Galaxy Book5 Pro 360 im Test: sehr lange Akkulaufzeit und ein Tablet-Modus
Produkttest

Galaxy Book5 Pro 360 im Test: sehr lange Akkulaufzeit und ein Tablet-Modus

Jan Johannsen
14.1.2025

Ein beweglicher AMOLED-Touchscreen, Intels aktuelle Mittelklasse-CPU und eine lange Akkulaufzeit: Das Galaxy Book5 Pro 360 von Samsung kann mehr als ein normales Notebook.

Damit du den Touchscreen des Galaxy Book5 Pro 360 auch wirklich benutzt, legt Samsung dem Notebook seinen S Pen bei. Als Tablet ist das Notebook aber auf Dauer zu groß. Dafür bietet es eine verdammt lange Akkulaufzeit, genug Power und hat ein farblich überzeugendes Display. Allerdings ist das Gerät momentan vergriffen und soll voraussichtlich ab dem 7. Februar wieder erhältlich sein.

360-Grad-Touchscreen: mehr als ein schnödes Notebook

Der Hauptgrund sich das Galaxy Book5 Pro 360 zuzulegen, ist der Bildschirm, der sich um 360 Grad drehen lässt. Das ist vor allem für zwei Dinge praktisch: Du kannst das Notebook auf einer schmalen Fläche wie ein Zelt hinstellen, um zum Beispiel Filme oder Serien zu schauen. Produktiver wird es, wenn du es auf seine Tastatur legst und als Tablet verwendest. Keine Sorge, die Tastatur wird ab einem Winkel von etwa 180 Grad deaktiviert.

Das Galaxy Book5 Pro 360 kommt mit wenig Platz aus, um zum Beispiel Videos zu schauen.
Das Galaxy Book5 Pro 360 kommt mit wenig Platz aus, um zum Beispiel Videos zu schauen.
Quelle: Jan Johannsen

Das Galaxy Book5 Pro 360 ist allerdings ein Tablet für einen Tisch und nicht für die Hand. Mit einer Bilddiagonale von 16 Zoll ist es einfach zu unhandlich und auch zu schwer – wobei 1683 Gramm für ein Notebook dieser Größe wenig sind. Liegt das Notebook auf dem Tisch, lässt sich gut auf ihm Zeichnen oder Schreiben. Im Alltag mache ich das aber zu wenig und so bleibt für mich das Schauen von Streams als wichtigster Nutzen des großen beweglichen Displays übrig.

Flach für ein Notebook, groß für ein Tablet.
Flach für ein Notebook, groß für ein Tablet.
Quelle: Jan Johannsen

Der S Pen, um auf dem AMOLED-Touchscreen zu schreiben oder zu zeichnen, befindet sich im Lieferumfang. Bei Nichtgebrauch haftet er magnetisch am Deckel des Laptops und lädt sich dort auch drahtlos auf.

Für den Transport im Rucksack ist die Halterung des S Pen nicht geeignet.
Für den Transport im Rucksack ist die Halterung des S Pen nicht geeignet.
Quelle: Jan Johannsen

Das AMOLED-Display hat ein Seitenverhältnis von 3:2, ist also weniger schmal als 16:9 oder 16:10. Das finde ich zum Arbeiten angenehmer. Die Auflösung liegt bei 2880 × 1800 Pixeln und sorgt für eine gestochen scharfe Bilddarstellung.

Das Galaxy Book5 Pro 360 lässt sich auch als Laptop nutzen.
Das Galaxy Book5 Pro 360 lässt sich auch als Laptop nutzen.
Quelle: Jan Johannsen

Samsung gibt eine Helligkeit im SDR-Modus von 400 Nits für das Galaxy Book5 Pro 360 an. Ich messe eine maximale Helligkeit von soliden 387 Nits. Damit könnte ich sogar im Freien arbeiten, wenn auch nur im Schatten.

Die Farbraumabdeckung des AMOLED-Displays fällt sehr gut aus. Ich messe für sRGB 100 Prozent, für Adobe RGB 95,9 Prozent und für DCI P3 98,4 Prozent.

Keine Top-Leistung, aber trotzdem gut

Samsung bietet das Galaxy Book5 Pro 360 bei uns mit dem Intel Core Ultra 5 226V an. Die Variante mit einem Core Ultra 7 gibt es nur in anderen Ländern. Dem Prozessor stehen 16 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite und für Grafikberechnungen ist die integrierte GPU Intel Arc 130V verantwortlich. Für KI-Berechnungen soll das System 40 TOPS zur Verfügung haben. Diese sind für Tools aus der Galaxy AI von Samsung und Copilot+-Funktionen, die Microsoft ab Dezember nach und nach für Intel-Chips ausrollt, relevant.

