Streaming-Highlights im Dezember: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen
Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Disney+, Sky Show, Prime Video, Paramount+ oder Apple TV+: Hier erfährst du, welche Serien und Filme diesen Dezember auf den Streaming-Diensten laufen.
Was denkst du, wie viel kostet der Schlitten des Weihnachtsmanns? Nichts – er geht aufs Haus! Ebenfalls gratis kriegst du meine Film- und Serienhighlights für den Monat Dezember.
Netflix
Tomorrow and I (Anthology-Serie)
Der Trailer erinnert dich an «Black Mirror»? Ja, mich auch. Kein Wunder: In «Tomorrow and I» werden ebenfalls vier voneinander unabhängige Kurzgeschichten erzählt, die unheimlich genaue Vorhersagen einer technologischen Zukunft machen wollen, die wir hätten kommen sehen sollen, weil sie gar nicht so weit von unserer aktuellen Realität entfernt ist. Nicht nur im Westen, sondern in Thailand – «Tomorrow and I» ist nämlich eine thailändische Produktion.
Eine der vier Folgen etwa erinnert stark an «Nosedive», der ersten Episode aus der dritten Staffel von «Black Mirror». In beiden Folgen geht’s um eine Gesellschaft, in der Menschen ihr eigenes Rating pushen wollen. Für das Aufhalten einer Tür. Für ein freundliches Lächeln. Gutes Aussehen. Kuchen. Je höher das persönliche Rating, desto besser der soziale Status und desto umfangreicher der Zugang zu staatlichen und institutionellen Services. Der Unterschied: In «Nosedive» gaben sich Menschen gegenseitige Ratings, in «Buddha Data» hingegen ist es eine KI, die Menschen nach buddhistischen Prinzipien bewertet. Aber wer sagt, dass eine KI richtig von falsch unterscheiden kann?
Start: 4. Dezember
Squid Game, Staffel 2 (Serie)
Die tödlichen Spiele. Sie kehren zurück – diesmal mit einem besonderen Twist: Gi-hun (Lee Jung-jae), der Gewinner der ersten Staffel, kehrt als quasi-informierter Insider zurück. Von innen heraus plant er, den anderen Spielerinnen und Spielern zu helfen, zu überleben oder die grausamen Spiele sogar zu stoppen, um den teuflischen Plänen des Frontman (Park Chang-yi) und seiner skrupellosen Organisation einen Strich durch die Rechnung zu machen. Diese nutzt die Spiele nämlich nicht nur zur eigenen, sadistischen Unterhaltung, sondern auch, um die Organe der toten Teilnehmer zu plündern und zu verkaufen.
Was mich an der ersten Staffel so fasziniert hat, war die gelungene Mischung aus sozialkritischen Themen und spannungsgeladenen Spielszenarien. Gewalt existierte darin nicht zum sensationsheischenden Selbstzweck. Vielmehr versteht sich «Squid Game» als Mahnung. Als eine schmerzhafte Reflexion über die dunklen Seiten der südkoreanischen Gesellschaft – oder der westlichen, nach Unterhaltung lechzender Gesellschaft per se. Bleibt noch abzuwarten, ob die zweite Staffel zu genau dem verkommt, was die erste Staffel einst angeprangert hat.
Ich bin gespannt.
Start: 26. Dezember
Disney+
Skeleton Crew (Serie)
Update 3. Dezember, 03:01 Uhr: Mein Review ist jetzt online!
Sprechen wir den Rancor im Kerker an: diese leicht futuristische, aber typisch amerikanische 1980er-Jahre-Vorstadt-Ästhetik im Trailer. Passt das wirklich zu «Star Wars»? Eigentlich nicht. Aber hey, wir wurden ja gewarnt: Schon vor zwei Jahren machte man uns den Bantha mit dem Honig schmackhaft, dass «Skeleton Crew» wie eine wilde Mischung aus «The Goonies», «E.T.» und «Stranger Things» werden würde – nur eben ... im Weltall.
