So reinigst du deine Kaffeemaschine richtig
Ohne ihn können viele nicht in den Tag starten: den Kaffee. Damit er auch richtig heiss wird und herrlich riecht, brauchst du eine sauber gepflegte Kaffeemaschine – dazu gehört auch das Entkalken.
Ich trinke keinen Kaffee, merke aber in meinem direkten Umfeld, wie belebend das Elixir wirken kann. Zwei, drei Tassen und schon sind der unruhige Schlaf, pochende Kopfschmerzen oder schlechte Laune passé. Je mehr Kaffee du trinkst, desto stärker beanspruchst du auch deine Kaffeemaschine – insbesondere jetzt, da Homeoffice im Trend liegt. Vernachlässigst du die Pflege deines Kaffeeautomaten, kann das dem Getränk in vielerlei Hinsicht schaden: Es riecht nicht mehr so, wie du es gewohnt bist, der Kaffee wird zu einem lauwarmen Gesöff oder die Kaffeemaschine quittiert den Dienst komplett. Dann ist es höchste Zeit, zu entkalken. Doch die Entkalkung ist nur die halbe Miete. Auch eine gründliche Reinigung ist notwendig, damit du deinen Kaffee wieder geniessen kannst.
Was du dafür benötigst
Fürs Entkalken benötigst du entweder einen chemischen Entkalker oder du begnügst dich mit Hausmitteln. Ich habe grundsätzlich die besseren Erfahrungen mit chemischen Reinigern gemacht, da bei Hausmitteln der Geruch oft viel länger in der Maschine geblieben ist als bei ihrem chemischen Pendant. Willst du dennoch die Hausmittelschiene fahren, benötigst du Essig, Zitronensäure, Gebissreiniger-Tabs oder Natron. Ausserdem solltest du einen Mikrofaserlappen zum Abwischen der Kaffeemaschine sowie Haushaltspapier zum Nachtrocknen zur Hand haben. Für die Aussenreinigung können zudem ein gewöhnlicher Putzlappen und Handspülmittel hilfreich sein. Du benötigst auch eine grosse Tasse oder Schüssel, in der du das Wasser sammeln kannst, das – zusammen mit dem Entkalker – durch deine Kaffeemaschine geflossen ist.
Wie lange du dafür brauchst
Hat deine Kaffeemaschine ein Entkalkungsprogramm, dann brauchst du mindestens so lange, wie das Programm dauert. Normalerweise sind das ungefähr 30 Minuten. Ohne Entkalkungsprogramm lässt du den Entkalker über den Wassertank durch die Maschine laufen und spülst mit klarem Wasser nach. Auch das kann bis zu einer halben Stunde dauern. Entkalken solltest du deine Kaffeemaschine bei häufigem Gebrauch alle drei bis vier Wochen. Nutzt du die Maschine nur selten, reicht es, sie alle zwei Monate zu entkalken. Das Ganze hängt auch von der Wasserhärte ab. Grundsätzlich gilt: Je härter das von dir verwendete Wasser ist, desto häufiger musst du die Maschine entkalken. Weicheres Wasser erreichst du mit Wasserfiltern. Aber Achtung: Zu weiches Wasser kann – insbesondere bei Kapselmaschinen – dazu führen, dass durch das fehlende Magnesium im Wasser zu wenig Druck aufgebaut werden kann. Du solltest deine Kaffeemaschine zudem möglichst jeden Abend nach dem täglichen Gebrauch zumindest aussen abwischen und -trocknen. Dafür solltest du nicht mehr als ein paar Minuten brauchen. Eine intensivere Reinigung – inklusive Wasserbehälter, Abtropfschale und weiterem Zubehör – beansprucht etwa eine Stunde. Diese solltest du – bei häufigem Gebrauch deiner Maschine – alle drei bis vier Wochen durchführen. Brauchst du deine Kaffeemaschine nur selten, dann reicht eine Intensivreinigung alle zwei bis drei Monate.
