Finde den perfekten Gaming-Stuhl!
Produkttest

Finde den perfekten Gaming-Stuhl!

Gaming-Stühle sind längst in den Zimmern und Ecken der Gamer angekommen. Die Nachfrage danach ist ungebremst. Anfangs haben mich die Kollegen im Büro noch schief angeschaut, als ich die Lieferung meines noblechairs EPIC entgegen genommen habe. Mittlerweile sind 50 Prozent unseres Teams mit einem Gaming-Stuhl ausgestattet.

Zugegeben, ich fand die Stühle von Anfang an cool. Oder zumindest, seit ich selber mal ein Auto mit einem Rennsitz besessen habe. Diese Ergonomie – das Gefühl, in einer aufrechten Position an der Seite gehalten zu werden und jeglichen Geschwindigkeiten, Höhen und Kurven gewachsen zu sein, vermittelt pure Kontrolle. Genau dieses Gefühl wollte ich mir auch ins heimische Gamer-Zimmer holen.

Zu Beginn meiner Suche nach solchen Stühlen bin auf original Recaro gestossen. Der mit 2550€ dann aber doch über meinem Budget lag. Nach einigem Suchen habe ich mir dann ein Modell aus einem Möbelhaus zugelegt. Verarbeitung und Ergonomie liessen aber zu wünschen übrig. Als wir die Stühle dann in unser Sortiment aufgenommen haben, war ich an der Quelle. Mittlerweile habe ich einige Modelle getestet und möchte hier meine Erfahrungen mit euch teilen.

Die Qual der Wahl

Wir haben einige namhafte Marken wie DXRacer, AKRacing und noblechairs im Sortiment, Tendenz steigend. Eine komplette Übersicht zu verschaffen ist daher leider unmöglich. Meine Auswahl bezieht sich auf Stühle, welche wir effektiv bei uns im Büro stehen haben, inklusive einer Neuheit im unteren Preissegment. Dies heisst aber selbstverständlich nicht, dass andere Stühle nicht auch gut oder gar besser sein könnten. Schlussendlich ist es zu einem grossen Teil Geschmackssache. Folgende Stühle habe ich getestet:

AKRacing Player

Der Player ist unser unangefochtener Topseller und bei uns im Büro gleich zweimal vertreten. Wir führen ihn mittlerweile schon über zwei Jahre im Sortiment und er ist nach wie vor nicht wegzudenken. AKRacing hat es mit diesem Stuhl geschafft, einen guten Mix aus Racing-Look, Straffheit und Ergonomie herzustellen. Preislich ist er im guten Mittelfeld (250-350 CHF), qualitativ würde ich ihn auch da einordnen.

Hinweis: Der AKRacing Player wurde bereits ausgiebig von Dominik Bärlocher getestet

AKRacing Premium V2

Wenn man unter Premium weiches Sitzpolster versteht, dann hat der Premium V2 seinen Titel definitiv verdient. Unter allen getesteten Stühlen sticht diese Eigenschaft besonders hervor. Er bietet zudem einen guten Seitenhalt und generell ist alles einfach ein bisschen mehr gepolstert. Die Verarbeitungsqualität ist vergleichbar mit dem AKRacing Player oder dem DXRacer Formula.
Wer etwas weichere Sitzpolster gepaart mit gutem Seitenhalt als Komfort betrachtet, ist mit dem Premium V2 am besten bedient.

DXRacer Formula

Der Formula vom führenden Hersteller DXRacer ist die kleinere Variante des DXRacer Racing und somit in meinem Test einer der kleinsten Stühle. Der Formula fällt durchs Band positiv auf. Er ist gut verarbeitet, hat ein sehr bequemes aber nicht zu weiches Sitzpolster. Die Rückenlehne ist relativ stark ausgeformt und ich fühle mich dadurch extrem gut gestützt. Bei meinem Test hat nichts geklappert und auch die Kippfunktion funktioniert tadellos, auch wenn sie nicht ganz so geschmeidig wie beim noblechairs reagiert.
Die Rückenlehne hat einen etwas weicheren Kern als bei der Konkurrenz, bietet aber trotzdem noch genug Halt, um von mir als ergonomisch empfunden zu werden. Wichtiger Hinweis: Mit 79cm ist sie etwas kürzer bemessen, mein Kopf hat darauf nicht mehr ganz Platz bei einer Körpergrösse von 175cm. Da würde ich eher den Racing (85cm) empfehlen.

noblechairs EPIC

Ich habe den noblechairs EPIC nun ziemlich genau ein Jahr im täglichen Einsatz. Anfangs im Büro, irgendwann ist dann auch noch einer für zuhause dazugekommen. Ob der Stuhl nun wirklich episch ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Was aus meiner Sicht aber definitiv episch ist, ist das Gewicht. Subjektiv ist er schwerer als all seine Konkurrenten. Auf dem Blatt (gewogen habe ich ihn nicht) ist er mit 27kg bloss 1kg schwerer als der Formula. Mein Rücken sagt da aber etwas anderes. Glücklicherweise muss man ihn aber auch nicht oft herumtragen.