Stört mich das? Nicht im Geringsten. Ganz im Stil eines klassischen 1980er-Amblin-Entertainment-Abenteuers von Steven Spielberg dreht sich alles um eine Gruppe 10-jähriger Vorstadtkids, die auf einem fremden Planeten stranden und irgendwie wieder nach Hause finden müssen. Und während «Skeleton Crew» dieses nostalgisch-magische Gefühl von Abenteuer, Spannung und kindlicher Entdeckungsfreude so perfekt trifft, während im Hintergrund «Major Tom (Völlig losgelöst» von Peter Schilling auf huttisch läuft, kann ich nicht anders, als Gänsehaut zu bekommen. Ach ja, und Jude Law als (vermeintlicher) Jedi? Das ist die Kirsche auf dem Womp-Ratten-Kuchen.
Start: 3. Dezember
Elton John: Never Too Late (Doku)
Schon wahnsinnig: Zwischen 1970 und 1975 veröffentlichte Elton John sage und schreibe 15 Alben. Also drei pro Jahr. Sieben davon erklommen die Spitze der Albumcharts. Als Elton im Los Angeles Dodger Stadium im Oktober 1975 eine der ikonischsten Live Performances der Musikgeschichte gab, schien ihn nichts aufhalten zu können. Kurz darauf schluckte Elton 64 Valium-Tabletten, um Selbstmord zu begehen.
Er scheiterte nur knapp.
«Elton John: Never Too Late», eine Doku, widmet sich genau dieser wilden Zeit. Zu Wort kommen natürlich alle Beteiligten – auch Elton John selbst. Für mich als grosser Fan gehört die Doku zum Pflichtprogramm. Falls Dokus nicht so deins sind, lege ich dir «Rocketman» mit Taron Egerton ans Herz. Egerton singt dort übrigens alle Songs selbst. Tatsächlich singt er so gut, dass die beiden sogar schon gemeinsam aufgetreten sind. Darum: gucken. So oder so.
Start: 13. Dezember
«What If...?», Staffel 3 (Anthology-Serie)
Bevor damals die erste Staffel erschien, dachte ich noch: «Joah, nett, aber … nicht das, worauf ich mich am meisten freue.» Als ich sie dann zu sehen bekam, musste ich meine Meinung komplett revidieren.
Wieso? Weil anders als im Vorfeld angekündigt, erzählte die Anthology-Serie eben doch nicht bloss ein paar voneinander losgelöste Was-wäre-wenn-Geschichten aus dem Marvel-Multiversum. Zum Beispiel eine, in der Prinz T’Challa nicht der Black Panther, sondern Starlord geworden wäre. Nein, am Ende hingen sämtliche Geschichten auf jegliche Vorstellungskraft sprengende Art und Weise zusammen – erzählt vom «Watcher», der zunächst nur Erzähler war, dann plötzlich selbst zum Protagonisten wurde. Geil.
Die zweite Staffel fiel etwas ab. Konnte mit dem Hype und den tollen Kurzgeschichten der ersten Staffel nicht ganz mithalten. Die dritte und finale Staffel soll alles besser machen – zum letzten Mal. Ein bisschen gehyped bin ich darum schon.
Start: 22. Dezember
Amazon Prime Video
Secret Level (Anthology-Serie)
«Secret Level» ist ambitioniert, keine Frage. Rund 15 voneinander unabhängige Kurzgeschichten rücken die faszinierenden Welten der Videospiele in den Fokus. Aber nicht irgendwelche Videospiele. Sondern altbekannte. Zum Beispiel «Pac-Man», «Dungeons & Dragons», «Warhammer 40K», «Mega Man», «Armored Core» oder sogar das Martial-Arts-Abenteuer «Sifu». Jede Folge spielt dabei in einem dieser Gaming-Universen und will uns eine brandneue, packende Geschichte erzählen. Klingt doch krass, oder?
Gestemmt und entwickelt wird das Ganze von Blur Studio und Tim Miller, dem kreativen Kopf hinter Netflix’ «Love, Death + Robots» und Regisseur des ersten «Deadpool»-Films. Gamer-Herz, was willst du mehr?
