Drei Tipps, wie du dir eine gute Routine angewöhnst
Hintergrund

Drei Tipps, wie du dir eine gute Routine angewöhnst

Anna Sandner
7.2.2023

Schon alle guten Vorsätze über Bord geworfen? Gut, dann kann sich jetzt was ändern! Oft sind zu hoch gesteckte Ziele der Grund, warum es mit den Neujahrsvorsätzen nicht klappt. Mit ein paar einfachen Tipps kommst du aber schnell zu neuen Gewohnheiten.

Es ist wieder soweit: Die Zeit der guten Vorsätze ist da – oder nein, eigentlich ist sie schon wieder vorbei. Die anfängliche Euphorie ist verflogen, der Alltag wieder in all seiner Mächtigkeit eingezogen und in Nullkommanichts haben wir uns wieder mit all dem arrangiert, was wir gerade noch verändern wollten. Logisch, denn wir sind Gewohnheitstiere und Veränderung ist anstrengend. Doch, wenn du deine guten Vorsätze bereits über Bord geworfen hast, ist das nicht schlimm - sondern möglicherweise sogar genau das Richtige, um nun etwas zu verändern!

Kaum kapituliert, schon hat es geklappt

Ich gehöre zur Kategorie Mensch, die sich in regelmäßigen Abständen vornimmt, mehr Sport zu treiben. Jahrelang fand sich dieser Vorsatz auf nahezu jeder meiner To-do-Listen (und davon habe ich nicht gerade wenige). Abhaken konnte ich diesen Punkt allerdings nur selten. Irgendwann habe ich aufgegeben und schlichtweg eingesehen, dass ich es nicht schaffen werde. Das Kuriose dabei: Ab dann hat es plötzlich funktioniert. Heute ist regelmäßiger Sport bei mir Routine.

Weniger ist mehr

Ursprünglich hatte ich große Pläne: Eine halbe Stunde Fahrrad fahren, danach 45 Minuten Workout – täglich am besten, es soll schließlich was bringen. Doch was für ein riesiger Berg, den ich mir da nun jeden Tag vorgesetzt hatte. Welch eine Überwindung, damit überhaupt loszulegen. Das Ergebnis: Ich habe natürlich meist gar nicht erst angefangen. Als ich meinen (zugegeben über-ambitionierten) Plan dann (endlich) aufgab, war der Weg frei für erreichbare Ziele. Ein paar Liegestützen und Situps mal zwischendrin waren kein Problem und kosteten kaum Überwindung. Auch Fahrradfahren machte plötzlich Spaß und ich musste mich nicht dazu quälen. Der einfache Trick: Ich erlaubte mir, auf meine Stimmung und das Wetter zu achten und zwang mich nicht unter jeder Bedingung aufs Rad.

Tipp Nr. 1: Kleine Schritte. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Lass dich nicht von vermeintlich unerreichbaren Zielen entmutigen, sondern setze dir lieber mehrere erreichbare Ziele. Ein kleiner Erfolg ist besser als gar keiner. Und viele kleine Schritte bringen dich auch weiter.

Wiederholen, wiederholen, wiederholen

So fest wie unsere Gewohnheiten sitzen, lassen sie sich auch nur nach und nach verändern. Nun hatte ich es also geschafft, mein Ziel auf ein machbares Level zu bringen. Und siehe da, schon war es gar nicht mehr schwierig, meine Übungen auch täglich zu machen. Die Überwindung, mal schnell ein paar Situps zu machen, war überschaubar. Und so verging ein Tag nach dem anderen, an dem ich (ein bisschen) Sport machte. Die Routine kam ganz von selbst.

Tipp Nr. 2: Auf die Wiederholung kommt es an. Wichtig ist, dass du dabei bleibst. Denn es braucht viele Wiederholungen, bis sich unser Gehirn an etwas Neues gewöhnt. Aber ist das erstmal geschafft, läuft es fast wie von allein.

Positive Thinking

Hatte ich mich davor noch regelmäßig selbst zerfleischt, wenn ich meinen Plan mal wieder nicht angepackt habe, so war ich nun höchst erstaunt, dass ich ganz ohne selbstauferlegten Druck in die Gänge kam. Nach all den gescheiterten Versuchen war ich wirklich überrascht von mir. Auch wenn es nicht viel war, was ich da täglich an Übungen machte, so war ich doch irgendwie stolz auf mich. Das spornt natürlich an und ich machte weiter und weiter…

Tipp Nr. 3: Glaub’ an dich und feiere dich für deine Erfolge! Verzeih’ dir Ausnahmen und sei nicht zu streng mit dir selbst.

Es ist einige Jahre her, dass ich ein etwa zehnminütiges Training auf diese Weise in meinen Alltag einbauen konnte und bis heute mache ich es im Schnitt jeden zweiten Tag. Inzwischen muss ich mich weder überwinden noch lange überlegen, es gehört einfach dazu. Und wenn es ein paar Tage ausfällt, fehlt es mir sogar.

Also, ab in die Tonne mit den über-ambitionierten Plänen und los geht’s mit der Veränderung.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du mit kleinen Schritten große Veränderungen erreichen kannst, wirst du bei James Clear fündig. Der Autor und Coach erklärt auf Basis von Erkenntnissen aus Biologie, Psychologie und Neurowissenschaften, wie man strategisch in seine Gewohnheitsbildung eingreifen kann.

Titelfoto:Shutterstock/Maridav
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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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