Nothing Phone (2a) Plus im Test: Das bringen die Verbesserungen
Das Nothing Phone (2a) hat mir sehr gut gefallen, da kann das Phone (2a) Plus als leicht überarbeitete Version doch nur besser werden, oder?
Von außen ist das Nothing Phone (2a) Plus nur durch die Farbe vom Phone (2a) zu unterscheiden. Innen unterscheidet sich das Gerät durch einen neuen Prozessor und eine leicht verbesserte Frontkamera. Wie viel besser sie das teurere Smartphone machen, erfährst du hier.
Aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten werfe ich hier nur einen Blick auf die Unterschiede. Für alle Merkmale jenseits von Prozessor, Frontkamera und Ladeleistung verweise ich deswegen auf meinen Test des Nothing Phone (2a):
Graue Maus oder Metallic Chic
Nothing sagt, sie hätten schon immer ein Smartphone mit metallischer Rückseite bauen wollen. Bisher klappte das in der Fertigung aber nicht. Beim Phone (2a) Plus sei es nun endlich so weit. Die angedeuteten Leiterbahnen glänzen silbern auf der ansonsten hellgrauen Rückseite. Die bisherigen Smartphones des Herstellers waren schwarz oder weiß.
Als Betriebssystem ist Android 14 mit der Benutzeroberfläche Nothing OS 2.6 installiert. Diese zeichnet sich durch optische Anpassungen – monochromes Erscheinungsbild, Dot-Design – und einige Zusatzfunktionen aus. Dazu gehört die Kontrolle der «Glyph» genannten drei LED-Leuchten auf der Rückseite und, ganz neu, ein News-Reporter-Widget. Hier lässt eine KI eine Stimme Nachrichten aus verschiedenen Quellen vorlesen. Themenbereiche sind wählbar, derzeit gibt es aber nur eine englischsprachige Stimme.
Das Nothing Phone (2a) Plus soll vier Jahre lang Sicherheitsupdates sowie drei Android-Updates – also bis Android 17 – erhalten.
Neuer Prozessor mit wenig Vorteilen
Eine weitere Änderung nimmt Nothing beim Prozessor des Phone (2a) Plus vor. In ihm befindet sich der MediaTek Dimensity 7350 Pro 5G. Er unterscheidet sich vom Dimensity 7200 Pro 5G im Phone (2a) vor allem durch eine etwas höhere Taktung. Bei zwei Performance-Kernen sind dies 3,0 statt 2,8 Gigahertz und bei der GPU für Grafikberechnungen 1,3 statt 1 Gigahertz.
Ich spüre bei der Nutzung der beiden Smartphones keinen Unterschied. Deswegen überprüfe ich mit den Benchmarktests Geekbench 6 und PCMark Work 3.0 (Office), ob sie meinen Eindruck bestätigen oder zu einem anderen Ergebnis kommen.
Bei Geekbench sorgt die etwas höhere Taktung von zwei der acht Rechenkerne im Single- und Multi-Core-Test für minimal bessere Ergebnisse. Bei der Grafikleistung über die Schnittstellen Vulkan und OpenCL fallen die Unterschiede zugunsten des Phone (2a) Plus etwas größer aus. PCMark Work 3.0 ermittelt dagegen mit seiner Simulation von alltäglichen Aufgaben – Browsing, Videos schauen, Datenverarbeitung – einen besseren Wert für das Phone (2a) ohne Plus. Es gibt also messbare Verbesserungen durch den neuen Chipsatz, aber eben auch Verschlechterungen.
Das Phone (2a) Plus bietet Nothing nur mit 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte Speicherplatz an. Das Phone (2a) gibt es auch in einer noch günstigeren Variante mit 8 und 128 Gigabyte Speicher.
Vier Minuten schneller laden dank fünf Watt mehr
Eine weitere kleine Verbesserung gibt es beim Aufladen des unverändert gebliebenen 5000-mAh-Akkus. Durch den neuen Chipsatz kann er nun mit bis zu 50 statt 45 Watt geladen werden. Der Zeitgewinn ist aber minimal. Nothing zufolge ist der Akku beim Plus nun in 56 statt vorher 60 Minuten voll geladen.
