LGs Signature OLED T: Transparent, kabellos – und mit 3D-Effekt
Transparenter OLED-TV: LG bringt mit dem Signature OLED T Innovation in die TV-Welt. Trotz begeisterter Berichte bleibt die Frage: Überzeugt die Ästhetik mehr als das Bild?
«Endlich kann ich den Kabelsalat hinter meinem Fernseher sehen», schrieb ich schon 2020 über einen der ersten OLED-Fernseher mit transparentem Display. Seitdem gab’s immer wieder neue Prototypen zu sehen. Durchgesetzt hat sich die Technologie allerdings nie; die Transparenz sorgt zwar für eine coole Ästhetik, aber «echtes Schwarz», wie bei OLED-Fernsehern üblich, kommt dadurch kaum zustande. Darunter leiden die Kontrastwerte: Wer das beste Bild will, kauft noch immer einen «normalen» OLED-Fernseher.
Dennoch weckt LG, einstiger Monopolist im Bereich OLED, mein Interesse. Besonders, weil renommierte Tech-Nerds wie Caleb Denison von Digital Trends oder Chris Welch von The Verge kaum aus dem Schwärmen kommen. Der südkoreanische TV-Hersteller hat an der CES 2024 in Las Vegas nämlich seine eigene Version eines transparenten 4K-OLED-Fernsehers gezeigt: den Signature OLED T, die vielleicht aufregendste TV-Neuheit der Messe. Und der TV soll bereits in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen. Kostenpunkt: Unbekannt, aber rechne mit mehr als Zehntausend Franken.
Clevere 3D-Effekte (fast) ohne Kabel
Ohne ihn mit eigenen Augen gesehen zu haben, ist es schwierig, eine echte Einschätzung zu geben. Aber LGs Bemühungen, den transparenten OLED-Fernseher für die breite Masse zugänglich zu machen, scheinen zum ersten Mal mehr als ein simples mediales Show-Off zu sein. Darauf lassen zumindest die Berichte von Denison und Welch schliessen.
Auf den Fotos jedenfalls ist zu sehen, dass der transparente OLED-Fernseher von LG in ein regalähnliches Möbelstück mit schwarzem Rahmen eingelassen ist. Ob dieses zum Lieferumfang gehört oder separat erhältlich ist, hat LG noch nicht entschieden.
Weiter berichten Denison, Welch und Co., dass der OLED T einen beeindruckenden 3D-Effekt erzeugt, bei dem das Bild mehrere Ebenen zu haben scheint. Wie bei einer Theaterbühne, bei der die Kulissen im Vorder-, Mittel- und Hintergrund unterschiedliche Ebenen bilden.
Damit eben kein Kabelsalat hinter dem Fernseher zu sehen ist, borgt sich LGs T-Serie die Zero Connect Box der M-Serie aus, die ich an der IFA 2023 bereits sehen konnte:
Vorteil der Box ist, dass sie bis zu zehn Meter entfernt vom Fernseher aufgestellt werden kann. Externe Zuspielgeräte wie Konsolen, Blu-Ray-Player oder Set-Top-Boxen werden so nicht mehr direkt an den Fernseher, sondern an die Zero Connect Box angeschlossen. Sie streamt die Video- und Audiosignale anschliessend mit UHD-Auflösung und mit bis zu 120 Hertz zum Fernseher und Audiogerät – unkomprimiert, inklusive aller HDMI-2.1-Features, Dolby Vision, Dolby Atmos und DTS:X.
Und was ist mit Schwarz?
Bleibt die Frage nach dem OLED-typischen echten Schwarz. Denn wo kein Schwarz ist, leiden die Kontrastwerte. Das Bild wirkt milchig und ausgewaschen – also buchstäblich transparent. Das bemängelte ich schon anno dazumals bei Panasonics Prototypen an der IFA 2019.
LG will das Problem lösen, indem auf Knopfdruck eine schwarze Folie hinters Glas hochgefahren wird. Das blockt unerwünschtes Hintergrundlicht ab. So kommen Schwarz und damit akzeptable Kontrastwerte zustande, auch wenn sie weit weg von Spitzenwerten sind.
Trotz euphorischer Berichte: So gänzlich überzeugt bin ich noch immer nicht vom transparenten Konzept. Zu viel kostet mir die Ästhetik, zu wenig liefert das Bild dafür – für mich noch immer das wichtigste Kriterium.
Wie siehst du das?
Titelfoto: LG Newsroom.Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»