SanDisk Extreme Portable: Unser liebster Freund auf Reisen
Ratgeber

SanDisk Extreme Portable: Unser liebster Freund auf Reisen

Festplattenspeicher ist unsexy. Ausser natürlich, du musst Faktoren wie Zeit, Masse und Robustheit in die Wahl deines USB-Speichers miteinbeziehen. Dann bist du schnell bei richtig teuren Platten, ausser natürlich du schaust dir die Sandisk Extreme Portable an.

Es gibt da einige Dinge, zu denen du nur dann eine Meinung hast, wenn es wirklich drauf ankommt. Festplatten, zum Beispiel. Noch seltener ist es dann, wenn du dich nicht ewig rechtfertigen musst und eine längere Rede mit den Worten «Oh, ich habe eine Meinung zu externen Festplatten» beginnen musst.

Bei Videoproduzentin Stephanie Tresch und mir ist das der Fall, wenn wir über «Die Sandisk» reden. All unsere Speicherkarten für Kameras sind zwar auch vom amerikanischen Hersteller, aber der Titel «Die Sandisk», mit grossem bestimmtem Artikel vornedran, geht an eine kleine externe Festplatte: die Sandisk Extreme Portable mit 1000 GB Speicherplatz.

Daher: Ein Loblied auf einen kleinen schwarzen Block mit rotem Highlight. Denn es gibt nur wenige Objekte in unserem Arbeitsalltag, die uns so beeindrucken. Die kleine Platte hat uns nie im Stich gelassen, war nie zu klein und hat uns mittlerweile wohl Stunden Schlafzeit an Messen beschert.

Wir wollen rohe Geschwindigkeit

Wenn Stephanie und ich von einer Messe berichten, dann haben wir den Luxus der Zürcher Infrastruktur nicht. Auch auf das Synology-NAS, das als Archiv und Ressourcen-Speicher dient, können wir uns nicht verlassen. Wir verlassen uns auf Offline Data und bereiten uns so vor, dass wir redundant auf mehreren Maschinen dieselbe Arbeit tun können. Manchmal rendere ich ein Video auf meinem HP Spectre – selbst wenn das Gerät nicht dafür gemacht ist – während Stephanie das nächste Video bereits auf ihrem Dell XPS 15 schneidet und dafür Rechenleistung braucht. Dazu müssen wir Daten von ihrem Laptop auf meinen schieben.

Natürlich, wir könnten eine x-beliebige externe Festplatte nehmen, aber wenn wir in die Nacht hinein arbeiten, dann wollen wir irgendwann schlafen gehen. Je mehr wir schlafen, desto einfacher der Tag danach. Darum brauchen wir Geschwindigkeit. Die Sandisk Extreme verspricht da viel. Vor allem die Leserate von bis zu 550 MB/s spielt uns da in die Hände. Zu keinem Zeitpunkt fühlt es sich so an, als ob wir von einer externen Festplatte arbeiten.

USB-C liefert die Daten angenehm schnell ans Gerät
USB-C liefert die Daten angenehm schnell ans Gerät

Zum Vergleich: In der Regel merken wir eine Verlangsamung, wenn wir von einer externen Festplatte arbeiten. LaCie-Platten haben bisher gute Dienste geleistet, aber sie können «Der Sandisk» nicht das Wasser reichen. Wenn wir mit langsameren und, zugegeben, günstigeren Platten oder USB-Sticks arbeiten, dann kopieren wir die Daten zuerst auf ein lokales Laufwerk, bevor wir damit arbeiten. Das kostet Zeit. Viel Zeit, denn ein Videoprojekt für einen Messe-Dreiminüter nimmt als Rohdaten in der Regel zwischen 1.5 und 5 GB Platz ein. Sagen wir im Schnitt 3.25 GB. Rechnen wir mal durch, mit bestmöglichen theoretischen Geschwindigkeiten:

  • USB 2.0: 60 MB/s
  • USB 3.0: 625 MB/s
  • USB-C / USB 3.1: 2500 MB/s

In der Praxis erreichst du selten diese Geschwindigkeiten, da einige arbiträre Faktoren in die Transfer-Speeds reinspielen. Unter anderem die Kabellänge und – wenn du mich als sich ärgender User fragst – wie eilig ich es habe. Dennoch, die Geschwindigkeitsunterschiede sind auch in der Praxis bemerkenswert und wenn du sowieso keine Zeit verschwenden willst, dann ist dir klar, dass du auf USB-C zielst. Denn auch wenn die theoretischen Geschwindigkeiten nicht erreicht werden, so bemerkst du den Unterschied bei der Arbeit. Wieder mit theoretischen Geschwindigkeiten gerechnet, dauert die Übertragung von 3.25 GB, also 3250 MB, Rohvideo:

  • USB 2.0: 54.16 Sekunden
  • USB 3.0: 5.20 Sekunden
  • USB-C: 1.3 Sekunden

In der Realität dauert das alles einige Sekunden länger, aber der Unterschied macht sich bemerkbar.

