Heizjacke von Bosch: Warme Brust zu einem hohen Preis
Es ist kalt. Für mich heisst das normalerweise: Zwiebellook. Viele Jacken sind nicht warm genug, viele Pullis auch nicht. Mit der Heizjacke von Bosch könnte sich das ändern – wäre sie bloss ein wenig günstiger.
Noch nie zuvor habe ich eine Jacke in einer eigens dafür vorgesehenen Kartonschachtel geliefert bekommen. Ein erster Hinweis, dass es sich hier eher um ein Do-it- als ein Fashion-Produkt handelt. In einer zweiten Box, die ich zusätzlich bestellt habe, sind ein 12-Volt-Akku – der mit allen Werkzeugen aus dem 12-Volt-System von Bosch kompatibel ist – und eine passende Ladestation verpackt. Warum? Die schwarze Jacke ist beheizbar.
Für eine Arbeitsjacke gar nicht übel
Ich bin froh, dass die Jacke – oder eigentlich eher ein Hoodie mit Reissverschluss – dezenter ist, als ich angenommen habe. Der Markenname ist nur oben links, nicht über den ganzen Brustbereich aufgestickt. Gleich daneben befindet sich der On-/Off-Knopf, mit dem sich auch zwischen den drei verschiedenen Temperaturstufen wechseln lässt. Rot steht dabei für die höchste Stufe, grün für die mittlere, blau für die tiefste.
Damit sich die Jacke aufheizt, muss der mitgelieferte Akku angehängt werden. Dafür gibt’s eine Innentasche mit einem Anschlussstecker. Damit der Akku auch an diesen passt, muss er in einen Adapter, der wie eine Hülle daherkommt. Dass der Akku 370 Gramm wiegt, merke ich beim Anziehen. Beim Tragen selbst geht’s, da der Gummizug unten an der Jacke das zusätzliche Gewicht abfedert. Die Grösse des Akkus stört mich mehr als sein Gewicht, da seine Form bei geschlossener Jacke auch von aussen gut wahrnehmbar ist. Deshalb lässt sich der Akku auch an den Gurt klippen. Das erinnert mich dann aber doch zu sehr an die Zeit, in der das Leute mit ihren Klapphandys gemacht haben.
Die Heizelemente dürften tiefer liegen
Ich heize mir gleich mal auf höchster Stufe ein. Nach fünf Minuten spüre ich die aufkommende Wärme. Ein User hat das Gefühl in einer Produktbewertung schon ziemlich gut zusammengefasst. Es fühle sich an, als ob man sich ein paar dieser billigen Wärmepads in die Jacke stopfe. Die Jacke hat drei Heizelemente: Je eines neben dem Reissverschluss auf Brusthöhe und eines etwas unterhalb der Rückenmitte. Vor allem letzteres dürfte für mich etwas weiter unten sitzen. Meistens friere ich nicht an den Körperstellen, die mitten unter der Jacke liegen, sondern an jenen, die sich am Rand befinden. Also am Übergang zwischen Rücken und Po oder unterhalb des Bauchnabels.
Trotzdem: Die Heizelemente funktionieren und sind punktuell gut spürbar. Bei längeren Spaziergängen draussen hält mich die Jacke am Oberkörper warm. Aber: Alleine reicht sie bei den momentanen Temperaturen nicht aus, ich benutze sie als Zwischenschicht. Das ist aber gar nicht schlimm, da ich sie anders eh nie anziehen würde. Obwohl sich Bosch wirklich Mühe gegeben hat, alles unauffällig zu halten, sind mir die Elemente für den Alltag trotzdem zu unschön. Das Polyester gibt der Jacke einen leichten Glanz, dazu kommt der Markenname in auffallendem Rot und der leuchtende On-/Off-Knopf.
Fazit: Für mich zu teuer
Dafür ist sie aber auch nicht gedacht. Für Gartenarbeit oder Hundespaziergänge hingegen ziehe ich sie gerne an. Hier liegt aber auch das Problem. Diese Dinge mache ich viel zu selten (nur bei meinen Eltern, wenn überhaupt). Als kleine Spielerei für zwischendurch ist mir die beheizbare Jacke zu teuer. Mit Akku und Ladestation kostet sie 199 Franken. Ohne das Zubehör kostet die Jacke 50 Franken weniger. Es lohnt sich also finanziell, wenn du – im Gegensatz zu mir – schon einen 12-Volt-Akku von Bosch Professional besitzt.
Wer im Winter oft und lange draussen ist, für den oder die kann die Jacke als wärmende Zwischenschicht sinnvoll sein. Da sie nur punktuell heizt, ist sie aber als oberste Schicht nicht empfehlenswert, da Arme und grosse Teile des Rückens und Bauches kaum gewärmt werden. Dafür heizt sie zuverlässig und über mehrere Stunden. Und im Notfall lassen sich am USB-Port auch Handy oder Kopfhörer aufladen.
Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.