Projekt Halbmarathon: Auf der Zielgeraden zum Start
Hintergrund

Projekt Halbmarathon: Auf der Zielgeraden zum Start

Vorfreude ist die schönste Freude, heisst es doch. Und Vorfreude herrscht bei mir tatsächlich, wenige Tage vor dem Greifenseelauf am 21. September. Ich glaube aber, das Gefühl beim Zieleinlauf wird noch besser.

Ich kann die Zielgerade, also die Startlinie des Greifenseelaufs, schon fast sehen. Am Samstag, 21. September, in weniger als einer Woche, ist es soweit und Claudio und ich nehmen unseren ersten Halbmarathon unter die Füsse. Sechs Monate haben wir uns darauf vorbereitet.

Ganz ehrlich, hättest du mir vor sieben Monaten gesagt, dass ich mich darauf freuen würde, 21 Kilometer und etwas über zwei Stunden zu joggen, ich hätte dich sicher nicht sehr ernst genommen. Tja, und jetzt sitze ich hier, schreibe ein letztes Mal vor dem Rennen über meine Erfahrungen, Veränderungen und Entwicklungen des letzten halben Jahres – und freue mich auf meine Halbmarathon-Premiere. Sachen gibt’s.

Der Blick zurück

Schaue ich jetzt zurück und lese nochmal, was ich vor und während dieser sechs Monate alles gemacht, gedacht, verändert und erreicht habe, sieht das gar nicht mal so schlecht aus. Lief ich zu Beginn den Kilometer in acht Minuten und braucht damit für zehn Kilometer 1:20 Stunden – mit tiefem Puls zwar, aber müdem Körper und ab und zu schmerzenden Gelenken – so laufe ich heute in der gleichen Zeit zwischen 13 und 15 Kilometer und fühle mich danach immer noch frisch.

Die Macht der Gewohnheit

Während ich mich in den ersten Wochen jeweils noch sehr bewusst dazu überwinden entscheiden musste, joggen zu gehen, fehlt es mir inzwischen nach zwei, drei Tagen. 66 Tage braucht man ja gemäss Studien, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Das wäre bei mir also ziemlich genau in der Mitte des Projekts Ende Juni, Anfang Juli irgendwann gewesen. Das war auch genau der Zeitpunkt, wo ich vom eher gemächlichen Fett-weg-Joggen übergegangen bin zum deutlich zügigeren Halbmarathon-schaffen-Joggen mit Hilfe von Garmin-Coach Greg. Dessen viertes Training jede Woche durchzuziehen ist mir anfangs sogar besser gelungen als in den letzten drei, vier Wochen. Da hab ich ab und zu mal eines gestrichen. Arbeit und Familie (neues Schuljahr mit vielen Neuerungen) rückten in der Prioritätenliste das eine oder andere Mal vor das nächste Intervalltraining.

Coach Greg ist trotzdem immer noch zuversichtlich, dass ich das gesetzte Ziel erreichen werde.

Guten Appetit

Das Thema Ernährung war in den ersten Monaten nicht nur bei Claudio, wie er auch schon erzählt hatte, eher zweitrangig. Und das, obwohl wir beide uns ja nicht einfach den Halbmarathon zum Ziel gesetzt hatten, sondern vor allem, uns einen gesünderen Lebenswandel anzugewöhnen – was sich in grossem Masse auf unsere Essgewohnheiten bezogen hatte.

Auch (vor allem) dank der Unterstützung und Motivation meiner Frau, ist es mir – also uns – gelungen in Sachen Ernährung einige Dinge anzupassen, ohne dass wir das Gefühl haben, schweren Herzens auf etwas verzichten zu müssen oder eingeschränkt wären bei der Auswahl dessen, was wir essen. Das eine oder andere kommt jetzt seltener auf den Tisch, dafür anderes öfter und manche Dinge wurden durch andere ersetzt. Weder verzichten wir auf Fleisch,Milchprodukte oder Fett, noch auf Kohlenhydrate (auch nicht in Form von Zucker). Verschoben haben sich höchstens die Verhältnisse der Nährstoffe und ihre Quellen davon. Am meisten beeinflusst hat uns dabei:

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Der Blick nach vorn

Samstag, 21. September, plus/minus um 13 Uhr werde ich in Uster die Ziellinie überqueren (drück mir die Daumen, dass bis dahin nichts mehr schief läuft) und das «Projekt Greifenseelauf» geht zu Ende. Aber eigentlich wird das nur das Ende vom Anfang gewesen sein. Denn das Ziel reicht weit über diese sechs Monate Lauftraining und diesen einen Halbmarathon hinaus. Ein aktiveres und gesünderes Leben, für die kommenden Jahre und (hoffentlich) Jahrzehnte soll darin seinen Anfang genommen haben. Ob mir das gelingen wird? Wer weiss schon, was in einem, zwei, fünf oder 20 Jahren sein wird. Aber heute, im Hier und Jetzt bin ich überzeugt, einen Weg eingeschlagen und Weichen gestellt zu haben, die richtig sind für mich. Einen Weg, auf dem ich mich wohl fühle und von dem ich mich auch durch das eine oder andere Hindernis nicht abbringen lassen werde.

Neuer Trainingsreiz bitte

Von Regen und Kälte habe ich mich bisher so wenig vom Joggen abhalten lassen, wie von Hitze und brütender Sonne (Ausnahmen bestätigen in beide Richtung die Regel …). Aber wenn im Winter dann Schnee und Eiseskälte herrschen (soll ja doch noch ab und zu vorkommen), könnte das schon nochmal mehr Überwindung kosten, eine Stunde oder länger durch die dunklen Strassen zu laufen.

Ausserdem: Abwechslung muss sein und neue Trainingsreize sollen ja auch wichtig sein, um langfristig motiviert zu bleiben. Vielleicht versuche ich es dann mal mit einem Gym-Abo. Bei mir um die Ecke gibt’s gleich drei zur Auswahl und so einige Monate Crossfit zur Abwechslung klingen doch gar nicht so schlecht, oder?

Oder ich wische den Staub von unserer Pandemie-Heim-Gym-Maschine und setze mich wieder regelmässig drauf:

Titelbild: Alpha Photo GmbH

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Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.


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