So reinigst du deinen Bürostuhl richtig
Nicht nur deine Peripherie kriegt während der Arbeit einiges ab. Selbst ohne Lunch vor dem Bildschirm wird deine Sitzgelegenheit durch schmutzige Hosen oder kratzige Haustiere arg beansprucht. Ich zeige dir, wie du deinen Bürostuhl putzt.
Eine saubere Tastatur und Maus ist die halbe Miete für einen gepflegten Arbeitsplatz. Doch da wäre noch die andere Hälfte: Gelbweisse Flecken am Rand des Sitzkissen, Fettflecken auf den Armlehnen und Schuppen auf der Kopfstütze. Was niemand sehen will, kommt viel zu oft vor. Leider beschränken sich diese wüsten Szenen nicht aufs Büro. Derartige Tatorte habe ich auch schon im (fremden) Homeoffice beobachten müssen. Die Rede ist vom verschmutzten Bürostuhl. Mit ein paar Tipps und Tricks bringst du deine Sitzgelegenheit wieder auf Vordermann. Dann macht das Arbeiten gleich viel mehr Spass.
Der unbesungene Held
Er ist immer da, wenn du ihn brauchst. Er verrichtet seine Arbeit, hält sich dabei bedeckt und stets im Hintergrund. Es wird Zeit, dass du deinen Bürostuhl auch dementsprechend behandelst und pflegst. Da du ihn sehr oft nutzt, sammelt sich viel Schmutz an. Im schlimmsten Fall kann er sogar zur Brutstätte für Keime und Allergene werden. Damit das nicht passiert, schaffen einige Hausmittel und die korrekte Pflege Abhilfe.
Insbesondere hochwertige Bürostühle, die du an allen möglichen Orten an deinen Körperbau anpassen kannst, tendieren dazu, viel Schmutz anzusammeln. Denn da gibt's unzählige Öffnungen, Winkel und Spalte, in denen sich allerlei Kleinpartikel anhäufen. Das müssen nicht zwingend Esswaren sein, die du am Arbeitsplatz verputzt. Das können auch Haare, Hautschuppen, Staub oder Insekten sein. Egal, ob du einen gepolsterten oder ungepolsterten Stuhl besitzt – die nachfolgenden Tipps und Tricks funktionieren für beide Modelle. Ein wichtiger Hinweis vorneweg: Liegt deinem Bürostuhl eine eigene Pflege- und Wartungsanleitung bei, befolge bitte immer zuerst diese. Wenn keine Reinigungstipps beiliegen, darfst du auf diesen Ratgeber zurückgreifen.
Was du dafür benötigst
Bürostühle, die aus Leder, Vinyl, Plastik-Mesh oder Polyurethan bestehen, kannst du mit handelsüblichen Hilfsmitteln ohne viel Zeit- und Arbeitsaufwand sauber halten. Am wichtigsten für einen sauberen Sitzplatz ist ein Staubsauger – vorzugsweise ein Handstaubsauger oder einer, der zumindest kabellos ist. So kommst du mühelos an alle zu reinigenden Stellen heran, ohne dich beim Putzen verbiegen und ums Kabel kümmern zu müssen. Viele Sauger haben zudem einen speziellen Aufsatz für die Polsterreinigung. Ein mildes Spülmittel oder eine flüssige Handseife solltest du ebenfalls bereitstellen. Ausserdem wirst du – je nach Verschmutzungsgrad des Bürostuhls – eine Sprühflasche oder eine kleine Schüssel benötigen.
Dann empfehle ich dir zwei bis drei saubere Putzlappen. Am besten eignen sich Mikrofaserlumpen, aber auch alte Baumwoll-Shirts oder andere Stoffe, die keine Fussel hinterlassen, funktionieren. Mit einem Staubwedel oder einem Druckluftreiniger solltest du dich vor der Reinigung des Bürostuhls ebenfalls ausrüsten. Damit kommst du an Stellen, die du mit dem Sauger samt Aufsatz eventuell nicht erreichst. Für eine intensivere Reinigung und fürs Entfernen von hartnäckigen Flecken brauchst du ausserdem Reinigungsalkohol, Essig oder Waschmittel. Gegen fast unmöglich zu entfernende Verschmutzung hilft am Ende dann meist nur noch der Dampfreiniger.
