«Die Sims» feiert 25 Jahre – ein Rückblick
Die Lebenssimulation «Die Sims» gibt es schon ein Vierteljahrhundert. EA veröffentlichte 4. Februar 2000 das erste Spiel, aus dem eine riesige Fangemeinde entstehen sollte. Ich werfe einen Blick zurück.
Bei «Die Sims» ist alles möglich: vom einfachen Familienleben bis zur Weltherrschaft als Vampir. Ich selbst habe mich tatsächlich am liebsten auf Kunst, Architektur und Innendekoration fokussiert - und zu meinen Zielen im echten Leben gemacht.
Niemals vergesse ich meine Rockstar-Karriere in «Sims 3», der ich heute noch nachtrauere. Und dann war da noch dieses nicht zu verordnende Sims-2-Mafia-Spiel auf dem Game Boy Advance. Aber der Reihe nach.
«Die Sims»: So hat alles angefangen
Dass ich die Anfänge von «Die Sims» im Jahr 2000 verpasst habe, ist meinen damals zarten fünf Jahren geschuldet. Mit diesem Spiel hat Electronic Arts aber den Grundbaustein für die Franchise gelegt.
«Die Sims» ist eine Lebenssimulation. Du nimmst als Spielerin oder Spieler auf alle Aktionen und Entscheidungen der Spielfiguren (Sims) Einfluss. Zuerst suchst du dir eine fertige Familie aus oder erstellst eigene Figuren. Im ersten Teil bist du dabei noch auf Kinder und Erwachsene beschränkt.
Anschliessend gründest du mit der Familie einen eigenen Haushalt, gibst den Sims Aufgaben und schaust für ihr Wohlergehen. Dein Ziel ist es, weitere Häuser zu bauen und einzurichten, dich mit Sims aus der Nachbarschaft anzufreunden und Geld zu verdienen. Aus einer Freundschaft kann auch eine Liebschaft oder gar eine Ehe entstehen.
Entsteht aus einer Liebschaft ein Baby, kann dieses zu einem Kind werden, aber nie eine erwachsene Person. Erwachsene Sims werden ebenfalls nie älter. Ansonsten gibt es im ersten Teil Unmengen an Möglichkeiten, deine Sim zu beschäftigen: von der gemütlichen Gartenarbeit, über fette Parties bis zur spontanen Selbstentzündung. Letzteres wird zu einem Running Gag der Serie.
Ich steige bei Teil 2 ein
Bei «Die Sims 2» von 2004 bin ich endlich alt genug, um eine Maus zu bedienen und mir das Spiel per CD-Rom auf den Rechner zu installieren. Anfangs gibt es das Game lediglich auf Windows und Macintosh. Um wieder alte Erinnerungen aufleben zu lassen, installiere ich mir das Spiel erneut.
Meine Sims-Karriere am PC beschränkt sich damals längst nicht auf die Basisversion. Zu Weihnachten und Geburtstagen wünsche ich mir jegliche Erweiterungen, die fortlaufend erscheinen. Der erste Zusatz unter dem Namen «Wilde Campus Jahre» bietet neben den bisherigen Lebensstufen Baby, Kleinkind, Kind, Teenager, Erwachsener und Greis auch die neue Stufe «Junger Erwachsener».
Mit dem nötigen Kleingeld lässt sich der Sensenmann nun sogar für ein zweites Leben bestechen. Und ohne Geld? Soll mein Sim als Zombie verrotten? Zum Glück kenne ich das Zauberwort «motherlode». Mit diesem wertvollen Cheat lade ich mir 50 000 Simoleons - die Währung der Sims - aufs Konto.
Bei der Karrierelaufbahn kann ich mich endlich für das grossartige, brotlose Leben als Künstlerin entscheiden. Je mehr Charismapunkte ich sammle, desto schöner werden meine Bilder. Immerhin kann ich mir dank Cheat genügend Leinwände leisten. Im echten Leben noch zu jung, gönne ich mir im Spiel derweil endlich ein Handy und einen MP3-Player
«The Sims Exchange»: Online-Shops entstehen
Neben Erweiterungspaketen mit neuen Funktionen, Nachbarschaften und Karrieremöglichkeiten erscheinen Accessoires-Packs. Diese beinhalten je nach Package Kleider (H&M-Fashion-Accessoires) oder Möbel (Ikea Home-Accessoires). Bei H&M erhalte ich auch die Möglichkeit, meinen eigenen Kleiderladen zu managen und die Sims als Models über den Laufsteg gehen zu lassen.
