Goldene Mittelklasse: Samsung Galaxy A54 im Test
Produkttest

Goldene Mittelklasse: Samsung Galaxy A54 im Test

Samsung hat für sein Mittelklasse-Segment einen spannenden Neuzugang. Das Galaxy A54 5G hat zum Vorgänger nicht viele Veränderungen, Kamera und Display überzeugen mich aber.

Das Samsung Galaxy A54 5G gehört zu den Mittelklasse-Smartphones und überholt das A53 5G in Sachen Helligkeit und Prozessorleistung. Die Fotos sind ebenfalls sehr schön.
Wenn du den Vorgänger nicht hast, lohnt sich die neue Version in einigen Punkten.

Neue Hülle – guter Kern

Samsung passt das Design des Galaxy A54 seiner S-Reihe an. Das macht sich vor allem durch den fehlenden Kamerabuckel bemerkbar. Die drei Linsen stehen nun einzeln auf der Rückseite hervor. Neben Schwarz und Weiss gibt es das Smartphone in Lila und Hellgrün.

Das Galaxy A54 5G ist in vier Farben erhältlich.
Das Galaxy A54 5G ist in vier Farben erhältlich.
Quelle: Michelle Brändle

Der mattierte Rahmen des Kunststoff-Gehäuses wirkt edel. Trotz Plastik wirkt es gut verarbeitet. Das Galaxy A54 besitzt ein Glas-Finish auf der Rückseite. Das sieht zwar schön aus, ist aber extrem anfällig für Fingerabdrücke. Das Smartphone ist nach IP67 vor Staub und 30 Minuten lang vor Süsswasser bis zu einem Meter Tiefe geschützt. Es wiegt leichte 202 Gramm.

Der mattierte Rahmen wirkt edel.
Der mattierte Rahmen wirkt edel.
Quelle: Michelle Brändle

Das 6,4 Zoll grosse OLED-Display des Galaxy A54 5G bietet ein kontrastreiches Bild mit satten Farben und dunklem Schwarz. Die Qualität ist für ein Mittelklasse-Smartphone überragend. Das Seitenverhältnis liegt bei 19,5:9. Das ist etwas breiter, als ich es gewohnt bin. Optisch gefällt mir das breitere Display besser. Dafür liegt es weniger kompakt in meiner kleinen Hand. Das Phone hat eine Full-HD-Auflösung und eine maximale Bildwiederholrate von 120 Hertz. Zudem liegt die Helligkeit bei bis zu 1000 Nits.

Der Prozessor ist theoretisch besser

Im Galaxy A54 verbaut Samsung seinen aktuellen Mittelklasse-Prozessor Exynos 1380. Mit dem Programm Geekbench 6 kann ich seine Leistung mit anderen CPUs vergleichen – etwa dem Exynos 1280 aus dem A53. Da sieht der Neue gut aus. Im Single-Core-Test schlägt das Galaxy A54 mit 1008 Punkten das Galaxy A53 mit 856 Punkten. Beim Multi-Core-Test geht das A54 mit 2866 Punkten sogar noch deutlicher in Führung. Hier kommt das Galaxy A53 nur auf 1902 Punkte.

Das Öffnen und Wechseln zwischen den Apps läuft flüssig. Weniger zufriedenstellend ist das teilweise stockende Scrollen. Das Galaxy A54 5G erbringt zudem keine befriedigende Leistung bei grafiklastigen Games. Hier merke ich den Abstrich am stärksten. Das Spiel Genshin Impact läuft mit reduzierten Grafikeinstellungen und wirkt zeitweise holprig und verpixelt. Spiele mit weniger anspruchsvoller Grafik, wie Royal Match, eines der drei vorinstallierten Spiele, funktionieren einwandfrei.