Entkalken
Entkalkst du deine Kaffeemaschine nicht regelmässig, kann sie von aussen noch so strahlen und glänzen: Der Kaffee wird nicht schmecken. Kalk verändert den Geschmack und vermindert ausserdem die Leistung der Maschine. Das Getränk wird nicht mehr richtig heiss und es wird nicht genügend Wasser durch die Leitungen geführt. Es gibt diverse Methoden, wie du die weissen Ablagerungen loswirst.
Chemische Entkalker
Nicht unbedingt die ökologischste, aber die effizienteste Waffe sind chemische Entkalker. Sie sind speziell für Kaffeemaschinen entwickelt worden und sorgen dafür, dass nach der Reinigung kein komischer Geschmack zurückbleibt. Ausserdem sind sie so gut abgestimmt, dass Teile wie Schläuche oder Filter durchs Lösungsmittel nicht beschädigt werden. Sie kommen stets mit einer Dosierungsangabe, sodass du nichts falsch machen kannst – egal, ob deine Maschine ein Entkalkungsprogramm hat oder nicht. Ich trinke zwar keinen Kaffee, entkalke die Kaffeemaschine in meinem Haushalt aber dennoch regelmässig. Das beste Produkt, dass ich bisher benutzt habe, ist Ceragol. Hier stimmt im Vergleich zu vielen Produkten, die direkt von den Kaffeemaschinenherstellern kommen, nicht nur der Preis, sondern auch die Resultate sind einwandfrei. Du kannst auch zu anderen Entkalkern greifen, das Prinzip ist bei allen gleich: Lösung mit korrekter Dosierung in den Wassertank geben, durch die Maschine laufen lassen und nachspülen.
Zitronensäure
Hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Kaffeemaschinen vertragen die Säure, vor allem nicht, wenn sie erhitzt wird. Lies also zuerst die Bedienungs- und Pflegeanleitung deiner Kaffeemaschine, bevor du Zitronensäure zum Entkalken einsetzt. Verträgt die Maschine und das Zubehör die Säure, kannst du zwei Esslöffel davon mit einem Liter Wasser mischen. Das Gemisch gibst du in den Wassertank und lässt es – selbstverständlich ohne Kaffeepulver, Bohnen oder Kapseln – durch die Maschine laufen, bis der Tank leer ist. Danach musst du mindestens einen vollen Tank klares Wasser durch die Maschine laufen lassen, bevor du dir den nächsten Kaffee machst. Um sicherzugehen, dass sich keine Ablagerungen mehr in der Maschine befinden, solltest du eine zweite Tankfüllung klares Wasser durch die Schläuche und Filter der Kaffeemaschine laufen lassen.
Essig
Essig ist zwar etwas weniger effizient als Zitronensäure, dafür aber auch weniger aggressiv für Schläuche, Filter und weitere Maschinenteile. Du mischst ihn am besten im Verhältnis 1:1 und lässt ihn ebenfalls via Wassertank durch die Maschine laufen. Hier brauchst du mehr als einen oder zwei Wassertanks zum Spülen, da der Essiggeruch um einiges stärker und hartnäckiger ist als derjenige der Zitronensäure. Mit der Essiglösung und einem Mikrofasertuch kannst du auch gleich Kalkflecken und andere Ablagerungen, die sich aussen an der Maschine angesammelt haben, abwischen. Dasselbe gilt auch für Zitronensäure. Bei ihr ist ebenfalls Vorsicht geboten, da nicht alle Materialien die Zitronensäure vertragen. Im Zweifelsfalle liest du im Handbuch nach oder verzichtest darauf, sie einzusetzen. Solche Flecken kriegst du auch mit Spülmittel und einem Putzlappen weg, ohne dabei die Maschine zu beschädigen.