Auf die Akkulaufzeit hat der neue Prozessor ebenfalls keine große Auswirkung. Mit dem Batterietest von PCMark Work 3.0 messe ich beim Phone (2a) Plus bei maximaler Displayhelligkeit 10:31 Stunden. Das ist sogar etwas weniger als beim Phone (2a), das auf 10:56 Stunden kommt. Beide Werte liegen aber so dicht zusammen, dass ich sie im Rahmen der Messtoleranz als nahezu identisch bezeichnen würde.
Höhere Auflösung sorgt für etwas mehr Details
Während die Kameras auf der Rückseite unverändert bleiben, folgt Nothing bei der Frontkamera nach eigenen Angaben den Wünschen aus der Community. Diese habe sich eine höhere Auflösung gewünscht und bekommt diese beim jetzt. 50 statt 32 Megapixel bietet der Samsung JN1 anstelle des zuvor verbauten Bildsensors von Sony. Die Blende bleibt mit f/2,2 identisch und die Sensorgröße ist mit 1/2.76" anstelle von 1/2.74" nahezu unverändert. Nothing nutzt zudem die volle Auflösung von 50 Megapixel und reduziert sie nicht durch «Pixel Binning» auf 12,5 Megapixel, wie es bei anderen Smartphones oft der Fall ist.
Selfies mit höherer Auflösung
Die höhere Auflösung der Frontkamera des Phone (2a) Plus sorgt für etwas mehr Details. Das gilt aber nur, wenn ich mir mein Gesicht auf den Selfies sehr genau anschaue. Bei der Ansicht auf dem Smartphone oder in Social-Media-Postings fällt der Unterschied gegenüber den 32 Megapixeln des Phone (2a) nicht ins Gewicht.
Allerdings wirken die Farben beim Phone (2a) kräftiger und der HDR-Modus sorgt für einen klareren und blaueren Himmel als beim Plus. Dadurch hat das Smartphone mit der niedrigen Auflösung auf den ersten Blick das für viele attraktivere Bild.
Porträtmodus schneidet weiterhin gut aus
Im Porträtmodus schneiden beide Kameras gut ab. Die Aussagen über Detailgenauigkeit und Farbe lassen sich von den herkömmlichen Selfies wiederholen, haben für die Unschärfe des Hintergrunds aber keine Auswirkungen.
Wenn ich ganz genau hinschaue, finde ich beim Phone (2a) Plus zwei, drei kleine Stellen, die etwas schlechter ausgeschnitten sind. Die fallen aber nur auf dem großen PC-Bildschirm in der 100-Prozent-Ansicht auf.
Straßenbeleuchtung lässt Selfies bei Nacht anders aussehen
Bei Dunkelheit fällt die höhere Auflösung als Vorteil des 50-Megapixel-Sensors weg. Auffällig ist, dass das Phone (2a) sowohl mit der Automatik als auch mit dem Nachtmodus stärker gegen das gelbe Licht der Straßenbeleuchtung arbeitet.
Falls dich mein Fazit nicht vom Kauf des Phone (2a) Plus abhält: In der Schweiz gibt es für die ersten 100 Bestellungen eine durchsichtige Hülle gratis dazu:Fazit
Unnötiges Upgrade
Nothing sagt, sie wollten mit dem Phone (2a) Plus etwas ausprobieren – und ich finde, das sollten sie kein zweites Mal machen. Die minimal höher getaktete CPU bringt keine spürbaren Vorteile im Alltag. Die Zeitersparnis durch die erhöhte Ladeleistung ist nicht der Rede wert. Die höhere Auflösung der Frontkamera sorgt bei Betrachtung auf dem Smartphone oder auf Social Media nicht für bessere Selfies.
So bleibt am Ende die Farbe der Rückseite – Silber-metallic – als Hauptgrund für einen Kauf. Dieser schlägt bei der unverbindlichen Preisempfehlung mit 50 Franken/Euro mehr zu Buche als beim günstigeren Nothing Phone (2a).
Pro
- LED-Leuchten (Glyph) und Design
- Zwei gleichwertige Kameras
Contra
- Verbesserungen lohnen Aufpreis gegenüber Phone (2a) nicht.
- Update-Zeitraum
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.