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Männer, Bier und Eskapaden: Das ist mit 30 besser als mit 20
Kürzlich feierte ich meinen 12. Erwachsenen-Geburtstag. Oder anders gesagt: Ich bin 30. Hier verrate ich dir, wieso ich gerne zehn Jahre mehr auf dem Buckel trage. Auch wenn er ab und zu knackst.
Ariana Grande ist es. Wincent Weiss auch. Und Harry Kane ebenfalls. Sie alle sind seit diesem Jahr 30, so wie ich. Noch kann ich es gar nicht glauben. Ich war doch erst gerade 20. Was ist passiert? Darüber habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Persönlich nehmen darfst du diese nicht, aber Lächeln ist erlaubt.
1. Männer
Mit 20 waren für mich Männer um die 30 alt. Korrigiere: steinalt. Mit 30 kann ich das über Männer um die 40 nicht behaupten. Nicht nur Michael Fassbender, auch viele andere Mittelalterliche (das Wort hat so was Rüstiges) finde ich attraktiv. Graue Schläfen und ein Plan vom Leben: Mir gefällt’s. Der Anblick 20-Jähriger hingegen weckt in mir – wenn überhaupt – nur den Mutterinstinkt, der irgendwo in mir schlummert.
2. Geburtstage
Mit 20 fand ich, Geburtstage müssten mit grossem Brimborium gefeiert werden. Ich wollte ausgiebig zelebrieren, dass ich... ja, was eigentlich? Dass ich seit zwei Jahren hätte Autofahren können, mein Geld aber lieber für Ferien statt Fahrstunden ausgab? Mit 30 finde ich: Ein feines Essen in gemütlicher Runde reicht. Und es braucht auch keinen Trommelwirbel, dass ich mittlerweile selbst ins Restaurant fahren könnte – wenn ich ein Auto hätte. Darüber würden wieder manche jubeln. Hört das denn nie auf?!
3. Geschenke
Mit 20 freute ich mich über allerlei Chrimschrams. Witzige Handyhalter, die aussahen wie Converse-Schuhe, putzige Schächtelchen oder kitschige Dekofigürchen. Nicht verstehen konnte ich den bescheidenen Wunsch vieler Erwachsener: «Bloss nichts zum Aufstellen.» Mit 30 denke ich genauso. Ich freue mich über Futter, Frotteetücher oder kurz: «Alles zum Brauchen». Einzige Ausnahme beim Aufstellen: Leuchttürme. Leuchttürme gehen immer. Wie schon mit 20.
4. Bier
Was mit 20 nicht ging, war Bier. Nur schon beim Schnuppern an einer Flasche klopfte der Würgereiz an meine Kehle. Mit 30 geht Bier immer noch nicht wirklich. Aber ich bringe im Notfall ein paar Schlucke runter – wenn ich mit einem Glas Rioja spülen kann. Oder mit Wasser.
5. Wasser
Wasser hielt ich mit 20 für dasselbe wie Fussball und Smalltalk: todlangweilig. Süssgetränke hingegen kippte ich am Laufband hinunter. Und ein Laufband müsste ich heute wohl benutzen. Denn irgendwann setzt der Zucker an. Viel mehr nervt aber, dass er müde und Pickel macht. Da trinke ich doch viel lieber Wasser. Oder Tee. Bünzliger geht nicht? Vielleicht. Wobei: Manchmal bin ich richtig frech und trinke Wasser mit Kohlensäure. Oder Zitrone. Ich Rebellin.
6. Autofahrer und Autofahrerinnen
«Die wissen, was sie tun», dachte ich mit 20 über Menschen in Autos. Mit 30 denke ich: «Hilfe!» Denn sie wissen nicht, was sie tun. Oder sie wissen es, tun es aber trotzdem nicht. Sogar beim Velofahren schaue ich immer doppelt nach links und nach rechts. Mein Fahrlehrer nannte das den «Thurgauerblick». Man könne nie wissen, ob sich die Ostschweizer an die Regeln halten, meinte er.
7. Freunde und Freundinnen
Hätte ich mit 20 zu oft vom «Thurgauerblick» gesprochen, hätte ich viele meiner Freunde aus der Ostschweiz nicht kennengelernt. Wobei «viele» so eine Sache ist. Konkret sind es drei Personen. Mit 20 war es mir noch peinlich, meine Freunde an der Hand abzählen zu können. Heute weiss ich: Qualität schlägt Quantität. Gehaltvolle Gespräche und aufrichtiges Interesse lassen sich nicht durch 50 oberflächliche Bekanntschaften teilen. Und wenn es dir mies geht, reicht ein wahrer Freund.
8. Eskapaden
Mit 20 hielt ich herzlich wenig von durchzechten Nächten und masslosem Konsum. Mit 30 ist das anders. Heute lese ich nicht nur ein Buch pro Woche bis 2 Uhr morgens, nein, kürzlich waren es drei bis halb 4 Uhr. Ich muss es nach dem Kohlensäure-Wasser mit Zitrone nochmals sagen: ich Rebellin! Wie ich mich am Morgen danach fühlte, kannst du dir nach Punkt 9 vorstellen.
Doch vorher noch drei Empfehlungen für den Book-Hangover:
9. Rücken
Ich habe Rücken. Und Schulter. Eigentlich habe ich Körper. Denn irgendwie schmerzt im Unterschied zu 20, wo sich nur gelegentlich das Kreuz meldete, mit 30 alles von Kopf bis Fuss. Natürlich nicht immer. Manchmal muss ich mich beim Aufstehen nur zwei Mal strecken, bis alles mit einem lauten Knacks wieder einrastet. Dafür kann ich mich aber mit gutem Gewissen einmal mehr hinsetzen, weil ich ja Rücken habe. Das hätte mir mit 20 niemand geglaubt.
10. Toleranz
Während ich mich in den Zwanzigern über erste graue Härchen, andere Oberflächlichkeiten und das Leben im Allgemeinen ärgerte, fehlt mir als 30-Jährige dazu die Energie (Punkt 9). Auch frage ich mich seltener, ob andere mich mögen und viel häufiger, ob ich andere mag. Ausserdem habe ich entdeckt, dass es nicht nur schwarz oder weiss, sondern viele hübsche Zwischentöne gibt, sei es bei (politischen) Einstellungen oder Lebensentwürfen. Und das ist das Schönste am Dreissigsein.
Wie hast du dich in den vergangenen zehn Jahren verändert? Schreibe es in einen Kommentar.
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Ich mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.