Gebissreiniger
Auch im Wasser aufgelöste Gebissreiniger-Tabs können deine Kaffeemaschine entkalken. Der Vorteil gegenüber Essig ist, dass die Tabs einen viel weniger starken Eigengeschmack haben und so den des Kaffees kaum verfälschen, sollte nach dem Entkalken nicht alle Reste komplett ausgespült worden sein. Ausserdem sind Gebissreiniger weniger aggressiv gegenüber Schläuchen, Filtern oder anderen Kunststoffteilen. Bei einem Liter Wasser im Tank brauchst du zwei Tabs fürs Entkalken. Wichtig ist, dass du die Tabs nicht im Wassertank, sondern in einer separaten Schüssel auflöst, um Beschädigungen an der Maschine durch den Auflösevorgang zu vermeiden. Danach spülst du mit mindestens einer Tankfüllung klarem Wasser nach. Teilweise können Gebissreiniger-Tabs zu Verfärbungen führen. Achte bei einer weissen oder hellen Kaffeemaschinenoberfläche darauf, Spritzer beim Entkalken zu vermeiden.
Reinigen
Nicht nur das Entkalken ist für den perfekten Kaffee wichtig. Auch die Pflege und Reinigung der Maschine spielt eine grosse Rolle. Da beim Genuss die Optik bekanntlich eine grosse Rolle spielt, kommt es ebenso auf das äussere Erscheinungsbild deiner Kaffeemaschine an. Was jedoch entscheidend ist, ist die Reinigung der einzelnen Teile deiner Maschine, beispielsweise der Wassertank, die Abtropfschale, die Dampflanze, der Siebträger, der Brühkopf und die Brühgruppe.
Wassertank
Vor dem Reinigen solltest du zuerst den Wassertank leeren. Einige Kaffeemaschinen haben spülmaschinenfeste Tanks – diese Info findest du im Handbuch. Ansonsten kannst du den Wassertank auch von Hand, mit einem Lappen und etwas Spülmittel waschen. Nutzt du einen Kaffeevollautomaten, dann entnimm alle Teile, die sich entfernen lassen, und wasche sie ebenfalls mit Spülmittel und warmem Wasser. Auch hier können gewisse Teile mit der Abwaschmaschine gereinigt werden. Ausserdem empfehle ich dir, bei häufiger Nutzung deiner Kaffeemaschine den Wassertank jeden Abend auszuwaschen und am nächsten Tag mit gefiltertem Wasser zu füllen.
Schaumdüse
Hat dein Vollautomat oder deine Siebträgermaschine eine Dampfdüse oder einen Milchaufschäumer, kannst du angetrocknete Milch mit einem feuchten Lappen entfernen. Geht nicht alles weg, lässt du etwas Dampf durch die Düse, ehe du es nochmal mit dem Lappen und warmem Wasser versuchst. So wird auch gleich die Innenseite der Düse gespült und gesäubert. Auch hier empfehle ich dir, die Düse nach jedem Gebrauch sauber zu wischen, um Verkrustungen und Ablagerungen zu vermeiden. Sonst leidet die Schaumqualität und die Effizienz der Kaffeemaschine.
Zubehör
Sonstiges Zubehör reinigst du am besten mit einem nicht allzu aggressiven Reiniger oder mit gewöhnlichem Spülmittel und warmem Wasser. Für die Oberflächenreinigung verwendest du einen Mikrofaserlappen, um nach dem Säubern die restlichen Schlieren und Flecken wegzukriegen. Nimm niemals Reinigungsbenzin oder ähnliche Reinigungsmittel, da sie die Farbe lösen oder den Glanz entfernen könnten. Überall dort, wo sich Bohnen oder Kaffeepulver drin befindet, darfst du niemals mit Wasser ran. Sonst rostet durch die Feuchtigkeit das Mahlwerk aus Stahl und es quittiert seinen Dienst. Hier kannst du mit einem kleinen Handsauger, Pinsel oder Haushaltspapier versuchen, die Verschmutzungen zu lösen. Das Sieb des Siebträgers musst du mit einem sogenannten Blindsieb gegenspülen, um es wieder sauber zu kriegen. Zusätzlich kannst du Kaffeefettlöser verwenden, um auch den Siebträger sauber zu kriegen. Achte jedoch darauf, dass der Griff nicht mit dem Reiniger in Kontakt kommt. Befolgst du diese Tipps und Tricks, wird dir deine Kaffeemaschine – egal, ob Siebträger, Vollautomat oder Kapselmaschine – noch sehr lange gute Dienste erweisen.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.