Hätte ich in den vergangenen 40 Jahren für jedes «Wie, du hast am Valentinstag Geburtstag? Das ist ja süüüß!» einen Euro bekommen, müsste ich diesen Artikel nicht schreiben, sondern könnte auf meiner Privatinsel am Strand liegen. Denn am 14. Februar auf die Welt gekommen zu sein, ist für mich ein echter Graus. Hier sind meine persönlichen Top 5 zum Thema «Birthday vs. V-Day».
Spontan ins Restaurant? Vergiss es!
Genau zweimal hatte ich an meinem Geburtstag die schlaue Idee, mit ein paar Freundinnen und Freunden abends essen zu gehen. Viel weiter als bis zur Idee sind wir allerdings nicht gekommen. Denn am Valentinstag sind die meisten Restaurants bereits Wochen im Voraus ausgebucht. Und falls du doch einen Tisch bekommst, darfst du wahrscheinlich zwischen dem «Menü für Verliebte» und dem «Menü für Schwerverliebte» wählen. Alternativ hängen Luftballons in Herzform von der Decke. Wer’s mag, ok. Mir ist das too much.
Blumen sind unnötig teuer
Bis ich 18 Jahre alt wurde, habe ich von meiner Mama zum Geburtstag einen Strauß Rosen bekommen. Immer kam eine dazu, für jedes Lebensjahr eine. Eine wunderschöne und liebevolle Geste, die leider ein jähes Ende fand. Grund: Mutti wurde der Blumenstrauß schlichtweg zu kostspielig, was ich nachvollziehen kann. Denn zum Valentinstag sind Schnittblumen durchschnittlich 7,7 Prozent teurer als im Rest des Jahres. Das ermittelte das Statistische Bundesamt bereits 2016, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Inzwischen dürfte die Teuerung noch höher sein.
Deine Freundinnen haben ein Date
Keine Frage: Ich gönne jedem Menschen in meinem Umfeld sein Liebesglück. Und wer am Valentinstag von seiner oder seinem Angebeteten zu einem romantischen Date eingeladen wird, soll dort bitte ohne schlechtes Gewissen hingehen und den Abend genießen. Für mich ist dieser Umstand nur dann schade, wenn ich besagte Mitmenschen gerne zu einer Geburtstagsfeier am 14. Februar eingeladen hätte. Aber hey: So habe ich immerhin einen Grund, mehrfach zu feiern. Einmal für mich alleine am Tag des Geschehens und einmal mit meinen verliebten Freundinnen und Freunden – ein paar Tage später.
Muss ich jetzt sterben?
Woher der Valentinstag seinen Namen hat, ist dir vermutlich klar. Falls nicht, kannst du das in diesem Beitrag von meinem Chef Martin nachlesen. Aber wusstest du, dass der Valentinstag noch im 19. Jahrhundert als Unglückstag galt? Der 14. Februar ist der Geburtstag des biblischen Verräters Judas. «Kinder, die am 14. Februar geboren werden, werden nicht alt», lautete damals ein gängiger Aberglaube in Norddeutschland, Böhmen und Schlesien. Hoffen wir mal, dass dieser Aberglaube der Vergangenheit angehört. Schluck.
Der Lover fühlt sich vernachlässigt
Nachdem wir bereits ein paar Jahre zusammen waren, trat mein Ex mit folgender Beschwerde an mich heran: Er würde nie etwas zum Valentinstag bekommen, das fände er doof. Und überhaupt: «Am 14. Februar dreht sich immer alles um dich, Anika.» Das brachte mich zum Nachdenken. Sticht mein Geburtstag nicht den Valentinstag aus – so wie der König die Dame beim Skat oder Jass? Davon war ich bisher ausgegangen. Oder fühlte sich mein Ex-Lover grundsätzlich vernachlässigt? Wie auch immer: Der Haussegen hing schief … und vermutlich bin ich nicht das einzige Geburtstagskind, dem es Mitte Februar so geht.
Umfrage: Herzchen oder Hass
Wie stehst du zum Valentinstag?
- Ich ♥️ ihn, endlich Zeit für Romantik!
- Lass mich mit dem Kitsch bloß in Ruhe.
- Ich habe auch an dem Datum Geburtstag und leide mit.
- Ich habe am 29. Februar Geburtstag und leide noch mehr.
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Wenn sich genug Leute finden, die auch unter ihrem Geburtstag leiden, weil der auf den 14. Februar fällt, überlege ich ernsthaft die Gründung einer Selbsthilfegruppe.
Titelfoto: Marah Bashir/Unsplash