Sandisk ist etwas realistischer mit seinen Geschwindigkeitsangaben, spricht von 550 MB/s als Leserate. Wenn wir diese Geschwindigkeit erreichen, dann dauert der Datentransfer 5.9 Sekunden. Damit lässt es sich doch arbeiten, nicht?

Warum dein Speicher rugged sein sollte

Die Sandisk Extreme Portable ist robust gebaut. Das ist gut so, denn wenn du an einer Messe bist, oder viel reist, dann merkst du schnell, dass du eigentlich keine herzigen, schönen Technologiegeräte willst. Du willst Metall, Unibodies, Wasserdichte und Staubsicherheit. Denn wenn Stephanie und ich an einer Messe unterwegs sind, dann wollen wir uns nicht um Dinge wie etwas Regen oder Stösse in Menschenmengen kümmern müssen. Bei grösseren Dingen wie Kameras oder Laptops ist das weniger das Problem, denn diese fallen selten herunter. Aber eine externe Festplatte, die du in einem AirBnB mal schnell quer durch's Wohnzimmer dem anderen zuwirfst, die sollte schon was aushalten.

Das Problem: Rugged Hard Drives sind in der Regel auch recht massig. Schau dir mal die LaCie Ruggeds an. Die sind zwar immun gegen so ziemlich alles und die Kakerlaken, die nach der Atom-Apokalypse unsere Welt übernehmen werden, werden Ferienbildli von diesen Festplatten lesen, aber sie sind klobig.

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Wenn du Platz hast, dann ist das absolut kein Problem. Aber wenn du eine voll funktionsfähige Redaktion in einem Fjallraven Kånken – mittlerweile ersetzt durch einen Mantona Urban Companion – und einem umgebauten Armeerucksack unterbringen musst, dann ist Platz etwas, das du in der Regel nicht wirklich hast.

Die Sandisk findet den Kompromiss zwischen stabil und kompakt. Denn die 1000 GB Speicher sind kaum grösser als eine Kreditkarte und wiegen 93 Gramm, ohne Kabel. Klar, mit IP55-Standard überlebt die Sandisk nicht ganz so viel wie die LaCie Ruggeds, aber für eine Messe reicht das locker, da wir in Messehallen in der Regel nicht mit grossen Staubstürmen und/oder Monsunregen rechnen. Die Kakerlakenherrscher werden aber wohl leer ausgehen.

Die Sandisk hält bis zu 1500 Gramm Wucht aus. Das heisst, du darfst sie auch mal fallen lassen. Aus welcher Höhe genau habe ich jetzt nicht errechnet, da es einen guten Grund gibt, weshalb ich professionell schreibe und nicht rechne, aber wenn du das ausrechnen willst, lass mich dein Resultat und deinen Lösungsweg in den Kommentaren wissen. Du gewinnst dann einen Kein-Preis. Das ist wie ein normaler Preis, aber einfach, dass du nichts erhältst.

Warum heute?

Ein kleiner Absatz in eigener Sache: Ich mache selten Frontalwerbung, denn ich finde Werbung nach dem Schema «Kauf das jetzt!» abstossend und bevormundend. Warum also die Lobhudelei auf eine kleine Festplatte? Weil heute, am Montag, 26. November 2018, ist Cyber Monday. Und wie es der Zufall so will, ist die Sandisk Extreme Portable im Angebot. Sie kostet einen guten Hunderter weniger als sonst, denn Hochgeschwindigkeitsspeicher kommt mit einem hohen Preis. Als die Sandisk auf den Markt gekommen ist, haben Stephanie und ich den USB-Speicher zwar angesehen, die Idee einen zu kaufen dann aber schnell verworfen.

Heute aber ist das kleine Teil im Cyber-Monday-Ausverkauf. Und es lohnt sich. Zugegeben, es lohnt sich auch, wenn nicht gerade Cyber Monday oder Black Friday ist.

So. Fertig. Und wenn du mir nicht glaubst, dass ich mir die Platte gekauft habe…

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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