Spannend daran: Aus dieser Möbel- und Fashionwelt ergeben sich neue Möglichkeiten für Spielende: Über diverse 3D-Programme kannst du nämlich selbst kreativ werden und eigene Accessoires kreieren. Über die offizielle Seite «Sims Exchange» bietest du anderen anschliessend deine In-Game-Kreationen an. Die Seite existiert bis heute und wird regelmässig mit neuen Dateien der Community befüllt.
Neben der offiziellen Page gibt es auch Privatanbieter, die sich auf solche Objekte spezialisiert haben und durch die grosse Nachfrage sogar ein eigenes Unternehmen gründen konnten. Die damaligen Einnahmen reichten dem grössten Sims-Onlinestore «TheSimsResource» aus, um sich selbst zu finanzieren. Heute läuft vieles über Werbung und Abos.
Simlish: eigene Sprache und Musik berühmter Musiker
Für «Die Sims» kreieren die Entwickler eine eigene Sprache: Simlish. Sie setzt sich aus Worterfindungen zusammen und ist ausdrucksstark. So lässt sich die Bedeutung meist aus Kontext und Tonfall erschliessen. Ansonsten blendet das Spiel auch Emojis dazu ein. Dennoch gibt es einige Dictionaries im Web zur Sprache. Mein bisheriger Lieblingsausdruck: «Wabadebadoo», was zu Deutsch so viel heisst wie «Ich stehe in Flammen.»
Neben der Sprache bietet der Lebenssimulator auch musikalisch einige Juwelen. Neben neu vertonten Akustik-Songs gibt es auch einige Lieder von bekannten Künstlerinnen und Musikern, die extra für verschiedene Erweiterungen auf Simlish neu vertont werden. Manche davon sogar inklusive Musikvideo, die mit Sims nachgestellt werden, wie das Beispiel von Lily Allen zeigt:
Falls du nicht genug davon bekommen kannst, findest du hier eine grossartige Playlist oder lauschst meinen persönlichen Favoriten, inklusive in welcher Erweiterung sie vorkommen.
- My Chemical Romance - Na Na Na (Late Night)
- Mike Posner - Cooler Than Me (Ambitions)
- The Pussycat Dolls - Don't Cha (Pets)
- Natasha Bedingfield - Pocketful of Sunshine (Freetime)
- Katy Perry - Hot n Cold (Apartment Life)
Sims-Ableger auf Konsolen: mehr Story, weniger Kreativität
Neben den Hauptspielen und Erweiterungen der Sims 1-4 gibt es fortlaufend auch Ableger auf Handy, iPod Touch und Konsolen wie Game Boy Advance und Nintendo DS oder auch Sony Playstation.
Ein Teil, der mir bis heute in Erinnerung bleibt, hat kaum etwas mit der eigentlichen Lebenssimulation zu tun. Die Rede ist von «Die Sims 2» für den Game Boy Advance. Allein den Intro-Song höre ich mir damals in Dauerschleife an. Wenn du es hörst, weisst du vielleicht, was ich meine:
Hier habe ich nicht die gleichen Möglichkeiten wie bei den Hauptspielen, denn das Gameplay ist linear. Meinen Sim kann ich gerade noch so personalisieren, und meine Wohnung auch. Anschliessend geht es in der Geschichte allerdings mehr darum, als Schauspielerin in einer Reality Show zu agieren. Während der Hauptgeschichte sammle ich Performance Punkte und finde kleine Easter Eggs. Bis heute verwirrt mich das Spiel und hat dennoch einen wohlverdienten Platz in meinem Gaming-Herzen.
Ist nach «Die Sims 4» Schluss?
Den aktuellen Teil, «Die Sims 4», kannst du seit 2022 gratis auf Steam herunterladen. Bundles und Erweiterungen kosten dennoch etwas. Electronic Arts bespasst dich aber regelmässig mit neuen Events und saisonalen Inhalten. Zum aktuell gross angekündigten Jubiläum läuft von EA sogar ein 25-Stunden-Livestream nur über «Die Sims».
Wie es um die Zukunft des Franchise mit «Die Sims 5» steht, ist derzeit unklar. Angeteasert hat EA das Spiel bereits im Oktober 2022 als «Project Rene». Aktuell gibt es auf diversen Gaming-Plattformen Gerüchte, dass die Produktion eingestampft wurde. Vielleicht gibt es im Livestream doch noch mehr Infos.
Hast du selbst witzige Erinnerungen an «Die Sims»? Random Facts, die du gerne teilen möchtest oder coole Seiten, auf denen es Erweiterungen für die aktuellen Spiele gibt?
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.