein großes Wachstum oder gar eine Blüte von ihnen. Dadurch benötigen sie aber auch weniger Ressourcen. Soll heißen: weniger Wasser und Dünger.
Tatsächlich sterben die meisten Pflanzen eher dadurch, dass ihre Besitzerinnen und Besitzer es zu gut meinen und übergießen oder überdüngen. Zu viel Wasser kann Staunässe und Wurzelfäule verursachen. Überdüngung führt dazu, dass die Wurzeln oder Blätter «verbrennen», weil sie mit zu vielen Salzen und Mineralien konfrontiert werden. Die Lösung: zwischen Oktober und März auf Dünger verzichten und nicht so viel gießen. Das bedeutet übrigens, es seltener zu tun – nicht weniger Wasser zu verwenden.
Titelfoto: Maike Jensen12 Personen gefällt dieser Artikel
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Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.