In drei Benchmarks habe ich das Galaxy Book5 Pro 360 gegen drei Rechner antreten lassen. Das Huawei Matebook X Pro (2024) hat mit dem Ultra 9 185H einen höher angesiedelten Chip aus der vorherigen Generation von Intel an Bord. Im Asus Zenbook S 16 steckt mit dem Ryzen AI 9 HX 370 die aktuelle CPU-Generation von AMD. Das Galaxy Book4 Edge liefert Vergleichswerte mit dem mittleren Snapdragon X Elite X1E-80-100.

Mit seiner CPU und GPU ist das Galaxy Book5 Pro 360 gut für die Büroarbeit und ähnliches gerüstet. Videocalls, aufwändigere Excel-Dateien und einfache Bildbearbeitung sind kein Problem. Hast du ständig mit großen Dateien oder Datenmengen zu tun, wirst du allerdings mit anderen Chipsätzen kürzere Wartezeiten haben. Diesen Effekt könnten Programme abmildern, welche die NPU, also den KI-Teil des Chipsatzes, ausnutzen.

Beim Blick auf die CPU kann der Core Ultra 5 des Galaxy Book5 Pro 360 in den Tests im Single-Core-Modus mithalten. Werden mehrere Rechenkerne gefordert – was inzwischen der Standard ist – werden die Unterschiede deutlich größer. Da es sich beim Chipsatz des Samsung-Notebooks um einen aus der Mittelklasse handelt und die von Matebook und Zenbook aus dem jeweiligen Top-Bereich stammen, ist das zu erwarten. Der Snapdragon X Elite des Galaxy Book4 Edge ist auch eher eine Stufe über dem Core Ultra 5 anzusiedeln.

Bei der für Grafikberechnungen zuständigen GPU werden die Differenzen geringer. Trotzdem bleibt auch hier der Core Ultra 5 hinter den höherklassigen Chipsätzen zurück. Nur den schon zuvor mit schwacher Grafikleistung aufgefallenen Snapdragon übertrifft der Intel-Chip.

Beim Blick auf den Office-Test von PCMark 10 steht das Galaxy Book5 Pro 360 besser da. Dieser Benchmark misst und bewertet alltägliche Dinge wie das Starten von Anwendungen, Web-Browsing, Tabellenkalkulation oder Foto- und Videobearbeitung für das gesamte System. Die anderen Notebooks schneiden zwar immer noch besser ab, aber nicht so deutlich wie bei den Tests, die rein die CPU oder GPU-Leistung messen.

Für das Galaxy Book4 Edge mit seinem Windows-on-ARM-Chip steht PCMark 10 noch nicht im vollen Umfang zur Verfügung.

Mit dem Galaxy Book5 Pro 360 fange ich auch an, einen Alltagswert zu messen: Wie lange dauert es Cinebench 24 zu entpacken. Hier sind es 3:10 Minuten, die ich mangels Vergleichswerten noch nicht einordnen kann. Aber du bekommst schon mal einen Vergleich zu deinem Rechner.

Richtig lange Akkulaufzeit

Im Galaxy Book5 Pro 360 befindet sich ein Akku mit einer Kapazität von 76 Wattstunden (Wh) und mit ihm hält das Notebook sehr lange durch. Ich messe fast 18 Stunden mit dem Batterietest «Office» von PCMark 10. Das Matebook und das Zenbook kommen mit ihren 78-Wh-Akkus nur auf knapp 12 Stunden.

Für das Galaxy Book4 Edge mit seinem ARM-Chip gibt es den Office-Batterietest noch nicht. Bei der Videowiedergabe misst PCMark 10 bei ihm 13:36 Stunden – beim Galaxy Book5 Pro 360 sind es allerdings 20:06 Stunden. Zum Vergleich: Das Zenbook kommt in dem Test auf 14:28 Stunden.

Die lange Akkulaufzeit dürfte am AMOLED-Display und dem Intel-Chip der neuen Generation liegen.

