Ratgeber

Was du als Dartsanfänger wirklich brauchst

Kim Muntinga
8.1.2024

Nach der Darts-WM ist vor der Darts-WM. Wenn dich das Darts-Fieber gepackt hat und du zu Hause den Stars nacheifern willst, benötigst du das richtige Setup. Ich gebe dir Tipps, was du als Anfänger unbedingt brauchst, worauf du achten solltest und was eine gute Ergänzung sein könnte.

Die Darts-Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace ist vorbei. «Cool Hand» Luke Humphries ist der neue Weltmeister, er besiegte im Finale den erst 16-jährigen Luke «The Nuke» Littler mit 7:4. Bis zur Teilnahme bei der Weltmeisterschaft ist es ein weiter Weg. Das muss auch überhaupt nicht das Ziel sein. Der Spaß steht im Vordergrund. Für mich ist Darts eine tolle Sportart, um nach der Arbeit einfach mal abzuschalten. Ich habe mir vor etwa sechs Jahren mein eigenes Darts-Setup aufgebaut und seitdem nach meinen Bedürfnissen und Wünschen erweitert.

Wenn du gerade erst in den Dartsport einsteigst oder dir zum ersten Mal ein eigenes Darts-Setup zu Hause aufbauen möchtest, hast du sicher viele Fragen: Worauf muss ich achten? Welche Dartscheibe und Pfeile benötige ich? Welches weitere Zubehör kann für mich nützlich sein? Deshalb möchte ich meine Tipps mit dir teilen.

Mein erster Hinweis ist nicht zu unterschätzen: Du brauchst Platz. Bevor überhaupt erstmal die ersten Pfeile in Richtung einer Dartscheibe fliegen können, musst du sie irgendwo aufhängen oder aufstellen können. Und zwar muss sich das Zentrum der Scheibe genau 1,73 Meter über dem Boden befinden. Du wirfst dann laut offiziellem Regelwerk aus einer Entfernung von exakt 2,37 Metern. Ich empfehle dir zudem einen ausreichenden Freiraum hinter der Abwurflinie: sowohl nach hinten als auch zur Seite mindestens einen Meter – besser etwas mehr.

Dartscheibe

Gleich vorweg: Bei der Dartscheibe solltest du definitiv nicht knausern. Sie sollte kein Billigprodukt sein. In meinen Augen ist es sehr wichtig, dass die Sisalscheibe eine moderne Spinne hat, also dünnere Drähte. Gerade als Anfänger kann es den Spielspaß erheblich schmälern, wenn die Darts durch zu dicke Drähte nicht richtig stecken bleiben.

Empfehlen kann ich hier zum Beispiel die Dartscheiben Target Aspar, Shot Bandit, One80 Gladiator 3 oder das Winmau Blade 5 oder 6. Allerdings sind nicht alle dieser Boards bei uns im Shop erhältlich. Bei mir selbst hängt übrigens das Winmau Blade 6 Triple Core. Ein kleiner Geheimtipp, gerade für Einsteiger, sind die sogenannten NPQ-Dartboards. NPQ bedeutet Nearly Perfect Quality. Das sind Boards, die zum Beispiel keinen Aufdruck des Herstellers haben, weil sie kleine Produktionsfehler aufweisen. Oft ist der restliche Aufdruck nicht so schön. Die Funktionalität und die Qualität sind davon jedoch vollkommen unberührt. Dafür sind diese Scheiben preislich deutlich günstiger.

Winmau Dartboard Blade 6 Triple Core Carbon
Dartscheibe

Winmau Dartboard Blade 6 Triple Core Carbon

Winmau Dartboard Blade 6 Triple Core Carbon

Winmau Dartboard Blade 6 Triple Core Carbon

Dartpfeile

Ohne Dartpfeile läuft (oder fliegt) beim Dart nichts. Sie bestehen in der Regel aus dem Barrel mit einer Spitze, einem Schaft sowie einem Flight. Als Anfänger solltest du viel ausprobieren, um die richtigen Pfeile für dich zu finden: Welcher Grip und welches Gewicht sagt dir am meisten zu? Welche Form sollen die Pfeile haben? Das findest du nur heraus, wenn du verschiedene Darts spielst. Wenn du einen Laden in der Nähe hast, geh dort gerne mal hin und nimm unterschiedliche Darts in die Hand.