Während du bei Genshin Impact visuell ein paar Abstriche machst…
Während du bei Genshin Impact visuell ein paar Abstriche machst…
Quelle: Michelle Brändle
…klickst du dich bei Royal Match problemlos durch kurzweilige Levels.
…klickst du dich bei Royal Match problemlos durch kurzweilige Levels.
Quelle: Michelle Brändle

Das Galaxy A54 hat 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und wahlweise 128 oder 256 Gigabyte internen Speicher. Reicht dir das nicht, kannst du beim zweiten SIM-Slot eine microSD mit bis zu einem Terabyte Speicher einlegen. Zudem hat das Galaxy A54 5G als erstes Smartphone der A-Serie die Möglichkeit für eSIM.

Das Budget-Smartphone hat zwei Slots für SIM-Karten.
Das Budget-Smartphone hat zwei Slots für SIM-Karten.
Quelle: Michelle Brändle

Akku und Performance sind okay

Mit seinem 5000 mAh-Akku bewegt sich das Galaxy A54 auf Augenhöhe mit Samsungs aktuellem Vorzeigemodell, dem S23 Ultra – und sogar über den anderen Topmodellen S23 und S23 Plus. Er hält bei normalem Gebrauch locker anderthalb Tage durch. Das ist ausgezeichnet, sofern du dann eine Lademöglichkeit hast.

Das Galaxy A54 nimmt bis zu 25 Watt auf. Geladen habe ich das Phone mit meinem eigenen Netzteil (weil keines beiliegt) in 1:45 Stunden. Das ist relativ lange. Immerhin: Die Hälfte des Galaxy A54-Akkus ist in 30 Minuten geladen.

Bei Smartphones kann ich kaum Musik über die Lautsprecher hören, ohne Ohrenkrebs zu bekommen. Beim Galaxy A54 ist der Ton besser als erwartet. Er klingt ziemlich warm und ausgewogen über die beiden Lautsprecher oben und unten. Der angenehme Klang zusammen mit der 4K-Videowiedergabe wirkt sich positiv auf Netflix und Youtube-Videos aus. Hier erhältst du eine zufriedenstellende Kombination mit dem OLED-Display.

Bei der Software trifft Samsung auf Google

Das Galaxy A54 5G läuft mit Android 13 und Samsung One UI. Dazu gehören zahlreiche vorinstallierte Apps, inklusive Samsungs eigenem Appstore, Dienste von Google und Microsoft sowie Spotify und Netflix. Sicherheitsupdates gibt es fünf und Android-Updates vier Jahre.

Samsung bietet nützliche Modi, die du individualisieren kannst. Am besten gefällt mir der Arbeitsmodus. Hier stelle ich Zeiten ein, in denen ich nicht gestört werden will und meine Arbeits-Apps starten soll. Im Freizeitmodus schränke ich dagegen die Nutzung jener Apps ein. Damit ich erkenne, in welchem Modus ich mich befinde, passe ich das Hintergrundbild entsprechend an. Dieser Modus ist praktisch für meinen Alltag, in dem ich das Smartphone auch für die Arbeit brauche.

Der Arbeitsmodus lässt sich individuell anpassen.
Der Arbeitsmodus lässt sich individuell anpassen.
Quelle: Michelle Brändle

Gute Hauptkamera mit klaren Bildern und knalligen Farben

Samsung verbaut drei Kameras auf der Rückseite des Galaxy A54. Die Hauptkamera hat 50 Megapixel und eine Blende von f/1,8. Die Ultraweitwinkel verfügt über 12 Megapixel und eine f/2,2-Blende. Die Makrokamera liegt bei 5 Megapixeln und f/2,4. Neben den Pixeln spielt aber auch die Sensorgrösse eine Rolle. Bei der Hauptkamera hat der Sensor 1/1,56 Zoll. Was heisst das in der Praxis?

Das Kameramodul ist schlicht gehalten.
Das Kameramodul ist schlicht gehalten.
Quelle: Michelle Brändle

Die Hauptkamera überzeugt mich am meisten. Wer im Alltag gerne Fotos schiesst, hat seine Freude damit. Für wirklich gute Smartphone-Bilder solltest du dennoch auf die Lichtverhältnisse achten.