Start: 10. Dezember
Sky Show
The Franchise (Serie)
Dutzende Megastars, ein Heer von Mitarbeitenden und Produktionskosten, die einen schwindelig machen: Wie chaotisch und zugleich bizarr mag es am Set eines gigantischen Blockbusters wirklich zugehen? Die Satire-Serie von Sam Mendes und Armando Iannucci, «The Franchise», will uns das zeigen und nimmt uns mit hinter die Kulissen einer fiktiven Filmproduktion – voll bissiger Komik und mit einer erstklassigen Besetzung.
Im Zentrum des Wahnsinns steht Daniel Kumar (Himesh Patel, «Yesterday», der als erster Regieassistent versucht, das Chaos zu bändigen – und dabei selbst am Rande des Nervenzusammenbruchs steht. Am 35. Drehtag zu «Tecto – Eye of the Storm», dem neuesten Teil einer epischen Comic-Verfilmung, hinkt das Team dem Drehplan bereits zwölf Tage hinterher. Daniel jongliert zwischen dem exzentrischen deutschen Autorenfilmer Eric Bouchard (Daniel Brühl), launischen Stars und einem Studio, das ständig neue Änderungen und eine höhere Frauenquote fordert – aber möglichst ohne einen Shitstorm empörter Fans loszutreten, bitte.
Und dann wird auch noch der Produzent gefeuert und durch Daniels Ex, Anita, ersetzt ...
Start: 6. Dezember
Apple TV+
To the Moon (Film)
Der von Apple produzierte und von Sony vertriebene Film «To the Moon» – vor knapp einem halben Jahr noch als «Fly Me to the Moon» im Kino gestartet – kommt endlich auf Apple TV+. Dabei scheint der Film für viele Diskussionen zu sorgen: Auf Rottentomatoes straften ihn Kritikerinnen und Kritikern mit einer bescheidenen Zustimmungsrate von nur 65 Prozent ab. Das Publikum hingegen liebte den Streifen: 90 Prozent Zustimmung. Fast Jahresbestwert. Tja – wo liegt nun die Wahrheit?
«To the Moon» entführt uns in ein cleveres, pointiertes Comedy-Drama, das vor der schicksalhaften Kulisse der Apollo-11-Mondlandung spielt. Als das Weisse Haus die Apollo-11-Mission zur nationalen Prestige-Angelegenheit erklärt, steht Kelly Jones (Scarlett Johansson) plötzlich vor einer heiklen Aufgabe, eine glaubwürdig inszenierte Mondlandung auf die Beine stellen – als Backup-Plan, falls die echte Mission scheitert. Aber was, wenn die Öffentlichkeit davon Wind kriegt? Das würde die gesamte Arbeit des NASA-Flugdirektors Cole Davis (Channing Tatum) gehörig durcheinanderwirbeln.
Start: 1. November
Paramount+
Zorro (Serie)
Ah, da werden Erinnerungen wach. Schon als Kind, als ich noch gar kein Deutsch, sondern nur Italienisch sprach, liebte ich es, Disneys 1950er-Serie «Zorro» zu schauen. Sein Markenzeichen kennt man noch heute: Das «Z», das Zorro überall kunstvoll mit seinem Degen ritzt, wo er gegen Korruption und Unterdrückung kämpft. Selbstredend war ich auch Fan der moderneren Interpretation «The Mask of Zorro» von 1998, wo Antonio Banderas als neuer Zorro in die Lehre bei Anthony Hopkins geht, dem «gealterten» Original-Zorro.
Diese neue Version, eine französische Produktion, geht ganz andere Wege: Don Diego de la Vega, der seine Maske längst an den Nagel gehängt hat, ist mittlerweile Bürgermeister seiner Stadt. Aber sein Kampf gegen Geldgier und Machtspiele trägt kaum Früchte. Also beschliesst er, sein Alter Ego wiederzubeleben: Zorro. Mal sehen, was die Serie mit Oscar-Preisträger Jean Dujardin («The Artist») auf dem Kasten hat.
Start: 6. Dezember
Ist mir ein Film oder eine Serie entgangen, die wir diesen Monat unbedingt gesehen haben sollten? Dann schreib’s in die Kommentare.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»