Marshall Major III Voice im Test: Drei Tage wach
In der neuesten Version hat Marshall seinen Klassiker unter den Kopfhörern für den Google Assistant angepasst. Ich habe die Major III Voice genutzt, um den Sprachassistenten Befehle zu erteilen – und natürlich auch zum Musik Hören.
Die Marshall Major III Voice kannst du ohne Kabel per Bluetooth koppeln oder per Kabel und 3,5-mm-Stecker mit einem Abspielgerät verbinden. Der Kopfhörer kann dich aber auch mit anderen Menschen verbinden. Du musst deine Musik nicht alleine hören, sondern kannst per Kabel auf einem zweiten Kopfhörer die gleiche Musik abspielen, die per Bluetooth auf deinem Major III ankommt. Wie damals im Schulbus.
Den Kopf für lange Zeit fest im Griff
Der Marshall Major III Voice ist ein On-Ear-Kopfhörer, der auf deinem Ohr sitzt und es nicht komplett umschließt. Mit meiner Brille habe ich kein Problem. Der Bügel und die Ohrmuscheln sind mit Kunstleder überzogen und fühlen sich auf dem Kopf angenehm an. Die Kopfhörer halten gut und sicher, bei mir allerdings zu fest. Nach nicht einmal einer Stunde drückt der Bügel bei mir zu stark auf die Ohren. Es fängt an leicht zu schmerzen und der ganze Tragekomfort ist bei mir dahin.
Aber auch bei den Major III Voice gilt: Jeder Kopf ist anders. Wenn der enge Sitz das Einzige ist, was dich abschreckt, probiere die Kopfhörer aus. Vielleicht sitzen sie bei dir besser als auf meinem Schädel.
Obwohl die Major-Kopfhörer mit einem Gewicht von 182 Gramm nicht schwer wirken, verfügen sie über einen großen Akku. 60 Stunden soll dieser insgesamt durchhalten. Das habe ich am Stück nicht geschafft und kann meine Nutzung der letzten zwei Wochen auch nicht zusammen zählen. Aber Montags bis Freitags hatte ich sie eigentlich immer zwei bis vier Stunden lang in Benutzung und der Akku ist noch lange nicht bei der Hälfte angekommen. Drei Tage wach, sollte da fast möglich sein. Wermutstropfen: Zum Aufladen hat der Major III Voice einen Micro-USB-Anschluss. Dabei sollte inzwischen USB-C der Standard sein.
Zwei Tasten für alles
Der Major III Voice hat an der linken Ohrmuschel einen goldenen und an der rechten einen schwarzen Knopf mit denen du den Kopfhörer bedienst. Während der Schwarze für den Sprachassistenten da ist, ist der Goldene für alles andere da. Mit ihm schaltest du den Kopfhörer durch Drücken ein und aus (lang) oder startest und stoppst die Wiedergabe (kurz). Er lässt sich in vier Richtungen bewegen und du kannst so die Lautstärke verstellen und zum vorherigen oder nächsten Song wechseln.
Das sind im ersten Moment viele Funktionen für eine Taste, beziehungsweise. einen Knopf. Aber es dauert nicht lange bis ich sie im Schlaf beherrsche. Der goldene Knopf gefällt mir sehr gut. Da will ich gar keine Kopfhörer haben, die ich über Touchflächen mit sanften Berührungen bediene.
Damit ich über die schwarze Taste den Google Assistant starten kann, muss ich den Kopfhörer zuerst in der Google-App einrichten. Aber keine Panik, da wirst du automatisch hin- und durchgeführt, wenn du die Taste drückst und auf dein Smartphone schaust.
Ist alles richtig eingerichtet, genügt es, die Taste zu drücken, damit der Google Assistant dir zuhört. Eine Aktivierungsphrase wie «OK Google» ist nicht mehr nötig. Die funktioniert übrigens gar nicht, da der Sprachassistent nicht dauerhaft über das Mikrofon des Kopfhörers zuhört.
Du kannst den Google Assistant auf dem Major III Voice grundsätzlich so nutzen, wie du es vom Smartphone gewohnt bist. Eine Besonderheit ist, dass er dir auf Wunsch Benachrichtigungen vorliest. Kommen diese an, ertönt ein Hinweiston und du kannst mit einem Klick auf die schwarze Taste die aktuelle Musik unterbrechen und die Benachrichtigung anhören. Das klingt bei der Computerstimme nicht immer schön, aber du kannst das Smartphone in der Tasche lassen und bist trotzdem informiert. Apropos informiert: Du erlaubst Google zum Vorlesen vollen Zugriff auf die Benachrichtigungen.
Ausdifferenzierter Sound ohne Bass
Die Marshall Major III Voice lassen sich für den Transport zwar zusammen falten, sind aber nicht die idealen Begleiter, wenn du unterwegs deine Ruhe haben willst. Sie haben keine aktive Geräuschunterdrückung und da sie nur auf dem Ohr auflegen ist die Abschirmung schlecht. Im Büro höre ich alle Worte vom Nebentisch und kann höchstens mit Lautstärke dagegen arbeiten. Die Durchlässigkeit kann aber auch ein Vorteil sein: Im Zug verstehe ich trotz Musik auf den Ohren die Durchsage ohne Probleme und als Fußgänger bekomme ich mehr vom Straßenverkehr mit.
In den Ohrmuscheln des Major III Voice steckt jeweils ein dynamischer 40-mm-Treiber. Sie sorgen für gut hörbare Unterschiede zwischen Höhen und Mitten. Glasklar ist der Sound allerdings nicht. Oder anders gesagt: Unterwegs und im Büro finde ich das ausreichend. Um mich zuhause hinzusetzen um nichts anderes zu machen, als über sie Musik zu hören, wäre mir das zu wenig.
Der Bass ist vorhanden, bleibt aber insgesamt unauffällig. Ist er bei deiner Lieblingsmusik wichtig, solltest du lieber zu anderen Kopfhörern greifen. Die Major III Voice bekommen an diesem Punkt keinen Druck auf deine Ohren und haben andere Vorzüge.
Fazit: Für Fans des Google Assistant
Mit der extra Taste für den Google Assistant eignet sich der Marshall Major III Voice wirklich gut für den Sprachassistenten. Siri und Alexa haben auf dem Kopfhörer dagegen keine Chance. Sie sind nur für den Google Assistant ausgelegt. Brauchst du keinen Sprachassistenten, bieten sich die Major III Bluetooth als günstigere Alternative an.
Davon abgesehen erwartet dich beim Major III Voice ein guter durchschnittlicher Sound mit wenig Bass. Der Tragekomfort ist grundsätzlich gut, aber je nach Kopfform können die Ohrmuscheln drücken. Die Bedienung über den goldenen Knopf ist für mich unter den Kopfhörern sogar ein Highlight, allerdings selten das wichtigste Kriterium.
Interessiert dich der Kopfhörer, aber der Google Assistant nicht, dann ist der Marshall Major III Bluetooth einen Blick und eine Hörprobe wert.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.