Xiaomi Mi Note 2
128 GB, Black, 5.70", Dual SIM, 22.50 Mpx, 4G
Prozessoren werden schneller, die Auflösung auf Smartphonebildschirmen wird höher, die Akkus bleiben aber gleich gross. Oft reicht der Akku knapp für einen Arbeitstag. Daher ist jedes bisschen Akku-Sparen einen zweiten Blick wert. Nebst zweifelhaften Apps gibt es jetzt eine neue, und schicke, Methode, Akku zu sparen: True Black für AMOLED-Screens.
Eines vorneweg: In diesem Artikel werde ich dir nicht sagen, wie du die Stromnutzung deines Smartphones so optimieren kannst, dass der Akku zwanzig Tage lang hält. Doch mit diesem kleinen Trick kannst du vielleicht ein Prozent oder fünf deines Akkus im Laufe des Tages retten, wenn du ein Handy mit AMOLED Display hast.
Denn die Sache ist allgemein die: Es gibt nicht die Allzweckwaffe gegen kurze Akkulaufzeit. Es gibt hie und da Optimierungen, die du vornehmen kannst. Eine davon ist dein Wallpaper und dein Lockscreen-Background auf einem AMOLED Display.
Daher werden wir uns in diesem Artikel zwei Dinge im speziellen Anschauen und danach in geschicktem Zusammenspiel eine Lösung finden, wie deine Batterie leicht länger hält. Zuerst schauen wir an, wie die AMOLED-Technologie funktioniert und dann wie Farben auf Bildschirmen funktionieren.
AMOLED ist eine Bildschirm-Technologie. Ausgeschrieben steht das für active-matrix organic light-emitting diode, also Aktivmatrixorganischlichtemissionsdiode. Deutsche Nomen sind grossartig.
In einem AMOLED Display ist eine aktive Matrix von OLED-Pixeln verbaut, die Licht durch elektronische Aktivierung generiert. Diese sind in einem Thin-Film-Transistor (TFT) Array integriert, das als eine Serie von Schaltern fungiert. Diese Schalterserie wiederum kontrolliert den Stromfluss an jeden einzelnen Pixel.
Das bedeutet, dass wenn wir den Stromfluss zu einzelnen Pixeln reduzieren können, dass weniger Strom allgemein verbraucht wird.
Genau dort setzt eine kleine, aber aktive Community von Photoshoppern ein, die versuchen, mittels True Black in ihren Bildschirmhintergründen den Stromverbrauch zu minimieren. Denn wenn ein Pixel in True Black dargestellt wird, fliesst kein Strom zu ihm.
Das Parade-Smartphone mit AMOLED Display, von dem alle im Moment reden ist zwar das Samsung Galaxy S8, doch auch andere Geräte haben die Technologie für sich entdeckt.
Was ist also dieses True Black? Auf Computerbildschirmen ist schwarz ungleich schwarz. Ein kleiner Vergleich.
Wenn du dir das auf technologischer Ebene ansiehst, dann wird der Vergleicht dort offensichtlich, wenn wir die Farbwerte ansehen. Im Verlauf der Geschichte haben sich eine Reihe von Zahlensystemen etabliert, die zur genauesten Definition von Farben verwendet werden können. Darunter sind CMYK und RGB die wohl am weitesten verbreiteten.
CMYK ist die Abkürzung von Cyan, Magenta, Yellow und Key, also Schwarz. Die Werte werden in Prozent ausgedrückt. Also 50% Cyan und 50% Magenta ergeben ein blasses Lila. In CMYK würde die Farbe 50/50/0/0 ausgedrückt sein.
CMYK-Schwarz ist einfach zu erstellen.
Das sieht so aus:
RGB steht für Red, Green, Blue und ist auf die Nutzung am Bildschirm optimiert. Daher werden die Werte nicht in Prozenten sondern von 0 bis 255 angegeben. Auch hier hat sich die Praxis RGB 127/127/0 eingespielt.
RGB-Schwarz ist einfach.
Voilà:
Warum ist jetzt also CMYK-Schwarz eine andere Farbe als RGB-Schwarz? Vereinfacht ausgedrückt: CMYK ist auf die Druckindustrie ausgelegt, RGB auf Bildschirme. Daher ist CMYK-Schwarz in RGB ausgedrückt 29/29/27, also ein dunkleres Grau. Andersrum ist RGB-Schwarz in CMYK 91/79/62/97.
In der weiten Welt der Farben gibt es noch mehr Schwarztöne, aber ich glaube ich habe jetzt den Punkt «Schwarz ist nicht zwingend schwarz» gemacht.
Es kann also gefolgert werden, dass je true-black-er ein Wallpaper ist, desto weniger Strom wird für die Anfeuerung des Bildschirms verwendet. Und das ganze sieht dann in seiner reinsten Form so aus. Wenn du CMYK-Schwarz auf deinem Bildschirm verwendest, dann werden die Pixel mit genug Strom versorgt, um dunkelgrau zu leuchten.
Daher haben sich die Photoshopper der Reddit-Community /r/AMOLEDbackgrounds aufgemacht, nicht nur AMOLED-Hintergründe zu sammeln, sondern die auch noch gleich selbst zu erstellen. Die Resultate sind gemischt. Einige der Hintergrundbilder sind grossartig:
Andere hingegen sind einfach nur mehr schlecht als recht in Photoshop ausgeschnitten und auf einen schwarzen Hintergrund gepappt.
Dass alleine der Austausch des Hintergrundbildes nicht der Weisheit letzter Schluss ist, habe ich schon eingangs festgehalten. Denn wie bei so ziemlich allen High-Tech-Geräten ist es auch bei Smartphones so, dass ein Verhalten mehr als eine Ursache hat. Ein Verhalten kann sogar auch nur entstehen, gerade weil eine Anzahl Ursachen aufeinandertreffen, die einzeln nie irgendwie aufgefallen wären.
Fakt ist aber, dass es oft der Bildschirm ist, der am meisten Batterie frisst, weswegen ein schönes AMOLED-optimiertes Hintergrundbild durchaus helfen kann.
Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.