Wie lange du dafür brauchst
Sobald du etwas auf deinen Bürostühl verschüttest, dir etwas herunterfällt oder du einen Fleck entdeckst, solltest du ihn sofort behandeln. Je länger du wartest, desto mehr setzt er sich fest und desto schwierig ist er zu entfernen. Befeuchte den Fleck schnellstmöglich mit Mineralwasser und tupfe ihn vorsichtig trocken. Auf keinen Fall solltest du reiben, weil du so den Dreck nur verteilst. Nützt Mineralwasser nichts, dann versuche es mit etwas Spülmittel und Hahnenwasser. Mehr als fünf bis zehn Minuten solltest du für eine solche Behandlung nicht brauchen. Für eine wöchentliche Reinigung deines Bürostuhls ohne hartnäckige Flecken und Co. planst du ungefähr 15 Minuten ein. In dieser Zeit hast du den Stuhl abgestaubt, gesaugt und – falls nötig – von harmlosen Flecken befreit. Ist dir ein Reinigungsritual pro Woche zu viel, dann säubere den Bürostuhl im Minimum dann, wenn du auch deinen Arbeitsplatz sauberwischst. Für eine Tiefenreinigung mit Dampfreiniger etc. solltest du dir mindestens eine halbe bis dreiviertel Stunden Zeit nehmen.
Abstauben, saugen und feucht reinigen
Zuerst staubst du deinen Bürostuhl von oben bis unten gründlich ab. Versuche, jeden noch so engen Winkel zu erreichen. Danach nimmst du den Staubsauger zur Hand und gehst Staub und Dreck an den Kragen. Stelle den Sauger wenn möglich auf die höchste Stufe, damit du auch tieferliegende Verunreinigungen entfernst. Diejenigen Ecken und Verstecke, die du weder mit dem Staubwedel noch mit dem Staubsauger erreichst, bläst du mit einem Druckluftspray und entsprechendem Aufsatz sauber. Hier solltest du das Nachwedeln und -saugen des herausgeblasenen Staubs nicht vergessen. Danach mischst du einige Tropfen Spülmittel mit Wasser und füllst das Ganze in eine Sprühflasche. Hast du keine zur Hand, tut es auch eine kleine Schüssel. Achte darauf, dass du nicht zu viel Spülmittel verwendest. Sprühe nun den Bürostuhl von oben bis unten mit der Lösung ein. Falls du eine Schüssel verwendest, benetze darin einen Lappen und wische den kompletten Stuhl sauber. Achte darauf, dass du den Lumpen nicht zu nass machst. Das Wasser könnte sonst ins Innere der Stuhlpolster gelangen und dort andere Teile beschädigen.
Auch mit dem Spray solltest du vorsichtig sein und nicht zu dick auftragen beziehungsweise -sprühen. Die gesamte Polsteroberfläche des Bürostuhls sollte zwar befeuchtet, aber nicht durchnässt werden. Als nächstes verwendest du einen feuchten Lappen, diesmal aber ohne Spülmittel. Damit entfernst du den gelösten Schmutz sowie allfällige Spülmittelreste. Mit einem weiteren, trockenen Lappen wischst du schliesslich die Polster trocken. Für die Armlehnen, Stuhlbeine, Hebel und weitere harte Plastikteile verwendest du einen separaten Lappen. Wenn dein Bürostuhl aus Materialien wie Leder oder Vinyl besteht, solltest du einen weiteren Lappen zum Trockenwischen verwenden. Denn die bereits gebrauchten Lumpen sind von den Polstern mit Wasser vollgesaugt und taugen erst wieder, wenn sie komplett trocken sind. Um deinen Hintern vor feuchten Polstern zu bewahren, lässt du deinen Bürostuhl sicherheitshalber bis am nächsten Tag unbenutzt. Muss es schnell gehen, kannst du mit einem Haarföhn – auf Kaltluft eingestellt – nachhelfen.
Tiefenreinigung bei gröberen Flecken
Alles, was du bis jetzt nicht entfernen konntest, bedarf spezieller Pflege. Hartnäckige Flecken behandelst du vorzugsweise mit Reinigungsalkohol. Sei vorsichtig und probiere zuerst an einer unauffälligen Stelle, ob die Lösung nicht zu Verfärbungen der Polster oder anderer Teile des Bürostuhls führt. Dann gibst du ein paar Tropfen Reinigungsalkohol auf den Fleck und massierst das Ganze vorsichtig von aussen nach innen ein. Wichtig: Ertränke den Fleck nicht in Alkohol, einige Tropfen reichen völlig. Danach lässt du die Stelle trocknen. Dank des Alkohols sollte das schnell gehen. Überlebt der Fleck auch diese Behandlung, musst du schärferes Geschütz auffahren. Je nach Art des Flecks greifst du auf ein speziell für die jeweilige Verschmutzung ausgelegtes Reinigungsmittel zurück. Oder du besorgst dir einen Dampfreiniger und probierst es damit. Bringt auch das nichts, bleibt schliesslich nur noch der Weg zum professionellen Reinigungsservice. Spätestens nach dem Säubern durch ausgebildete Profis erstrahlt dein Bürostuhl in neuem Glanz und freut sich darauf, dir wieder tatkräftig unter die Backen zu greifen.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.