Ratgeber

How to WLAN: Wie ich mein erstes Netzwerk gebaut habe

Luca Fontana
7.8.2018

Ich muss eine TV-Story schreiben und brauche dafür WLAN. Das Verbinden mit dem internen Firmennetzwerk ist aus Sicherheitssicht ein Albtraum, also baue ich selbst ein Netzwerk auf. Et voilà – schon haben wir ein «How to WLAN»-Artikel für dich in petto.

Heute ist ein besonderer Tag, denn ich darf Spielzeug von Senior-Editor Dominik Bärlocher ausleihen und damit rumspielen. Ach ja, er ist heute gar nicht im Büro, deshalb macht das Rumspielen auch viel mehr Spass. Er wird mir nämlich nicht sagen können, wie ich damit umzugehen hätte.

Aber von vorn. Ich schreibe gerade an einer TV-Story rum. Dafür benötige ich WLAN, weil moderne Fernseher brauchen selbstverständlich eine Verbindung zum Internet. Natürlich haben wir ein firmeninternes Netzwerk, aber sich mit einem externen Gerät darin einzuklinken ist ein sicherheitstechnischer Albtraum. Und die IT wird dann sauer. Viel schneller und einfacher geht’s, wenn ich mir einfach selber ein WLAN-Netzwerk baue. Easy-peasy.

WLAN zähmen leicht gemacht

Wie genau das geht? Natürlich habe ich bei mir Zuhause eine Swisscom-Box mit einem Router verbunden und so Zeugs. Ich bin also nicht komplett neu in der Branche. Aber ein eigenes Netzwerk bauen? Das habe ich noch nie gemacht. Ich bitte Dominik um Rat, und weil er ja eben nicht da ist, schickt er mir via WhatsApp eine Anleitung. Achso: Bist du ein alter Netzwerk-Hase, wirst du hier vermutlich nichts Neues erfahren. Ansonsten – einfach weiterlesen.

Luca, das brauchst du

  • Büroklammer oder SIM-Tool oder Nadel oder sowas
  • Laptop mit RJ45 Anschluss
  • RJ45-Kabel (liegt bestimmt irgendwo rum)
  • WLAN Router von Netgear: In Kiste hinter meinem Pult. Rotschwarze Kiste. Ist glaube ich ein Netgear R7000. Gutes Ding!
  • Steckdosenleiste: Sollte jedes Sitzungszimmer haben.
Laptop, LAN-Kabel, Router und – ganz wichtig – die Büroklammer.

Und jetzt machst du genau das

  1. Laptop vom WLAN trennen
  2. Router auspacken
  3. Router mit Strom verbinden
  4. Etwas warten
  5. Mit Büroklammer hinten am Gerät den Reset-Button drücken bis die LEDs blinken oder sowas in der Art. Einfach einen Reset durchführen.
  6. Router mit Laptop verbinden
  7. Web-Browser aufmachen
  8. Oben in Adresszeile 192.168.1.1 eingeben. Sollte das nicht funktionieren: 192.168.0.1
  9. Username/Passwort: admin/password
  10. In der Router-Software links auf Wireless klicken
  11. WLANs einstellen. Du wirst da drei WLAN-Typen finden. Zwei 5 Ghz-Netze und ein 2.4er. Such dir ein Namensschema wie frame_test_5ghz1, frame_test_5ghz2 und frame_test_24ghz aus
  12. Nimm ein simples und unsicheres Passwort, weil für den Test reicht das völlig aus → Do not do this at home!
  13. Speichern
  14. TV mit WLAN verbinden
  15. Handy mit WLAN verbinden

So. Fertig.

Ich mache mich ans Werk

Wer damals meine Harmony-Story zum Tabu-Thema Fernbedienungen gelesen hat, weiss mittlerweile, dass Technik und ich... eine interessante Beziehung zueinander pflegen. Sagen wir's so: Geduld ist nicht meine Kernkompetenz. Besonders das Installieren, Verbinden und Verknüpfen von Hardware verschafft mir immer wieder Momente fürs Leben.

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Kein Wunder bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, ob mich Dominiks einwandfreie und unmissverständliche Anleitung genau so einfach und souverän durchs Prozedere führen wird, wie es beim Überfliegen den Anschein hatte.

Gut zu wissen

«Ja aber warte mein übereifriger IT-Kollege», wirst du jetzt vielleicht rufen, «was ist, wenn ich keinen Netgear-Router besitze? Was dann?»

Natürlich wirst du das gerufen haben. Die obige IP-Adresse funktioniert tatsächlich nur bei Netgear-Geräten. Bei den anderen Marken gibt’s einen ganz einfachen Workaround, und der geht so:

  1. Geh auf google.ch
  2. Gib den Suchbegriff «$marke router login IP» ein. «$marke» ersetzt du durch die Marke deines Routers.

Und schon bist auch du mit einem Nicht-Netgear-Router an Bord.

Schritt für Schritt zum Erfolg

Die Antennen des Routers – übrigens ein Netgear R7800, lieber Dominik – habe ich rasch angeschraubt. Als alter Hase im Pianistendasein bin ich durchaus in der Lage, feine, sanfte Bewegungen mit meinen 1A-Fingern auszuführen. Stromzufuhr sicherstellen, dann auf «Power On» drücken und schon läuft das Teil. Wie aufgetragen resette ich den Kasten mit einer fachmännisch ausgesuchten Büroklammer der Marke Smart Office (und nein, das ist wirklich kein Product Placement, hust hust). Nachdem sämtliche LED-Lämpchen einmal im Disco-Modus um die Wette geblinkt haben, verbinde ich den Router mit meinem Laptop via LAN-Kabel.

Übrigens, wenn der Router neu ist, brauchst du natürlich nicht zu resetten. Bei mir war das nur deswegen nötig, weil der Bärlocher sein Spielzeug zuvor schon einmal konfiguriert hatte.

Im Web-Browser rufe ich die besagte IP-Adresse auf. Wie von Dominik versprochen, finde ich die Router-Software vor, wo ich auf Wireless klicken kann.

Links auf «Wireless» klicken.
Links auf «Wireless» klicken.

Hier kann ich das WLAN-Netzwerk korrekt umbenamseln und ein einfaches, sicherheitstechnisch höchst fragwürdiges Passwort bestimmen.

Name des Netzwerks und Passwort festlegen.
Name des Netzwerks und Passwort festlegen.

Missetat begangen. Oder um es mit Dominiks Worten zu sagen: So. Fertig.

Und – hat es funktioniert?

Ich mache die Probe aufs Exempel. Das heisst, auf meinem Handy wähle ich das entsprechende Netzwerk aus, logge mich mit dem von mir bestimmten Passwort ein und erfreue mich einer einwandfreien Netzwerk-Verbindung (ohne Internet, weil ich den Router nicht ans Internet angeschlossen habe). Jetzt noch das gleiche Prozedere mit dem TV. Und siehe da: Verbindung hergestellt. Daumen hoch!

Ein bisschen baff bin ich schon. Das war jetzt wirklich keine Hexerei. Und es hat funktioniert, einfach so. Ich hätte dir gerne eine spannende Episode aus «Lucas lustige Abenteuer – Spiel und Spass mit Technik» geliefert, aber… viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Halte dich an die obere Anleitung und deinem eigenen, kleinen Netzwerk steht nichts mehr im Weg.

So. Fertig.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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