Ersatz für meine MX Master 3? Die Rapoo MT760M im Check

Die MX Master 3 ist für mich bislang die beste Büromaus. Leider ist die gummierte Oberfläche trotz wöchentlicher Reinigung nach Jahren des Gebrauchs vergilbt und klebrig. Das wirkt schmuddelig und ekelt mich an. Deshalb suche ich nach einem Ersatz. Auf die MX Master 3S will ich aufgrund der gedämmten Switches nicht wechseln.

Die Rapoo MT760M weckt mein Interesse, da sie eine ähnliche Form wie die MX Master 3 hat.

Erste Eindrücke

Optisch sprechen mich die scharfen Kanten und klaren Linien der Maus an. Sie sieht der MX Master zwar ähnlich, verfügt aber dennoch über eigene Designelemente. Sie ist also nur auf den ersten Blick ein Klon.

Die Oberfläche zieht Fingerabdrücke magisch an. Schon beim ersten Anfassen bleiben sie haften. Immerhin lassen sie sich relativ leicht entfernen. Bleibt abzuwarten, wie sich das auf Dauer verhält, und ob die Rapoo-Maus dasselbe Schmuddel-Problem hat wie jene von Logitech.

Die Daumenablage ist etwas höher und kleiner als bei der MX Master 3. Mein Daumen hat dennoch genug Platz und liegt angenehm auf. Beim ersten Anfassen liegt mir die MT760M gut in der Hand. Sie dürfte für mich noch etwas grösser sein. Ich hätte wohl besser die grössere MT760L gewählt.

Im Gegensatz zur bereits getesteten Cherry MW 8C Ergo gleitet die Rapoo-Maus exzellent. Trotz ihres relativ hohen Gewichts von 89 Gramm ist kaum Reibung zu spüren. Das liegt an den fünf angebrachten Gleitern, die an den Kanten abgerundet sind.

Beim ersten Drücken stellt sich jedoch Ernüchterung ein: Wie auch die MX Master 3S setzt Rapoo auf gedämmte Switches. Die fühlen sich beim Drücken noch matschiger an als jene der Logitech-Konkurrenz. Zudem ist auch der Tastenhub deutlich länger, was mir ebenfalls nicht behagt. Ein Killerkriterium für mich, zumal auch die Seitentasten gedämmt sind.

Die Verarbeitung ist in Ordnung, reicht aber nicht an jene der MX Master 3 heran. Mich stört vor allem die Furche hinten an der Maus, wo die zwei Gehäuseteile aufeinander treffen.

Ergonomie auf Dauer

Auch über längere Zeit liegt mir die Maus gut in der Hand. Trotz der etwas kleinen Grösse für meine Hand sind alle Tasten gut erreichbar.

Die beiden Scrollräder sind wie bei der MX Master 3 aus Metall. Das obere fühlt sich gut an und rastet angenehm ein. Wenn ich es drücke, fällt mir auf, dass es leider ebenfalls gedämmt ist. Schade ist ebenfalls, dass es über keinen Freilaufmodus wie die Logitech-Maus verfügt. Deutlich schlechter fällt das seitliche Scrollrad aus. Es geht ziemlich hart und scheint immer wieder «festzukleben». Es ist zwar brauchbar, aber gut ist anders.

Hält lange durch

Der verbaute 800-mAh-Akku verspricht eine Laufzeit von bis zu 30 Tagen. Ich habe die Maus bei Erhalt nicht geladen und eine Woche per Bluetooth damit gearbeitet. Dabei sank die Akkulaufzeit um knapp zehn Prozent. Bei Verbindung per Bluetooth sollte also deutlich mehr drin liegen als per Funk, worauf sich die Angabe wohl bezieht. Ist der Akku mal leer, kann ich während des Ladens per USB-C-Anschluss weiterarbeiten.

Die Maus verbindet sich per Bluetooth in der Version 5.0 oder per 2,4 GHz-Funk. Den Funk-Dongle kann ich bei Nichtgebrauch auf der Unterseite der Maus verstauen. Die Verbindung klappt schnell und zuverlässig. Wie für eine Produktivitäts-Maus üblich, lässt sich die MT760M mit mehreren Geräten verbinden. Darunter drei Mal per Bluetooth und ein Mal per Funk.

Der Sensor der MT760M bietet bis zu 4000 Counts per Inch (CPI) – auch Dots per Inch (DPI) genannt. Das heisst, dass sich der Cursor bei einer Mausbewegung von einem Inch 4000 Pixel bewegt. Ich verstelle die CPI in sieben Stufen mit dem Knopf oberhalb des Drehrades. Ich kann sie auch softwareseitig in der App «RapooOfficeDev» anpassen.

Für Büroarbeiten reicht der Sensor allemal. Fürs Zocken möchte ich die Maus hingegen nicht verwenden. Bei der CPI-Präzision liegt der Sensor in meinen Tests nämlich zwischen acht und zwölf Prozent neben den angegebenen Werten. Damit treffe ich zwar den Schliessen-Knopf des Browsers, aber nicht den Kopf meiner Gegner in Shootern.