Periode kommt nicht: Es kann viele Ursachen haben
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Periode kommt nicht: Es kann viele Ursachen haben

Ja, eine Menstruation, die ausbleibt, macht nervös. Ist aber eine Schwangerschaft ausgeschlossen, sollten Arzt oder Ärztin der Sache auf den Grund gehen.

Sie ist nicht ganz so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, doch eine viele Jahre lang zuverlässige Begleiterin im Leben einer Frau: die Menstruation. Umso beunruhigender, wenn sie plötzlich und scheinbar ohne Grund ausbleibt. «Bin ich etwa schwanger?», ist in der Regel der erste Gedanke. Tatsächlich ist das natürlich die häufigste Ursache für die ausbleibende Menstruationsperiode, medizinisch «Amenorrhö» genannt. Doch auch andere große hormonelle Umbrüche im Leben einer Frau wie die Stillzeit oder die Jahre vor der Menopause (letzte Regelblutung) können das Ausbleiben der Regelblutung mit sich bringen.

Doch was, wenn sich eine Schwangerschaft ausschließen lässt und die Wechseljahre noch in weiter Ferne liegen? Welche Gründe kann es geben, dass die Gebärmutterschleimhaut weder aufgebaut noch abgestoßen wird?

Dass die Mens hin und wieder auf sich warten lässt, kennt fast jeder menstruierende Mensch. Denn der Zyklus schon mal aus dem Takt, der auf einem diffizilen hormonellen Gleichgewicht basiert: Die Hormone müssen genau in der richten Reihenfolge im Körper gebildet werden, damit die Gebärmutter für eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet ist und – bei deren Ausbleiben – der darauffolgende Abbau der aufgebauten Schleimhaut in der Menstruation endet. Und so gelten außer der üblichen Zykluslänge von 28 Tagen auch Zykluslängen zwischen 25 und 35 Tagen als normal.

Nicht schwanger: Andere Gründe dafür, warum die Mens wegbleiben kann

Von primärer Amenorrhö spricht man, sofern ein Mädchen mit 15 Jahren noch keine erste Regelblutung hatte. Sekundäre Amenorrhoe hingegen betrifft Frauen, die schon einen regelmäßigen Regelzyklus hatten und plötzlich, ohne Schwangerschaft, von ausbleibenden Perioden berichten. Dabei gilt folgende Faustregel: Erst bei einem Ausbleiben von mehr als drei Monaten (bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus: mehr als sechs Monaten) werden Arzt oder Ärztin sekundäre Amenorrhoe diagnostizieren. Laut Fachliteratur tritt diese Form der Amenorrhoe bei zwei bis fünf Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter auf.

PCOS oder Störung im Hypothalamus

Verantwortlich dafür ist am häufigsten das Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), über das du dich in diesem Artikel genauer informieren kannst. Es kann aber auch eine Störung der hormonellen Schaltzentrale im Gehirn vorliegen: Normalerweise schüttet der Hypothalamus alle 90 Minuten das GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) aus, das die Eierstöcke stimuliert. Die im Medizinerdeutsch «funktionelle hypothalamische Amenorrhö», die Ovulationsstörung, ist laut dieser Studie für rund ein Drittel der Fälle sekundärer Amenorrhö verantwortlich und kann folgende Ursachen haben, häufig miteinander kombiniert:

  • psychosozialer Stress
  • Leistungssport
  • Gewichtsabnahme (oft durch eine Magersucht oder Bulimie)

Doch auch schon eine Diät ist in der Lage, das austarierte Zusammenspiel des Hormonhaushalts durcheinanderzubringen. «Damit der Taktgeber im Hypothalamus funktioniert und regelmäßig GnRH ausschütten kann, braucht der Körper eine Mindestfettmasse von 22 Prozent, bzw. der Body-Mass-Index muss >19 sein», heißt es auf der Website der «Frauenärzte im Netz». Psychosozialer Stress wiederum schüttet verstärkt jene Hormone aus, die im Hypothalamus die Ausschüttung von GnRH drosseln.

Medikamente, Schilddrüse, Infekt, Prolaktinom:

Außerdem verursacht unter Umständen die Einnahme von Medikamenten das Ausbleiben der Periode. Dazu gehören:

  • Hormonelle Verhütungsmittel (Anti-Baby-Pille)
  • Glukokortikoide (Kortisonpräparate)
  • Bestimmte Psychopharmaka
  • Anti-Hormon-Präparate im Zuge einer Krebstherapie bzw. Krebsmedikamente nach einer Chemotherapie

Für eine sekundäre Amenorrhoe werden darüber hinaus Schäden an der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich gemacht – etwa, wenn eine Ausschabung vorgenommen worden ist oder eine Infektion vorliegt. Oder aber die Schilddrüse als hormoneller Taktgeber des Körpers funkt in die Regelblutung hinein und verändert sie bei einer Über- oder Unterfunktion (wie Hashimoto oder lässt sie ganz ausfallen. Und auch wenn eine Hyperprolaktinämie, also der Überschuss des milchbildenden Hormons Prolaktin im Blut, in der Regel auf eine Schwangerschaft hinweist: Ursache kann auch ein gutartiger Hypophysentumor sein, ein Prolaktinom.

Wie du siehst, gibt es eine Reihe von Ursachen für eine ausbleibende Regelblutung. Zur Abklärung suche bitte Arzt oder Ärztin auf. Und zögere auch nicht, das unter Umständen früher zu tun als es die medizinische Faustregel rät.

Titelbild: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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