Nach Kopenhagen und Berlin: Die London Fashion Week wird nachhaltiger
Mode und Nachhaltigkeit gehen leider noch immer eher selten Hand in Hand. Die London Fashion Week gelobt jetzt Besserung und will sich an zeitgemässe Standards halten.
Ist die Rede von Fashion Weeks, ploppen in sämtlichen Köpfen direkt vier Städte auf: Paris, Mailand, London und New York. Dabei haben Kopenhagen und Berlin diesen Metropolen einiges voraus.
Bereits 2019 kündigte man in Kopenhagen an, Sustainability Requirements für die dort ansässigen Modewochen zu entwickeln. Also Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Kollektionen und Show-Produktionen. Richtlinien für die Diversität und Inklusivität für alle an den Veranstaltungen Mitwirkenden fallen ebenfalls in diese Requirements. In der Herbst-Winter-Saison 2023 trat diese sogenannte ESG-Strategie (Environmental, Social, Governance) in Kraft. Im Juni 2024 zog der Fashion Council Germany nach und richtet sich seither bei der Organisation der Berlin Fashion Week nach den Anforderungen des dänischen Vorbilds.
London tritt Team Nachhaltigkeit bei
Als erster der vier Big Player möchte nun London ganz vorn beim Thema Nachhaltigkeit und Inklusivität mitmischen. British Fashion Council CEO Caroline Rush begründet das so: «Gemeinsam schaffen wir einen Rahmen, der es aufstrebenden Designerinnen und Designern ermöglicht, eine Vorreiterrolle zu übernehmen und einen spürbaren Beitrag zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Branche zu leisten.»
Dieses Jahr im Februar und September wird sich das Vorhaben des British Fashion Council allerdings noch auf Nachwuchs-Brands beschränken, die Teil des NewGen-Förderprogramms sind. Ab 2026 sollen die Anforderungen dann für alle in die London Fashion Week involvierten Labels gelten.
Was beinhalten die Sustainability Requirements?
Die Anforderungen sind keine offizielle Zertifizierung, sondern dienen lediglich als Rahmen für den Bewerbungsprozess der Brands. Sie wurden unter Berücksichtigung bereits bestehender Standards, Verhaltenskodizes und Zertifizierungen erstellt, um einen gemeinsamen, verantwortungsvollen Schwerpunkt zu setzen. Dazu gehört zum Beispiel, dass …
… Unternehmen eine formell genehmigte Nachhaltigkeitsstrategie vorweisen müssen, die ökologische und soziale Aspekte abdeckt.
… die Förderung von Chancengleichheit und inklusiven Einstellungsprozessen berücksichtigt wird.
… Brands Kreislaufdesign-Prinzipien anwenden, Materialqualität sicherstellen und auf Langlebigkeit setzen.
… mindestens 60 Prozent der Kollektion zertifizierte oder recycelte Materialien umfassen.
… die Arbeitsbedingungen fairen, internationalen Standards entsprechen.
Glaubst du, dass die Sustainability Requirements für die Modebranche ein Schritt in die richtige Richtung sind? Schreib deine Meinung in die Kommentare.
Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.