Im automatischen Modus kommt beim A54 Pixel-Binning zum Zug. Dabei fasst die Software vier nebeneinander liegende Pixel zu einem zusammen. Die Fotos haben dann 12,5 Megapixel und nicht die vollen 50 Megapixel des Sensors. Dadurch soll sich die Lichtempfindlichkeit erhöhen und so wiederum die Bildqualität verbessern. Und es benötigt weniger Speicherplatz.

Insgesamt schärft das Galaxy A54 die Bilder stark nach und zeigt viele Details. Die Farben sind relativ natürlich. Das Grün der Wiesen und das Blau des Himmels hebt das A54 etwas knalliger hervor. Bei bewölktem Himmel kommt das Smartphone immer noch gut klar, wirkt teilweise aber etwas blass.

Der Himmel ist etwas knalliger als in natura.
Der Himmel ist etwas knalliger als in natura.
Quelle: Michelle Brändle
Bei bewölktem Himmel ist das Foto etwas blass, das Grün sticht dann noch mehr heraus.
Bei bewölktem Himmel ist das Foto etwas blass, das Grün sticht dann noch mehr heraus.
Quelle: Michelle Brändle

Die 12-Megapixel-Weitwinkelkamera hat eine brauchbare Qualität. Sie zeigt allerdings Strukturen etwas abgeflacht und die Farben sind im Vergleich etwas gelbstichig – zweiteres fällt aber nur im direkten Vergleich auf.

Möchtest du noch mehr auf das Bild bekommen, steht dir eine 360-Grad-Panoramafunktion zur Verfügung. Diese verzieht Gebäude und Wege leicht und du musst fünfmal mehr Speicherplatz für das Bild einrechnen. Die Details gehen aber nicht verloren. Beachte dabei, die Kamera bei der Aufnahme langsam zu bewegen. Sonst entstehen leichte Verschiebungen, wie bei meinem Beispiel an der Kathedrale oben rechts.

180 Grad meines Panorama-Fotos vom Klosterplatz in St.Gallen.
180 Grad meines Panorama-Fotos vom Klosterplatz in St.Gallen.
Quelle: Michelle Brändle

Der digitale Zoom ist unbrauchbar. Nur der zweifache Zoom gibt etwas her. Danach sieht es aus, als wäre es jeweils nur ein Ausschnitt des zweifachen Zooms.

Vom normalen Bild….
Vom normalen Bild….
Quelle: Michelle Brändle
...zum zweifachen Zoom ist in Ordnung.
...zum zweifachen Zoom ist in Ordnung.
Quelle: Michelle Brändle
Unbrauchbar wird es ab dem vierfachen Zoom.
Unbrauchbar wird es ab dem vierfachen Zoom.
Quelle: Michelle Brändle

Die Makrokamera mit fünf Megapixeln macht mir zu verschwommene Bilder. Zum Spass und für einen malerischen Effekt auf deinem nächsten Blumen-Whatsapp-Profilbild kannst du sie verwenden. Meine kleine Spinnenfreundin, die ich beim Fotografieren entdeckt habe, sieht durch das Fehlen von Schärfe und Details jedenfalls nicht andächtig genug aus.

Die Makrokamera: Für malerische Bilder kannst du sie nutzen…
Die Makrokamera: Für malerische Bilder kannst du sie nutzen…
Quelle: Michelle Brändle
…für detailgetreue Spinnenfotos eher nicht.
…für detailgetreue Spinnenfotos eher nicht.
Quelle: Michelle Brändle

Die Selfiekamera mit 32 Megapixeln ist gut und sehr genau. Für einen schöneren Teint ist mir ein Filter allerdings doch lieber. Bei der Porträtfunktion erzeugt das A54 den Bokeh-Effekt (verschwommener Hintergrund) digital. Das ist bei meinen zerzausten Haaren und am Rand der Felljacke gut sichtbar. Bei scharfen Kanten bekommt die Software das gut hin.

