Spielen wie ein Profi: Die «Bull’s James Wilson Black Edition»-Spielerdarts im Test
Die «Bull’s James Wilson Black Edition Steeldarts» ermöglichen durch ihren extrem hohen Tungstenanteil von 97 Prozent einen kleinen Barrel-Durchmesser.
Einmal spielen wie ein Dartprofi. Mit Spielerdarts der verschiedensten Marken ist das möglich. Ob du dann auch so oder ähnlich erfolgreich bist, hängt natürlich nur von deinem Talent und deiner Übung ab. Ich habe für dich die «James Wilson Original 97% Tungsten Black Edition Steeldarts» von Bull’s getestet. Dabei habe ich mich für die 22-Gramm-Barrels entschieden.
Optik und Form
Auf den ersten Blick machen die Darts einen guten Eindruck. Sie gefallen mir optisch und auch die Verarbeitung kann überzeugen. Wie der Produktname schon verrät, bestehen die Darts zu 97 Prozent aus Wolfram (englisch: Tungsten). Dies ermöglicht einen kleinen Barrel-Durchmesser von nur 6,20 Millimetern. Die Darts sind mit einer schwarzen Titan-Beschichtung versehen und haben eine geradlinige Barrel-Form. Sie verfügen über schwarze Standardspitzen mit einer Länge von 25 Millimetern. Die Länge der Barrels beträgt 49 Millimeter.
Ich habe die einzelnen Barrels wie bereits beim vorherigen Test gewogen. Ein größerer Gewichtsunterschied zwischen den Pfeilen kann durchaus spürbar sein, denn Darts ist ein Präzisionssport: Ein einzelner Millimeter kann schon den Unterschied zwischen 60 und einem Punkt ausmachen. Oder über Sieg und Niederlage entscheiden. Das erste Barrel wiegt 22,06 Gramm, das zweite 22,05 Gramm und das dritte 22,04 Gramm: ein Unterschied von 0,02 Gramm zwischen dem leichtesten und dem schwersten Dart. Da kann ich mich nicht beschweren. Die meisten Hersteller geben eine Toleranz von 0,05 bis 0,1 Gramm an.
Das Design des Barrels ist schlicht gehalten. Es beginnt leicht konisch: also mit einem kegelförmigen Bereich, der sechs Millimeter misst und sich hinten ein wenig verbreitert. An dieser Stelle sind vertikale Fräsungen mit silbernem Hintergrund eingraviert. Durch diese Form können die Pfeile besser aneinander vorbeigleiten und so leichter nebeneinander in die Dartscheibe geworfen werden. Unmittelbar an das geradförmige Barrel schließt sich ein Präzisions-Ringed-Grip mit kleinen grauen Einkerbungen an. Den Abschluss bildet eine glatte Fläche. Diese ist an den Kanten jeweils mit vertikalen Fräsungen in Szene gesetzt und mit einer Gravur des Bull’s Logos sowie der Unterschrift des Spielers verziert.
Der Übergang zu den Shafts fühlt sich nicht so fließend an. Eine Erhebung vom Shaft zum Barrel ist spürbar. Beim Werfen stört das aber nicht. Die 48 Millimeter (ohne Gewinde) langen B-Grip-2 CL Shafts aus Polycarbonat von Bulls sind rötlich transparent. Inklusive eines Aluminiumrings für den besseren Halt wiegen die Shafts 1,2 Gramm. Bei den Flights setzt Bull’s auf die B-Star Flights im speziellen weiß-roten «James Wilson aka Jammy Dodger»-Design. Sie haben eine Standard-A-Form mit einer Fläche von etwa 47 Quadratzentimetern und einer Dicke von exakt 100 Micron. So ergibt sich ein Gewicht von je etwa 0,7 Gramm. Die Kombination der mitgelieferten Flights und Shafts bringt pro Dart ungefähr 1,9 Gramm zusätzliches Gewicht mit sich.