Sicher ist allerdings, dass die Verarbeitungsqualität dem höheren Preis gerecht wird. Einzig die Armstützen wackeln beim EPIC genauso wie bei jedem anderen getesteten Stuhl. Die Sitzpolster wirken alle sehr satt und das etwas dickere (Kunst-) Leder ist straff gespannt. Durch diese Spannung fühlt sich der Sitz eher hart an, was aber durchaus meinen Geschmack trifft. Was mir zudem extrem gefällt, ist die Kippfunktion. Diese ist bei allen getesteten Stühlen vorhanden, jedoch funktioniert sie beim EPIC so nahtlos, dass er meine Rückwärtsbewegungen mit einer Nonchalance begleitet wie kein anderer Stuhl.

Im Einsatz habe ich die Variante mit Kunstleder. Gegen einen kleinen (hust) Aufpreis könnt ihr euch aber auch die mit echtem Leder bespannte Variante gönnen, welche damit definitiv die noble Krone auf hat.

Speedlink REGGER

Der REGGER von Speedlink ist eine Neuheit in unserem Sortiment. Nachdem der Erfolg der Stühle definitiv in der Gaming-Welt angekommen ist, buhlen nun auch die grösseren Zubehör-Hersteller um eure Gunst. Speedlink hat einen Stuhl auf dem Markt, Corsair wird auch bald folgen.

Der REGGER ist eher im tieferen Preissegment (150-250 CHF.) angesiedelt und ganz ehrlich – man merkt ihm das auch an. Die Verarbeitungsqualität reicht nicht ganz an die teurere Konkurrenz heran. Er knarzt ein Wenig mehr und er ist spürbar leichter. Das Fusskreuz ist aus Kunststoff und das Kunstleder scheint feiner bemessen zu sein. Nichtsdestotrotz hat mich die Ergonomie positiv überrascht. Für meinen Geschmack ist er jedoch ein wenig zu weich. Zudem scheint das Sitzpolster die Körperwärme nicht so gut wie der noblechairs EPIC abzutransportieren.

Nach einer Woche Dauerbetrieb im Büro habe ich keinen Rückenschaden und auch den EPIC nicht mehr so vermisst wie am Anfang. Budgetorientierten Käufern, welche nicht jeden Tag zwölf Stunden darauf zocken (dann würde das dünnere Leder wohl Schaden nehmen), kann ich diesen Stuhl somit definitiv ans Herz legen.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Mein Test hat mir gezeigt, dass die Stühle zwar einen ähnlichen Look teilen, sich aber trotzdem stark voneinander unterscheiden.
Wer sich dazu entscheidet, einen Gaming Stuhl zu kaufen (und somit zumindest schon ein Budget dafür hat, welches über den Möbelhaus-Preis hinausgeht), aber nicht gleich das Sparkonto leerräumen will, der kann zum REGGER greifen. Klar, er ist in allem etwas schwächer als seine Konkurrenten, aber häufig ist das immer noch gut genug.
Für Komfort-Fanatiker welche trotzdem nicht auf den Racing-Look verzichten wollen, empfehle ich den AKRacing Premium V2.

Wer auf richtiges Racing-Feeling steht, dem empfehle ich den DXRacer Formula (bzw. Racing). Er ist durch und durch gut verarbeitet und bietet für mich einfach den besten Seitenhalt. Die Alternative dazu wäre der AKRacing Player, welcher noch breiter geformt ist und eine etwas härtere Polsterung hat.
Für Leute, welche es gerne noch härter mögen und generell von allem «es bitzeli meh» wollen, ist der noblechairs EPIC wie geschaffen.

Der AKRacing Formula scheint sich auch für ein Nickerchen zwischendurch zu eignen.

Eine Vergleichsliste der getesteten Stühle findet ihr hier.
Teilt unten eure Erfahrungen mit der Community und wenn ihr weitere Fragen zu den getesteten Stühlen habt, dürft ihr sie natürlich gerne auch gleich hier stellen.

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Mit der Gaming-Welt bin ich schon früh in Kontakt gekommen. Aufgewachsen mit Gameboy, SNES und Star Wars-Kassetten, waren Luke, Link und Ark (davon schwinden mir immer noch die Sinne... #insiderjoke) meine Helden. Später haben mich dann «westlichere» Titel wie Baldur’s Gate oder Gothic geprägt, bis ich dann schlussendlich auch noch Halo und Call of Duty entdeckt habe. Die Duron 700 MHz CPU habe ich einmal zum Geburtstag geschenkt gekriegt, bis ich sie dann mangels damaliger Kenntnisse und Übertakt-Wahn verbraten habe. Mittlerweile habe ich zudem auch schon auf einigen kleinen bis sehr grossen Bühnen in der Schweiz gespielt, weil ich mit der Musik eine zweite grosse Leidenschaft entdeckt habe. 


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