Darts bestehen aus drei Teilen: Dem Barrel mit eingelassener Stahlspitze (unten) und dem Shaft (mitte), an dem wiederum der Flight (oben) befestigt wird.
Darts bestehen aus drei Teilen: Dem Barrel mit eingelassener Stahlspitze (unten) und dem Shaft (mitte), an dem wiederum der Flight (oben) befestigt wird.
Quelle: Kim Muntinga

Für den Anfang empfehle ich, mit ungefähr 23-Gramm-Darts zu beginnen. Interessant finde ich hierbei auch Darts mit einer Griffmulde. Das hat mir damals zum Start sehr geholfen. Allgemein würde ich an deiner Stelle für den Start weder zu günstige noch zu teure Darts kaufen. Mit 40 bis 50 Euro beziehungsweise Schweizer Franken liegst du im guten Rahmen. Von Brass-Darts würde ich abraten. Brass bedeutet übersetzt Messing: Das heißt, diese Pfeile sind mit einem Messing-Barrel ausgestattet und weniger hochwertig. Achte darauf, dass die Barrels deiner Pfeile aus Tungsten bestehen.

Als Einsteiger möchte ich dir übrigens beim Kauf von Dartpfeilen noch eine wichtige Prämisse mit auf den Weg geben: Der Schaft und die Flights haben zwar einen großen Einfluss auf die Optik der Darts, sind aber letztlich Verbrauchsgegenstände, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Viel wichtiger sind die Barrels. Sie müssen dir gefallen. Nicht nur optisch, sondern vor allem in Sachen Grip, Form und Gewicht.

In der Vergangenheit habe ich bereits zwei Dartsets getestet. Die beiden Produkttests kannst du im Folgenden nachlesen.

  • Produkttest

    Gutes Wurfgefühl durch hohe Griffigkeit mit «Winmau Blackout Steeldarts»

    von Kim Muntinga

  • Produkttest

    Spielen wie ein Profi: Die «Bull’s James Wilson Black Edition»-Spielerdarts im Test

    von Kim Muntinga

Dartboard-Surround

Vor allem für Anfänger ist es ratsam, die Dartscheibe mit einem Surround, also einem Schutzring, zu ergänzen. Dieser dient in erster Linie dazu, die Wand vor den spitzen Metallpfeilen zu schützen, falls ein Wurf mal daneben geht. Und das kommt gerade bei Anfängern öfter vor. Du willst ja keine Tapete wie ein Schweizer Käse haben. Dabei steckst du den Ring einfach über die Dartscheibe.

Dart-Ständer

Nicht jeder hat die Möglichkeit, seine Dartscheibe an die Wand zu hängen: Sei es aus Platzgründen oder aus Angst, wegen der Lautstärke Ärger mit den Nachbarn zu bekommen. Für letzteres Problem gibt es zum einen die Möglichkeit, einen Dämmschutz zwischen Dartscheibe und Wand anzubringen. Zum anderen kann ein mobiler Ständer Abhilfe schaffen.

Dies sind aus meiner Sicht die vier wichtigsten Utensilien für den Einstieg in den Dartsport in den eigenen vier Wänden. Die Liste ließe sich noch um einige kleinere Ergänzungen erweitern, wie zum Beispiel eine Wasserwaage zum Ausrichten der Dartscheibe, ein Dartcase zum Transport der Pfeile oder ein Beleuchtungssystem für das Board. Diese sind aber nicht unbedingt notwendig, wobei ich zugeben muss, dass letzteres für mich ein absoluter Game-Changer war. Was du auf jeden Fall immer zu Hause haben solltest, sind Ersatzflights und Ersatzschäfte für deine Pfeile sowie einen Schleifstein. Damit kannst du deine Spitzen aufrauen, sodass diese nicht mehr so einfach aus dem Board fallen.

Ich befinde mich selbst übrigens gerade in einer Umzugsphase. Wenn ich in meiner neuen Wohnung mein Dart-Setup so eingerichtet habe, wie ich es mir vorstelle, werde ich es mit den genauen Produkten gerne vorstellen.

Du überlegst gerade, wie du dein Dartboard aufbaust und hast noch eine Frage, die ich noch nicht beantwortet habe? Oder du hast dein Dartboard schon zu Hause: Wie sieht dein Setup aus? Lass es mich in den Kommentaren wissen.

Titelfoto: Kim Muntinga

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