PS4 Slim, PS4 Pro und eine kleine Überraschung
Ja ist denn heut schon Weihnachten? Sony hatte am «PlayStation meeting» in New York gleich zwei neue Konsolen im Gepäck und zeigte obendrauf ein paar frische Game-Szenen eines heiss ersehnten Sci-Fi-Abenteuers.
An der diesjährigen E3 überraschte Microsoft gleich mit zwei neuen Konsolen. Nun doppelt Sony am «PlayStation meeting» in New York nach. Beide Hersteller gehen damit neue Wege. Die letzte Konsolengeneration hielt rund sieben Jahre an. Zwar gab es auch damals zwischendurch kleinere Updates, die dünner und leiser waren, von einem echten Hardware-Upgrade konnte man aber nicht sprechen. Das wird nun anders. Xbox Scorpio soll laut Microsoft die schnellste Konsole auf dem Markt werden wenn sie 2017 erscheint. Sony überlässt dem Konkurrenten aus Redmond aber nicht kampflos das Feld und will den Verkaufsvorsprung (40 Millionen zu 20 Millionen) weiter vergrössern. Und die Antwort der Japaner hat es in sich.
Das Wichtigste in Kürze
Playstation 4 Pro
- Erscheint: 10. November
- Preis: CHF 449
- Mehr als doppelt so schnell wie bisherige PS4
- Zeigt Spiele und Filme in 4K
- Beherrscht HDR
- Vorteile auch ohne 4K-TV
- Kein UHD-Bluray-Support
- 1 TB Speicher
Playstation 4 Slim
- Erscheint: 16. September
- Preis: CHF 329
- Beherrscht HDR aber kein 4K
- Physische Tasten
- Kein optischer Audio-Anschluss mehr
- 500 GB Speicher
Neuer Controller und Kamera
- Leicht überarbeiteter Dualshock-Controller
- Neue Playstation Kamera mit Standfuss
Für Enthusiasten und Freunde von 4K: Playstation 4 Pro
Die PlayStation 4 Pro ist das Gegenstück zur kommenden Xbox Scorpio. Sie beherrscht wie erwartet 4K-Auflösung sowie die verbesserte Farbdarstellung HDR. Ermöglicht wird das durch einen neuen AMD-Grafikchip, der mehr als doppelt so schnell wie der Chip der klassischen PS4 sein soll. Konkret bringt die PS4 Pro 4.2 TFLOPS aufs Parkett. Die Xbox Scorpio hätte mit ihren versprochenen 6 TFLOPS einen ordentlichen Vorteil. Dennoch, die gezeigten Spiele-Demos sahen gestochen scharf aus und die Farben waren kräftiger. Eine kleine Überraschung waren neue Gameplay-Szenen aus «Mass Effect Andromeda». «Red Dead Redemption 2» gabs hingegen nicht zu sehen.
Spiele müssen speziell für die PS4 Pro optimiert sein, damit sie von 4K und HDR profitieren. Allerdings sollen auch Spieler ohne 4K- oder HDR-TV von den Vorteilen der PS4 Pro profitieren können. Ältere Titel wie «Shadow of Mordor» wurden durch Antialiasing Supersampling aufgehübscht.
4K mit Vorbehalt: Nicht alle Titel werden in voller 4K-Auflösung laufen. Entwickler können zwischen Resolution Mode und Quality Mode wählen. Erstere fixiert die Auflösung jenseits von 4K, während sich bei Quality Mode die Auflösung ans Spiel anpasst. Echtes 4K sei aber definitiv möglich wie unter anderem bei «The Elders Scrolls Online». Bei grafisch anspruchsvolleren Spielen wird es wohl etwas dazwischen sein. Activision hab bereits angekündigt, dass «Call of Duty: Infinite Warfare» in 4K bei 60 FPS laufen wird.
Alle PS4-Games werden auf allen Konsolen laufen. Spiele auf der Playstation VR sollen mit der PS4 Pro besser aussehen. Überraschend war dafür die fehlende Unterstützung von UHD-Blurays. Da hat sogar die schwächere Xbox One S die Nase vorn. Dafür besitzt sie die Playstation Pro im Gegensatz zur Slim weiterhin einen optischen Audioausgang.
Wers dünn mag oder noch keine PS4 besitzt: Playstation 4 Slim
Selten ist ein Gerät derart breit geleaked wie die PS4 Slim. Sie wird sogar schon auf eBay zum Verkauf angeboten. Es gibt Unboxings und Reviews. Nachdem Sony vergeblich versuchte, dem Internet Einhalt zu gebieten, machte man gute Miene zum bösen Spiel und präsentierte als wär nichts gewesen die neue dünne Playstation.
Sie wurde gegenüber der klassischen PS4 in praktisch allen Belangen verbessert. Sie ist deutlich kleiner, leiser und hat endlich echte Tasten zum Drücken, so dass man nicht mehr aus Versehen die Konsole abschaltet, wenn man die Disc auswerfen will. Das Design setzt etwas mehr auf Rundungen. Eine schnelle SSD wurde leider nicht verbaut, dafür hat Sony die Festplatte zugänglicher gemacht. Die PS4 Slim unterstützt ebenfalls HDR (wie mit einem Firmware-Update später auch die Original PS4), allerdings nur für Filme. Spiele werden lediglich upscaled. Weggefallen ist der optische Audio-Ausgang auf der Rückseite. Der Controller wurde leicht überarbeitet und hat einen zusätzlichen Lichtstreifen oberhalb des Touchpads erhalten. So muss man den Controller nicht mehr extra drehen, um zu sehen, welche Farbe man hat. Ausserdem werden die Daten bei Verbindung mit USB-Kabel auch tatsächlich über das Kabel übertragen, statt wie bisher über Funk. Die dadurch reduzierte Verzögerung dürften aber nur Hardcore-«Street Fighter»-Zocker spüren.
Korrektur: Die PS4 Slim unterstützt kein 4K, auch nicht bei Filmen
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.