Die Selfiekamera ist ganz okay.
Die Selfiekamera ist ganz okay.
Quelle: Michelle Brändle
Der Porträtmodus überzeugt mich nicht.
Der Porträtmodus überzeugt mich nicht.
Quelle: Michelle Brändle

Willst du dir mit Selfies die Zeit vertreiben, gibt es einen Fun-Modus. Dieser beinhaltet Filter aus der Snapchat-App und benötigt Internetzugang. Anschliessend kannst du dich – wie ich – damit zum Affen machen oder dich zum Engel küren. Die Qualität ist mau, die Bilder ganz witzig.

Ob du dich zum Affen machen willst oder zum Engel küren, der Selfie-Modus ist ganz witzig.
Ob du dich zum Affen machen willst oder zum Engel küren, der Selfie-Modus ist ganz witzig.
Quelle: Michelle Brändle

Videos in Slow-Motion und Hyperlapse

Videos kannst du in 4K mit 30 fps aufnehmen. Für die neue Slow Motion Funktion arbeitet das Galaxy A54 mit 240 fps – aber nur in HD-Auflösung. Daneben hast du auch Super Slow-Mo und Hyperlapse (Zeitraffer) zur Verfügung. Letzteres sieht auf dem Smartphone stabil aus. Willst du das Video doch auf einem grösseren Bildschirm ansehen, wirkt es wackelig.

Die beiden Slow-Motion-Modi rauschen bei wenig Lichteinfall stark, sind vom Effekt her aber extrem gut. Auch hier kommen die Videos auf dem Galaxy A54 besser zur Geltung als auf einem Computer.

Fazit: Gute Kamera und schönes Display zum oberen Mittelklassepreis

Das Samsung Galaxy A54 ist ein gutes Smartphone. Mit starken Kameras, hellem OLED-Display, eSIM und Wasserschutz bist du dem Alltag gut gewappnet. Filme und Musik lassen sich super darauf abspielen. Das Scrollen dürfte flüssiger gehen. Und zum Gamen reicht die Leistung nur für einfache Spiele.

Weil es bis auf das Kabel ohne Zubehör geliefert wird, musst du ein Netzteil haben und eventuell eine Hülle dazu rechnen. Die unverbindliche Preisempfehlung von 459 Franken oder Euro für das Galaxy A54 fällt ähnlich hoch wie beim A53 vor einem Jahr aus. Der Vorgänger ist mit 399 Franken oder 369 Euro inzwischen günstiger geworden. Durch die feinen Verbesserungen und die längere Updatelaufzeit lohnt sich der Kauf des A54 eher.

Im mittleren Preissegment ist ansonsten auch das Nothing Phone (1) eine Überlegung wert. Und vielleicht auch das OnePlus Nord CE 3 Lite. Das muss ich allerdings noch fertig testen.

Samsung Galaxy A54 5G (256 GB, Awesome Lime, 6.40", Hybrid Dual SIM, 50 Mpx, 5G)
Smartphone

Samsung Galaxy A54 5G

256 GB, Awesome Lime, 6.40", Hybrid Dual SIM, 50 Mpx, 5G

Samsung Galaxy A53 5G (128 GB, Awesome White, 6.50", Hybrid Dual SIM, 64 Mpx, 5G)
Smartphone

Samsung Galaxy A53 5G

128 GB, Awesome White, 6.50", Hybrid Dual SIM, 64 Mpx, 5G

Samsung Galaxy A53 5G EU (128 GB, Awesome White, 6.50", Dual SIM, 64 Mpx, 5G)
Smartphone

Samsung Galaxy A53 5G EU

128 GB, Awesome White, 6.50", Dual SIM, 64 Mpx, 5G

Titelfoto: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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