
«The Executive»: Der Traum vom Film oder die monotone Realität
Ich bin nicht nur leidenschaftlicher Gamer, sondern auch ein riesiger Film- und Serienjunkie. In «The Executive» baue ich mein eigenes Filmstudio auf und kombiniere beides.
Sidney Lumet, Martin Scorsese, Alfred Hitchcock oder Francis Ford Coppola: Einmal in die Rolle eines berühmten Regisseurs oder Filmproduzenten schlüpfen, der monumentale Werke kreiert, war schon immer mein Traum. In «The Executive» tue ich genau das. Das Spiel beginnt im Januar 1970 mit mir als aufstrebendem Filmproduzenten in einem kleinen Büro und führt mich durch mehrere Jahrzehnte der Filmindustrie.

Quelle: Kim Muntinga
Aus diesen bescheidenen Anfängen in dem kleinen Büro mit zwei Arbeitsflächen will ich mein neu geschaffenes Filmstudio «Muntinga Movie Studios» zu einem Hollywood-Imperium führen. Eine richtige Kampagne bietet das Spiel allerdings nicht.
Vereinzelte Zeitungsmeldungen deuten neue Epochen an: Ich starte das Spiel in einem Sandbox-Endlos-Modus. Dafür darf ich zwischen vier Schwierigkeitsstufen wählen, die jeweils unterschiedliche Startbedingungen bedeuten: die Anzahl verfügbarer Filmthemen sowie mein vorhandenes Budget.
Die ersten Entscheidungen für mein Filmdebüt «Brothers in Arms»
Frisch im Büro eingezogen, gehe ich meinen ersten Film an. Ich bin der einzige Mitarbeiter und für alles verantwortlich. Ich wähle erstmal das Genre und das Thema des Films und überlege mir einen schönen Titel. So entsteht der Actionfilm über Freundschaft «Brothers in Arms». Anschließend wähle ich noch den Regisseur – Buy Breen – und engagiere George Gegal als Hauptdarsteller. Welch illustre Namen.

Quelle: Kim Muntinga
Bei ihrer Auswahl bekomme ich mehrere weitere Infos angezeigt: ihr Gehalt sowie die prozentuale Gewinnbeteiligung, ihren nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad, sowie die Beliebtheit bei den Kritikern und die Übereinstimmung mit meinem Drehbuch anhand des Genres und des Themas.
Klicken und Verschieben: die Budgetierung für die Dreharbeiten und Post-Production
Nach der Vorproduktion kann ich in drei Kategorien anteilig mein Basisbudget zuteilen und so einen Fokus setzen. Will ich mehr Geld in das Drehbuch investieren? Oder doch lieber in das Set-Design beziehungsweise in Kostüme/Make-up? Dazu kann ich verschiedene Premium-Features ergänzen. Diese habe ich allerdings noch nicht freigeschaltet.

Quelle: Kim Muntinga
Im nächsten Schritt wähle ich meine zweite Budget-Zuteilung: diesmal für die Post-Production. Ich kann in diesem Bereich mein Investment auf die Kategorien Spezialeffekte, Sounddesign & Musik sowie auf die klassische Nachbearbeitung aufteilen. Auch hier stehen mir wieder freischaltbare Premium-Features zur Verfügung.

Quelle: Kim Muntinga
Bin ich damit durch, mein Film abgedreht und final geschnitten, geht es in den Vertrieb. Da ich noch alleine bin, suche ich selbst national nach Vertriebspartnern. Andere Möglichkeiten muss ich erst freischalten. Für jede Produktion bekomme ich abschließend noch eine Übersicht zu den Kritiken für meinen Film und zu den Finanzen.
Nach dem Film ist vor dem Film
Damit ist auch schon alles gesagt. Von hier wiederholt sich alles. Teilweise läuten Meldungen neue Epochen in der Filmindustrie ein. So muss ich meinen Fokus auf die Home-Entertainment-Branche setzen, da hier einiges an Geld zu verdienen ist oder meinen Fokus auf den internationalen Markt richten.
Schnell versuche ich, nur noch Forschungspunkte zu generieren, um weitere Möglichkeiten freizuschalten. Aber selbst die bringen spielerisch wenig Neues. Ich ziehe in ein größeres Büro um, stelle Mitarbeiter an: andere Produzenten, Personen für Marketing, Vertrieb oder Analyse. Irgendwann kann ich größere Filme oder auch Franchises mit Prequels oder Sequels drehen. Aber letztlich ist es immer dasselbe – nur teurer.
Nette Menüs, langweiliges Drumherum
Die Menüs und die Benutzeroberfläche in «The Executive» sind klar strukturiert,bieten eine gute Übersicht und sind intuitiv. Die Benutzeroberfläche ist farbenfroh und ansprechend, ohne überladen zu wirken.

Quelle: Kim Muntinga

Quelle: Kim Muntinga
Ansonsten ist die Darstellung sehr schlicht. Die Oberfläche zeigt das aktuelle Büro mit ein paar kleineren Details, dazu die Charaktermodelle meiner Figur und die meiner Angestellten. Ansonsten fallen diese Modelle im Spiel kaum auf, sie spielen auch keine Rolle für das Gameplay. Alles in allem wirkt es optisch langweilig.
«The Executive» wurde mir von Goblinz Studio zur Verfügung gestellt. Das Spiel ist seit dem 11. Februar für den PC verfügbar.
Fazit
Interessantes Setting, langweilige Umsetzung
«The Executive» bietet eine interessante Prämisse, indem es mich in die Rolle eines aufstrebenden Filmproduzenten versetzt, der sein eigenes Filmstudio von Grund auf aufbaut. Das Spiel beginnt vielversprechend mit der Möglichkeit, verschiedene Aspekte der Filmproduktion zu steuern: von der Auswahl des Genres und der Besetzung bis hin zur Budgetierung und Post-Production. Die klar strukturierten Menüs und die ansprechende Benutzeroberfläche tragen zu einem positiven ersten Eindruck bei.
Allerdings verliert das Spiel schnell an Reiz, da sich die Aufgaben und Abläufe wiederholen und es wenig Abwechslung bietet. Trotz der Möglichkeit, Forschungspunkte zu sammeln und neue Features freizuschalten, bleibt das Gameplay monoton. Die grafische Darstellung ist schlicht und die Charaktermodelle spielen keine bedeutende Rolle im Spielgeschehen. Insgesamt fehlt es «The Executive» an Tiefe und Langzeitmotivation. Wer bereits «Game Dev Tycoon» kennt, braucht sich «The Executive» nicht anzutun.
Pro
- interessantes Setting
- klar strukturierte Menüs
Contra
- monotones Gameplay
- fehlende Tiefe
- keine richtige Kampagne
- schlichte grafische Darstellung
7 Personen gefällt dieser Artikel
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