Hintergrund

Tigerbox mit Bluetooth nachrüsten

Kevin Hofer
24.3.2024

Das erste Tigerbox-Modell hat kein Bluetooth. Tigermedia, das Unternehmen hinter der Hörbox, bietet einen Transmitter zur Nachrüstung an. Das ist toll, aber auch mit Fremdprodukten möglich.

Kinder und Kabel sind so eine Sache. Mein älterer Sohn hat zwei Tigerboxen auf dem Gewissen, weil er während des Ladens an der Box gezogen hat. Resultat: kaputter USB-Stecker. Glücklicherweise wurde der Anschluss bei den neueren Boxen optimiert.

Kabel hast du bei der Tigerbox aber noch an anderer Stelle. Nämlich dann, wenn deine Kleinen über Kopfhörer in fremde Welten eintauchen. Bei der originalen Tigerbox ist der kabellose Betrieb nur über Umwege möglich. Einen solchen bietet Tigermedia mit dem Bluetooth-Transmitter nun selbst an.

Funktioniert – auch mit Fremdprodukt

Den Transmitter schliesst du über die Kopfhörerbuchse an. Das kurze Anschlusskabel mündet in den Transmitter an sich. Der misst insgesamt 97 × 19 × 12 Millimeter und wiegt lediglich 12 Gramm. Er stört also nicht an der Box. Das Design orientiert sich an der Tigerbox mit den orangefarbenen Akzenten. Der vergleichbare CM403 Transmitter von Ugreen ist etwas länger, dafür weniger breit.

Der Transmitter von Tigermedia (angeschlossen) im Vergleich zu jenem von Ugreen.
Der Transmitter von Tigermedia (angeschlossen) im Vergleich zu jenem von Ugreen.
Quelle: Kevin Hofer

Auf der Seite befindet sich ein Schieber zum Einschalten. Zum Verbinden schaltest du deine Kopfhörer an und aktivierst den Pairing-Modus. Die Verbindung erfolgt automatisch. Mit der Play-/Stop-Taste trennst du die Kopfhörer wieder.

Beim Modell von Ugreen funktioniert das ähnlich. Der CM403 kann neben Transmitter aber auch Receiver sein. Du kannst ihn theoretisch also auch an den Verstärker schliessen und mit dem Smartphone verbinden.

Geladen wird der Transmitter von Tigermedia per USB-C. Einmal komplett laden dauert etwa vierzig Minuten. Danach läuft der Transmitter etwas über fünf Stunden. Jener von Ugreen bietet mit etwa sechseinhalb Stunden mehr, dafür dauert der Ladevorgang auch anderthalb Stunden.

Geladen wird der Transmitter per USB-C. Das sorgt für etwas mehr als fünf Stunden Hörvergnügen.
Geladen wird der Transmitter per USB-C. Das sorgt für etwas mehr als fünf Stunden Hörvergnügen.
Quelle: Kevin Hofer

Falls du dir Sorgen um die Sendeleistung machst: Tigermedia wirbt damit, dass die Sendeleistung 0 dBm nicht überschreitet. Bluetooth operiert in der Regel zwischen -20 und +20 dBm. Beim Transmitter von Ugreen ist die Sendeleistung mit maximal 4 dBm etwas höher.

Die Verbindung mit dem Transmitter von Tigermedia war in meinen Tests stets stabil. In der Wohnung konnte ich mich etwa zehn Meter vom Sender entfernen – auch mit Wänden dazwischen. Bei grösserer Distanz brach die Verbindung jedoch ab. Trotz höherer Sendeleistung habe ich mit dem CM403 von Ugreen ähnliche Werte.

Erfreulich ist die Latenz des Transmitters von Tigermedia. Diese ist deutlich geringer als beim CM403. Das liegt am Bluetooth-Standard. Der CM403 nutzt Bluetooth 5.0 und der Transmitter von Tigermedia bereits die Version 5.2.

Fazit: Ich würde den Transmitter von Tigermedia wählen

Mit dem BT-Transmitter rüstest du deine Tigerbox mit Bluetooth nach. Das ist nichts Neues. Es gibt vergleichbare Adapter, wie den CM403 von Ugreen. Er erfüllt dieselbe Funktion, kostet etwa gleich viel, bietet etwas längere Akkulaufzeit und kann auch als Receiver verwendet werden.

Der Adapter von Tigermedia überzeugt vor allem mit dem Design, das sich an der Tigerbox anlehnt, einem geringeren dBm-Wert und geringerer Latenz. Dass der Akku nicht ganz so lange hält, macht er durch schnelleres Laden wieder weg. Persönlich würde ich für meine Kinder zum Transmitter von Tigermedia greifen. Jenen von Ugreen würde ich vor allem wegen der hohen Latenz nicht in Betracht ziehen.

Titelbild: Kevin Hofer

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.

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