Weiches Tippgefühl und großes Touchpad

Bei der Größe des Galaxy Book5 Pro 360 ist genug Platz vorhanden, um der Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung einen Zahlenblock zu spendieren. Die einzelnen Tasten sind groß genug und liegen nicht zu eng zusammen. Der Tastenhub ist sehr kurz und der Druckpunkt sehr weich – mir zu weich. Ich bekomme lieber klare Rückmeldungen beim Tippen.

Die flachen Tasten federn mir zu weich.
Die flachen Tasten federn mir zu weich.
Quelle: Jan Johannsen

Das Touchpad hat Samsung nach eigenen Angaben verbessert, nachdem es an dem des Vorgängers viel Kritik gegeben hatte. Mir fällt bei Nutzung des Galaxy Book5 Pro 360 nichts Besonderes auf. Das Touchpad ist groß und reagiert zuverlässig. Also genau das, was ich von ihm erwarte.

Das Touchpad ist groß und zuverlässig.
Das Touchpad ist groß und zuverlässig.
Quelle: Jan Johannsen

Die Lautsprecher hat Samsung deutlich vergrößert – ihre Treiber messen nun 38 statt vorher 18 Millimeter. Für ein Notebook klingen sie gut.

Viele Anschlüsse

Samsung schafft es mehr, als nur USB-C-Buchsen im schmalen Gehäuse des Galaxy Book5 Pro 360 unterzubringen. Das Notebook verfügt neben zwei Thunderbolt-4-Anschlüssen (USB-C) noch über je einen HDMI-2.1-, USB-3.2- (Typ A) sowie einen 3,5-mm-Anschluss. Ein microSD-Kartenleser rundet das Angebot an physischen Schnittstellen ab. Drahtlose Verbindungen sind via Bluetooth 5.4 und Wi-Fi 7 möglich.

microSD-Kartenleser, USB-A und Klinke auf der rechten Seite.
microSD-Kartenleser, USB-A und Klinke auf der rechten Seite.
Quelle: Jan Johannsen
HDMI und 2x USB-C (Thunderbolt 4) auf der linken Seite.
HDMI und 2x USB-C (Thunderbolt 4) auf der linken Seite.
Quelle: Jan Johannsen

Fazit

Weniger beweglich wird es günstiger

Der bewegliche Touchscreen sorgt dafür, dass das Galaxy Book5 Pro 360 kein gewöhnliches Notebook ist. Er liefert vor allem einen Mehrwert, wenn du viel mit dem S Pen auf ihm zeichnest oder schreibst. Ich würde das Notebook allerdings weniger im Tablet-Modus nutzen und vor allem im Zelt-Modus hinstellen, um Streams zu schauen. Da braucht jeder normale Laptop mehr Platz für. Allerdings erhöht das 360-Grad-Scharnier den Preis des Notebooks. Das Anfang Januar 2025 vorgestellte Galaxy Book5 Pro ist dem 360er sehr ähnlich, nur mit weniger beweglichem Display und ein paar Hundert Euro oder Franken günstiger.

Das Galaxy Book5 Pro 360 überzeugt mit einem sehr ausdauernden Akku. Mit ihm kommt man fast zwei Arbeitstage durch, ohne nachzuladen. Für Office-Anwendungen ist die Leistung hervorragend und das AMOLED-Display ist sehr schön anzuschauen. Es lädt allerdings mit seinem großen Betrachtungswinkel Sitznachbarn im Zug zum Draufschauen ein.

Mir gefällt außerdem das große Touchpad und der Nummernblock der Tastatur. Der Druckpunkt der Tasten ist mir allerdings wiederum zu weich. Bei den Anschlüssen deckt das Galaxy Book5 Pro 360 viele Bedürfnisse ab.

Pro

  • Sehr lange Akkulaufzeit
  • Tastatur mit Nummernblock
  • Viele Anschlüsse
  • Gute Office-Leistung

Contra

  • Aufpreis für 360-Grad-Scharnier beim Display
  • Tastatur mit weichem Druckpunkt
Samsung Galaxy Book5 Pro 360 (16", Intel Core Ultra 5 226V, 16 GB, 512 GB, DE)

Samsung Galaxy Book5 Pro 360

16", Intel Core Ultra 5 226V, 16 GB, 512 GB, DE

Samsung Galaxy Book5 Pro 360 (16", Intel Core Ultra 5 226V, 16 GB, 512 GB, DE)
Notebook

Samsung Galaxy Book5 Pro 360

16", Intel Core Ultra 5 226V, 16 GB, 512 GB, DE

Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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