Fujifilm X-T3 Kit
18 - 55 mm, 26.10 Mpx, APS-C / DX
Die neuste Fuji ist da! Mit einer neuen Sensor- und Prozessorgeneration ausgestattet, sollte laut Hersteller alles schneller gehen. Ich konnte die Kamera bereits eine Woche testen und berichte hier meine ersten Eindrücke.
Eines vorweg, dies ist kein technisches Review mit Messwerten und «Pixel-Peeping», sondern ein erstes Hands-On. Auch möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich seit Jahren mit Fujfilm fotografiere und dadurch keine 100-prozentige Objektivität gewährleisten kann. Ich war vergangene Woche mit abgeklebtem X-T3-Logo in Zürich unterwegs und nutzte die Kamera für ein kleines Portrait-Shooting. Ein paar Bilder davon habe ich euch natürlich mitgebracht. Verfügbar wird die Kamera etwa ab Ende September 2018 sein.
Gehen wir als erstes kurz auf die wichtigsten Zahlen ein: 26, 11 und 60.
26 steht dabei für die Anzahl Megapixel des neuen rückwärtig belichteten Sensors, 11 für die Bilder pro Sekunde in Folge und die Zahl 60 ergänzt mit einem «p» und 10-Bit lässt auf schöne 4K-Videos schliessen.
Weil wir alle Listen lieben, hier alles kurz zusammengefasst:
Auf den ersten Blick ist nicht viel, bis hin zu gar nichts, neu an der X-T3. Was eigentlich ein gutes Zeichen ist, denn die X-T2 ist gerade aufgrund ihres Äusseren und der Ergonomie beliebt. Bei der ersten Berührung machen sich jedoch einige Veränderungen bemerkbar. Das offenspürlichste ist der Touchscreen. Dieser ist seit einiger Zeit fester Bestandteil des X-Systems und nun auch im neusten T-Modell angekommen. Ich bin kein grosser Fan des Touch-Fokus oder Auslösers nutze den Touchscreen aber gerne zum Prüfen der geschossenen Bilder.
Im Vergleich zum Vorgänger, machen sich der neue Prozessor und Sensor vor allem bei schnellen Motiven und schlechten Lichtverhältnissen bemerkbar. Im Dunkeln fokussieren klappt nun deutlich besser (-1EV bei der X-T2 und -3EV bei der X-T3) und der Autofokus sowie die Gesichtserkennung, die übrigens nun auch im Video-Modus funktioniert, greifen mit höherer Präzision. Laut Hersteller ist der Fokus rund 1.5x schneller. Mir ist das vor allem beim Verwenden des kleinstmöglichen Fokuspunktes aufgefallen.
Eine Gegenüberstellung aller Eigenschaften findest du hier. Zudem sind mir folgende Punkte positiv aufgefallen:
Mit der Einführung der X-H1 hat Fujifilm seine Ambition im Video-Bereich deutlich gemacht. F-Log, 4K, zwei neue XF Cinema-Linsen und eine Reihe von videospezifischer Eigenschaften erlaubten Fujifilm einen ersten Fuss in den anspruchsvollen Kreis der Videografen zu setzten. Die X-T3 möchte hier anknüpfen und neben all diesen Eigenschaften als erste APS-C Kamera eine 4K-Video-Auflösung mit 60p und 10 Bit (internal). Auch für die nötigen Anschlüsse wurde gesorgt. Die überarbeitete Seitenbuchse verfügt nun über einen Kopfhörer- ,Mikrofonanschluss und HDMI-Output.
Zum Glück verhält es sich bei Kameras nicht wie bei Film-Fortsetzungen. Die dritte Version der T-Serie knüpft, dank spürbaren Verbesserungen, an die Erfolge der Vorgänger an. Sie ist schnell und macht vor allem Spass.
Da ich länger mit der X-T2 fotografiert habe, war für mich das umsatteln sehr einfach. Alle Knöpfe befinden sich genau dort, wo sie meine Finger in Erinnerung hatten.
Bei Portrait-Shootings arbeite ich gerne und oft mit automatischer Gesichtserkennung und Augenfokus. Hauptsächlich weil ich kein Multitasking-Talent bin und mich so besser auf das Model und die Bildkomposition konzentrieren kann. Beides hat in meinem Test sehr zuverlässig funktioniert. Im Direktvergleich konnte ich auch eine deutliche Verbesserung gegenüber der X-T2 feststellen.
Selbst wenn das Model mehrere Meter entfernt war, sich schnell bewegte oder wie meine Freundin wiedermal keine Lust hatte zu posieren, die Kamera konnte problemlos mithalten. Gegen letztere Herausforderung kann die Gesichtserkennung zwar mit Fokussieren helfen, die Mundwinkel bringt man aber erfahrungsgemäss nur mit Snacks wieder Richtung Sonne.
Das ganze hörte sich zurecht sehr positiv an. Wenn ich aber wünschen dürfte, hätte ich gerne etwas mehr Megapixel und die Sensor-Stabilisierung der X-H1. Der Schritt von den 24 Megapixeln der X-T2 auf 26 Megapixel ist meiner Meinung nach etwas zu klein ausgefallen.
Ein weiterer Streitpunkt ist die Kompaktheit der Kamera. Je nach Bedürfnis kann diese klar als Stärke der X-T3 ausgelegt werden. Ich bevorzuge einen grösseren Grip. Mit dem Optionalen Hand- oder Batteriegriff lässt sich dieses Problem aber lösen.
Zur finalen Bildqualität kann ich noch keine Aussagen treffen, da ich es mit einem Vorserienmodell zu tun hatte und die RAW-Dateien noch nicht auslesen konnte. Die hier verwendeten Beispielbilder habe ich mit dem 35mm F/1.4 und 16-55mm F/2.8 geschossen und die JPEGs anschliessend mit Lightroom Classic nachbearbeitet.
In der einen Hand meine Kamera und in der anderen ein Flugticket. So sieht mein persönlicher Idealzustand aus.
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