Foto-Kurztipp: Lichtstrahlen als Blendensterne sichtbar machen
Ratgeber

Foto-Kurztipp: Lichtstrahlen als Blendensterne sichtbar machen

David Lee
31.12.2018

Egal, ob Sonne oder Lampe: Du kannst Lichtquellen mit sternförmigen Lichtstrahlen versehen, indem du die Blende schliesst. Darum heissen die Lichtstrahlen auch Blendensterne.

Um Strassenlaternen, Scheinwerfer oder auch die Sonne (sofern sie sich mal wieder zeigt) als Strahlen darzustellen, musst du die Blende schliessen. Dreh also auf deiner Kamera das Moduswählrad zu A oder M (Blendenvorwahl oder manuell) und wähle anschliessend mit dem Drehrad eine kleine (geschlossene) Blende aus. Um Missverständnisse zu vermeiden: f/4 ist eine grosse, offene Blende, f/22 eine kleine.

Geeignete Lichtquellen

Klein abgebildete und starke Lichtquellen erzeugen eher einen Stern als grosse und schwache. Eine Kerzenflamme ist in der Nahaufnahme beispielsweise ungeeignet. Aus einer gewissen Distanz hingegen sind Sterneffekte mit Kerzen möglich.

Besonders gut sichtbar wird der Effekt, wenn ein Teil der Lichtquelle verdeckt ist. Das gilt vor allem für starke Lichtquellen wie die Sonne. Die deutlichsten Strahlen entstehen, wenn die Sonne zwischen Ästen hindurch scheint oder durch den Horizont schon teilweise verdeckt ist. Mit anderen Worten: Bei Sonnenauf- und -untergang. Wenn kein Hindernis vorhanden ist, gibt es einen Trick: Setz die Sonne an den Bildrand, so dass nur ein Teil ins Bild scheint.

Blende offen: Obwohl die Sonne zwischen den Ästen hindurchscheint, entsteht kein Stern.
Blende offen: Obwohl die Sonne zwischen den Ästen hindurchscheint, entsteht kein Stern.
Mit geschlossener Blende und halb verdeckt wird der Stern sehr gut sichtbar.
Mit geschlossener Blende und halb verdeckt wird der Stern sehr gut sichtbar.

Bei Scheinwerfern klappts in der Regel am besten, wenn sie direkt auf die Kamera gerichtet sind.

Es kommt aufs Objektiv an

Anzahl und Länge der Strahlen hängen von der Konstruktion der Blende ab. Nehmen wir zum Beispiel dieses Objektiv:

Das Objektiv hat sieben Lamellen, die Blendenöffnung bildet ein Siebeneck. Es erzeugt Sterne mit 14 Strahlen, denn bei einer ungeraden Lamellenzahl entstehen doppelt so viele Strahlen, wie es Lamellen hat.

Manche Objektive haben abgerundete Lamellen und dadurch eine nahezu kreisrunde Blendenöffnung. Das erzeugt zwar ein schönes Bokeh, aber keine schönen Strahlen. Mit anderen Worten: Nicht mit jeder Linse sind tolle Blendenstrahlen möglich. Da hilft nur Ausprobieren.

Achtung, Flecken

Bei Fotos mit geschlossener Blende werden Flecken auf dem Objektiv und auf dem Sensor gut sichtbar. Wenn du (wie ich) meist mit offener oder mittlerer Blende fotografierst, merkst du gar nicht, wenn der Sensor schmutzig ist. Um böse Überraschungen zu vermeiden, teste das schon zu Hause, nicht erst beim Fotografieren.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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