Was die besten Velolichter im Kassensturz-Test auszeichnet
Ein akkubetriebenes Velolicht ist nicht zwingend gut, nur weil es hell ist. Es darf den Gegenverkehr nicht blenden, muss den Weg ordentlich ausleuchten und sollte auch von der Seite sichtbar sein. Daran hapert es bei vielen Modellen im «Kassensturz»-Test.
Sobald es dämmert, brauchst du ein Velolicht. Vorne weiss, hinten rot und mindestens 100 Meter weit sichtbar. Blinkende Lichter sind nur als Zusatzbeleuchtung erlaubt. Die Vorschriften sind eindeutig. Und, was die Leuchtkraft angeht, im LED-Zeitalter auch mit Akku-Lichtern einfach zu erfüllen. Trotzdem gibt es relevante Unterschiede zwischen den Modellen. Der «Kassensturz» hat zehn beliebte Sets aus Vorder- und Rücklicht einem Praxis- und Labortest unterzogen. Ein Hauptkritikpunkt, der die Tester überraschte: Viele Lichter sind vor allem von der Seite kaum zu sehen. In der Endnote wurden unter anderem deshalb nur die zwei unten verlinkten Sets mit «gut» bewertet. Das Lichtpaar von Lezyne fällt in der Bewertung vor allem beim Punkt Stromverbrauch/Leuchtdauer pro Akkuladung etwas zurück. Gute Sichtbarkeit und einen Lichtkegel, der deine Fahrtstrecke gut ausleuchtet, bieten beide.
Die besten Sets im «Kassensturz»-Test:
Einige Hersteller haben das Problem erkannt
Punktsieger, was die Sichtbarkeit für Dritte angeht, wurde das Set Cobber Lil von knog. Dafür wurde dessen Akkuleistung schwach bewertet. Das Thema seitliche Sichtbarkeit rückt neben knog. auch der Hersteller Blackburn mit Zusatzlichtern in den Fokus. Mein Kollege Daniel Feucht stellt dir die entsprechenden Produkte hier vor.
Was du aus Sicht der Tester falsch machen kannst
Alle getesteten Lichtsets sind per USB-Anschluss aufladbar nicht für dunkle Trails, sondern für Umgebungen mit Restlicht gedacht. Auf Strassen in der Stadt oder auf dem Land, wo du sicher nicht der einzige Verkehrsteilnehmer bist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du Rücksicht nehmen musst. Ist dein Licht falsch montiert und zu hoch eingestellt, kann es den Gegenverkehr blenden und so zur Gefahr für andere werden. Dann ist es, als ob du im Auto dauerhaft das Fernlicht eingeschaltet hättest. Auch die Lichtstärke lässt sich häufig in verschiedenen Stufen wählen und sollte der Umgebung angepasst sein. Die Blink-Modi empfanden zudem viele Tester als irritierend.
Wann ist welche Beleuchtung passend?
Der Kritik an den Blink-Modi schliesse ich mich an. Bei Dunkelheit empfinde ich ständige Lichtblitze als störend. Ein ausreichend helles ruhendes Licht reicht völlig. Damit du stets die angemessene Beleuchtung wählst und das Einschalten nicht versäumst, geht auch bei Velolichtern der Trend zur Automatisierung. Das Vya Pro (wurde nicht vom «Kassensturz» getestet) beginnt zum Beispiel automatisch zu leuchten, wenn du dein Velo bewegst. Tagsüber pulsiert es, bei Dämmerung schaltet es auf Dauerlicht um. Ist der Akku langsam am Ende, dimmt es herunter und bringt dich im Reservebetrieb wenigstens noch mit Restlicht nach Hause.
Was die Akkulaufzeit angeht, muss das Licht in erster Linie zu deinen Bedürfnissen passen. Bei einigen Modellen ist im Dauerbetrieb schon nach knapp 90 Minuten Schluss. Wenn du nur kurze Strecken zurücklegst und die Lichter regelmässig nachlädst, mag das ausreichend sein. Mich als 10-Minuten-Büro-Pendler hat der kleine Akku des knog. Plus zum Beispiel nicht gestört. Dadurch bleibt die ganze Leuchte extrem klein und lässt sich als Zusatzlicht an die Kleidung clippen. Während der Arbeit an den PC gesteckt, stehst du abends sicher nicht im Dunkeln.
Zusatzbeleuchtung am Kopf
Die Beleuchtung am Velo selbst ist Standard und Pflicht. Die Kür beginnt am Kopf. Seit ich testweise mit einem Modell von Lumos unterwegs war, ist für mich klar, dass mein nächster City-Helm beleuchtet sein wird. Grossflächige LEDs, die auch über der Fensterkante eines durchschnittlichen SUV noch zu sehen sind, steigern die Sichtbarkeit enorm. Hier findest du alle Modelle mit integriertem Licht. Komm gut durch die Nacht.
Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.