Galaxus Report: In Deutschland liest jede sechste Person keine Bücher
7.1.2025
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Galaxus untersuchte die Lesegewohnheiten in Europa. Die meisten Bücherwürmer gibt es in der Schweiz – vor allem weibliche. Vergleichsweise lesefaul sind Franzosen und Deutsche. In der Bundesrepublik und in Österreich setzen Lesende überdurchschnittlich häufig auf eBook und Hörbücher.
Lesen ist wieder sowas von in. Diesen Eindruck vermitteln zumindest die sozialen Medien. Unter Hashtags wie Booktok oder Bookstagram tummeln sich Leserinnen und Leser, geben Buchtipps oder zelebrieren die Freude am Lesen. Doch wie viel lesen Europäerinnen und Europäer wirklich? Greifen sie zum gedruckten Buch oder zum eReader und welche Genres sind in welchem Land am beliebtesten?
Im Rahmen einer repräsentativen Studie des Marktforschers YouGov Schweiz im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus gaben 5’060 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Personen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich Auskunft zu diesem Thema.
Lesefaules Deutschland und Frankreich
Am meisten Leseratten gibt es anteilsmäßig in der Schweiz. Hier liest jede zweite Person mindestens vier Bücher pro Jahr. Jede vierte sogar zehn oder mehr. Den Titel als Lese-Europameisterin verdankt die Schweiz der weiblichen Bevölkerung: 2 von 3 Frauen lesen jährlich mindestens vier Bücher. Beinahe jede vierte verschlingt sogar mehr als 15 Bücher pro Jahr. In den anderen untersuchten Ländern macht das nicht mal jede fünfte.
Franzosen und Deutsche sind vergleichsweise lesefaul. In Frankreich und der Bundesrepublik konsumiert knapp jede sechste Person gar keine Bücher. Und in beiden Ländern sind hier Männer zwischen 45 und 59 Jahren überproportional vertreten.
Zumindest Deutschland dürfte auch in den kommenden Jahren eher am unteren Ende der «Viellese-Rangliste» zu finden sein: Etwas mehr als jede zweite in Deutschland wohnhafte Person würde gerne mehr lesen. Dies ist der niedrigste Wert im europäischen Vergleich.
In der Schweiz sind es 6 von 10 Personen und damit könnte Italien schon bald am ersten Platz der Eidgenossenschaft rütteln: Mehr als 7 von 10 Italos würden gerne mehr lesen – davon knapp 3 von 10 sogar viel mehr.
Deutsche stehen auf Fantasy
In fast allen befragten Ländern sind Romane das beliebteste Buch-Genre, gefolgt von Krimis und Thrillern. Die Ausnahme: Italien. Im Ursprungsland der Mafia liest man am liebsten Krimis und Thriller. Romane schlagen Italienerinnen und Italiener dagegen bis zu fünfmal weniger auf als der Rest von Europa.
Es fällt auf, dass bei Krimis und Thrillern das Mann-Frau-Verhältnis in allen befragten Ländern fast 50/50 ist. Frauen lesen dagegen häufiger Romane: in Deutschland beispielsweise 3 von 5 Frauen und nur 2 von 5 Männern.
Österreich und die Schweiz zeigen sich wissbegierig und konsumieren überdurchschnittlich viele Sachbücher, während in Deutschland und Italien Fantasy-Bücher wie «Der Herr der Ringe» hoch im Kurs stehen.
Gutenbergs Erbe lebt weiter
8 von 10 Personen in Frankreich, Italien und der Schweiz geben an, am häufigsten gedruckte Bücher zu konsumieren. Nur ein bis zwei Personen lesen auf einem eReader. Anders in Deutschland und Österreich. Dort nutzt jede fünfte Person ein Kindle, Tolino oder ähnliches Gerät.
Zu den vergleichsweise lesefaulen Deutschen passt, dass sie im europäischen Vergleich die meisten Hörbücher konsumieren – jede zehnte Person in der Bundesrepublik lässt sich Bücher vorlesen. Nur Österreich kommt auf einen ähnlich hohen Wert. In der Schweiz hingegen hört nur jede zwanzigste Person regelmäßig Bücher.
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Titelbild: Shutterstock
Tobias Heller
Communications Manager
Tobias.Heller@digitecgalaxus.ch