

Mantona 360 Turnaround: Zeitraffervideos mit Kameraschwenk

Dieses Ding mit integriertem Elektromotor verdreht deiner Kamera den Kopf. Der Sinn davon: Bewegung in Zeitraffervideos bringen. Das klappt ganz gut – und wenn nicht, liegt’s am Benutzer, nicht am Gerät.
Zeitrafferaufnahmen wirken spannender, wenn sie eine Kamerabewegung beinhalten. Auf Englisch heisst das Hyperlapse, im Gegensatz zum statischen Timelapse. Hyperlapse kann sehr aufwendig werden; es gibt Leute, die das Stativ für jedes einzelne Bild um ein paar Zentimeter verschieben. Das muss sehr regelmässig sein. Bei mehreren Hundert Bildern eine mühselige Fleissarbeit.
Viel einfacher geht eine Kamerabewegung mit einem selbst drehenden Stativkopf – einem Panoramakopf. Der Mantona Turnaround 360 hat einen Elektromotor, der die Kamera sehr langsam dreht, während sie die Zeitrafferbilder aufnimmt.

Laden
Das Gerät verwendet ein nicht mehr ganz zeitgemässes Micro-USB-Kabel zum Laden und benötigt dafür geschlagene acht Stunden. Die Betriebsdauer beträgt laut Datenblatt vier bis sechs Stunden. Der Kopf lässt sich auch verwenden, während das Gerät geladen wird. Im Notfall könntest du also eine Powerbank benutzen. Das Kabel gehört zum Lieferumfang, nicht aber das Netzteil.
Leider sehe ich dem Gerät den Akkustand nicht an, solange noch genügend Akku vorhanden ist. Erst wenn er zu schwach ist, wird dies durch blinkende LEDs angezeigt.
Zielen
Der Panoramakopf kann direkt auf eine Fläche gestellt oder auf ein Stativ montiert werden. Er ist gut 500 Gramm schwer. Durch das Gewicht kippt er nicht vornüber, wenn er auf eine Fläche gestellt und eine Kamera mit schwerem Objektiv angeschraubt wird. Willst du ein Stativ benutzen, muss dieses allerdings für ein hohes Gewicht ausgelegt sein. Das gilt natürlich erst recht, wenn du Kamera und Kopf für eine vertikale Bewegung um 90 Grad drehst.
Der Kopf funktioniert mit einer Last von bis zu zwei Kilogramm. Vertikal und kopfüber laut Datenblatt immerhin bis 1.5 Kilogramm.
Schiessen
Die Bedienung ist kinderleicht. Durch wiederholtes Drücken der entsprechenden Taste stellst du die gewünschte Zeit ein. Dasselbe mit einer zweiten Taste regelt den Winkel, also die Drehung, die in dieser Zeit absolviert werden muss. Eine dritte Taste startet den Vorgang oder kann ihn vorzeitig stoppen.

Winkel und Laufzeit werden durch LED-Lämpchen angezeigt. Der Nachteil dieses Bedienkonzepts ist, dass nur bestimmte Stufen eingestellt werden können. Bei der Zeit sind das 5, 15, 30 und 60 Minuten, beim Winkel 15, 30, 45, 60, 90, 180 und 360 Grad.
Die Standard-Drehrichtung ist von links nach rechts – oder von oben betrachtet im Uhrzeigersinn. Die Richtung kann durch Drücken von zwei Tasten gleichzeitig gewechselt werden. Längst nicht jede Kombination aus Winkel und Zeit führt zu brauchbaren Videos. Zu schnelle Bewegungen führen zu Rucklern im Video und sehen auch sonst nicht toll aus. Eine sinnvolle Kombination ist zum Beispiel 90 Grad in 15 Minuten.
Apropos Ruckler: Diese sind bei mir nicht nur durch zu schnelle Kamerabewegungen, sondern auch durch den Autofokus aufgetreten – manueller Fokus ist sicherer. Durch die Verschiebung kann es passieren, dass der Autofokus keinen Schärfepunkt findet, und dann gerät der Aufnahmerhythmus durcheinander.
Fazit: Ganz praktisch
Der Mantona Turnaround 360 hat zwei Schwächen: die extrem lange Ladezeit und dass nur bestimmte Winkel und Zeiten wählbar sind. Ansonsten ist der Panoramakopf eine gute Sache: solid, einfach zu bedienen und relativ preisgünstig.


Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.