Spielverhalten
Das Spielverhalten der Darts finde ich solide. Die Griffigkeit der Darts ist in Ordnung. Ich würde ihn als leicht bis mittelmäßig bezeichnen. Er rutscht also leichter aus der Hand, ist aber auch nicht so griffig. Das ist Geschmackssache. Ich bin damit nach etwas Eingewöhnung gut zurechtgekommen. Der Barrel hat einen mittigen Schwerpunkt und lässt sich durch den durchgehenden Grip front-, mittel- oder hecklastig spielen.
Die Länge des Barrels ist mit 49 Millimetern für mich ideal. Ich liebe kleinere Schläger. Vor allem gefällt mir, wie dünn sie sind. Mit dickeren Barrels habe ich oft Probleme. Ich kenne aber genug andere Dartspieler, die ganz andere Vorlieben haben. So spielt ein Bekannter von mir nie mit Darts, die kleiner als 52 Millimeter sind. Er braucht diesen Platz allein schon, um die Darts mit vier Fingern greifen zu können. Die Frage, was für dich das Richtige ist, kannst du dir also nur selbst beantworten. Ich empfehle dabei immer, ein bisschen zu testen und auszuprobieren. Nur so kannst du deine eigene optimale Einstellung finden.
Bei meinem Test der Barrels habe ich drei Setups gewählt: einmal mit den mitgelieferten Flights und Shafts, dann mit dem L-Style-System («L-Style L-Shaft Carbon Lock Straight Black» mit einer Gesamtlänge von 39 Millimetern) sowie mit den 35 Millimeter langen «Winmau Vecta Shafts» in Rot mit Standardflights. Die mitgelieferten Shafts und Flights sind meiner Meinung nach in Ordnung. Die Flights haben das Spielerbranding, wirken aber ansonsten etwas lieblos. Die Shafts sind mir persönlich viel zu lang, wirken sehr leicht zerbrechlich, haben aber bisher gut gehalten. Der zusätzliche Aluminiumring sorgt für einen besseren Halt der Flights. Das ist für mich ein Plus.
Mit meinen neuen Setups ging es spielerisch gleich viel besser, aber diese Erfahrung kennst du sicher, wenn du selbst öfter Dart spielst. Was die Haltbarkeit der Barrels in Bezug auf die Beschichtung angeht, bin ich noch etwas zwiegespalten. An zwei kleinen Stellen hat sich die schwarze Schicht bereits gelöst und das Silber schimmert darunter durch. Es wäre schade, wenn der Hersteller hier geschlampt hätte. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der aus meiner Sicht zu lockere beziehungsweise leichte Halt der Darts im Board.
Persönliches Fazit
Als Einsteiger-Spielerdarts sind die «Bull’s James Wilson Black Edition Steeldarts» aus meiner Sicht durchaus eine Option. Allerdings können mich die Darts nur mit Einschränkungen überzeugen. Sei es die Haltbarkeit, bei der ich leichte Zweifel habe, sowie der für mein Empfinden zu lockere Halt der Darts im Board oder einfach die lieblosen Flights. Schön finde ich hingegen die Spielergravur auf dem Barrel und die silbernen Highlights. Eine gewisse Eleganz kann ich dem Dart nicht absprechen.
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt vor allem bei Spielerdarts ist für mich der Name, der dahinter steht: James Wilson dürfte für die meisten Dart-Zuschauer oder beispielsweise aktuelle Anfänger einfach kein großer Name sein. Derzeit befindet er sich gerade noch unter den Top 100 der PDC-Weltrangliste. Seine 2022 gewonnene Tourcard müsste daher am Ende der Saison ablaufen und dementsprechend müsste er im Januar an der Q-School teilnehmen, um eine neue Tourcard zu gewinnen.
Als kleiner Hinweis für dich: Die Darts gibt es auch in 24 Gramm bei uns im Shop zu erwerben.
Die «Winmau Blackout Steeldarts» habe ich bereits für dich getestet. Meine Analyse und Bewertung dazu findest du im folgenden Artikel. Wenn dich das Thema interessiert, dann schau doch mal hier vorbei.
Hast du Lieblingsdarts oder ein Produkt aus diesem Bereich, das ich für dich testen soll? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Titelfoto: Kim MuntingaDie Interessen sind vielfältig, gerne genieße ich einfach nur das Leben. Immer auf der Suche nach News aus den Bereichen Darts, Gaming, Filme und Serien.