Was ist los bei Ubisoft?
Games, die nach weniger als einem Jahr eingestellt werden, Missbrauchskandale und Aktien auf Rekordtief. Was ist los beim einst so angesehenen Familienunternehmen?
21 000 Personen auf der ganzen Welt arbeiten bei Ubisoft, ein Grossteil davon an «Assassin's Creed Shadows». Auf dem Spiel ruhen immense Erwartungen. Sollte der Ausflug ins feudale Japan nicht der erhoffte Megaseller werden, könnte Ubisoft einem gewaltigen Umbruch gegenüberstehen, dessen Ausgang vielleicht das Ende eines der ältesten Familienunternehmen der Game-Branche bedeutet.
Am Anfang waren fünf Brüder
Die Geschichte von Ubisoft beginnt in der Bretagne. In einem kleinen Dorf im Nordwesten Frankreichs findet man keine unbeugsamen Gallier, sondern die Familie Guillemot. Sie führt ein Unternehmen für Landwirtschaftsgüter, in dem auch die fünf Söhne aushelfen. Das unternehmerische Denken wird ihnen praktisch in die Wiege gelegt.
Weil die Margen immer kleiner werden, hat Claude, der älteste Bruder, die Idee, den Landwirten Musik-CDs zu verkaufen. Wenig später kommen Computer hinzu und als logische Folge davon auch Computerspiele. Da fällt ihnen auf, dass ihr französischer Zulieferer für die Spiele im Vergleich zu England das Doppelte verlangt.
1984 starten die jungen Guillemots ein Versandunternehmen für Computerspiele mit eigenen Direktimporten. Ihre Mutter unterstützt sie dabei, unter der Bedingung, dass jeder Bruder gleich viele Anteile am Unternehmen hat. Das Geschäft ist ein Riesenerfolg – und es ist erst der Anfang. «Wir müssen herausfinden, wie wir diese Spiele selber kreieren können. Wir wissen, wie man sie kauft. Wir wissen, was funktioniert, denn wir spielen sie selbst, also sollten wir uns organisieren und selbst welche kreieren», sagt Yves, der Mittlere der Brüder 2018 in einem Interview mit Gameinformer. 1986 gründen die Geschwister Ubi Soft. Der Name setzt sich zusammen aus «ubiquitous», zu Deutsch «universell» und «Software». Anfangs sind die Wörter getrennt, ab 2003 heisst es Ubisoft. CEO wird Yves Guillemot.
Das allererste Spiel heisst «Zombi». Ein von Horror-Ikone George A. Romero inspiriertes Action-Adventure, in dem du mit vier Charakteren ein Einkaufszentrum durchstöberst. Stirbt eine der Figuren, verwandelt sie sich in einen Zombie und du hast damit ein weiteres Monster an der Backe. 26 Jahre später erhält das Spiel auf der WiiU mit «ZombiU» einen Nachfolger.
Ein Jump’n’Run sorgt für den Durchbruch
Zu den ersten Entwicklern bei Ubi Soft zählen Agnès Haegel und Michel Ancel. Letzterer ist bei Antritt noch ein Teenager. Trotzdem stösst sein Spielkonzept für einen Jump’n’Run-Titel, das aus Kindheitserinnerungen besteht, auf grosses Interesse im Team. 1995 erscheint «Rayman» als Launch-Spiel für die Playstation 1. Geplant war es ursprünglich für den Atari ST und danach für das Super-Nintendo-CD-System, welches allerdings eingestellt wurde. Es mausert sich zu einem der meistverkauften Playstation-Games überhaupt. Von da an ist der Name Ubi Soft eine feste Grösse in der Game-Branche. Zusammen mit den Nachfolgern «Rayman 2: The Great Escape» und «Rayman 3: Hoodlum Havoc» verkauft sich die Serie über 20 Millionen Mal.
1996 wagt Ubi Soft den Börsengang und sammelt über 80 Millionen US-Dollar Kapital. In den folgenden zwei Jahren eröffnet das Unternehmen Game-Studios in Annecy, Shanghai, Montreal, Mailand, Casablanca und Barcelona. 1998 beschäftigt das Unternehmen fast 1000 Mitarbeitende und legt damit den Grundstein für den späteren Weltkonzern.
Um von der wachsenden Popularität des Internets zu profitieren, gründen die Brüder weitere Studios, darunter 1999 Gameloft, das sich auf Free-to-Play-Spiele fokussiert. «Der Markt war da, aber die Spiele waren schwer zu monetarisieren. Wir waren etwas zu früh dran damit», so Yves gegenüber Gameinformer. Stattdessen verkaufen sie die Spielrechte an die neuen Studios, wodurch sich der Aktienwert bei Ubi Soft verfünffacht. Das neu gewonnene Kapital investieren die Brüder umgehend in Red Storm. Ubi Soft tut sich schwer, in den USA Fuss zu fassen. Die Macher hinter «Tom Clancy’s Rainbow Six» sollen das ändern. Es ist ein Risiko, das sich auszahlen wird.
Mit Tom Clancy in die USA
Mit dem Namen des US-Erfolgsautors im Rücken werden die Militärschleichspiele «Rainbow Six» und «Ghost Recon» fleissig ausgebaut. Für «Splinter Cell» spannt Ubi Soft mit Microsoft zusammen. Der anfangs Xbox-exklusive Titel soll Playstations «Metal Gear»-Reihe Konkurrenz machen. Durch die Fokussierung auf die Xbox kann Ubi Soft das volle Leistungspotential ausschöpfen. «Splinter Cell» setzt neue grafische Masstäbe, besonders was Licht- und Schatteneffekte anbelangt. Der erste Teil räumt zahlreiche Awards ab und markiert den Beginn einer erfolgreichen Serie.
Wenige Jahre später kommen durch die Übernahme einer Bildungs-Software-Firma die Rechte an «Myst» und «Prince of Persia» zu Ubi Soft. «Prince of Persia: The Sands of Time» erscheint 2003 und mausert sich zum Millionenseller. Nur in den USA harzt der Absatz zu Beginn. Noch schlechter ergeht es Ancels «Beyond Good & Evil», das fast zeitgleich veröffentlicht wird. Es ist einer der ersten richtigen Flops für Ubi Soft – auch wenn sich das Spiel im Laufe der Zeit zum Fanliebling entwickelt.
Im selben Jahr gibt Ubi Soft bekannt, dass das Unternehmen künftig Ubisoft heissen wird. Dazu wird ein neues Logo enthüllt, das in seiner grundlegenden Form bis heute Bestand hat.
Vermeintliche Übernahmegelüste
Um die Jahrtausendwende kommt es zu zahlreichen Konsolidierungen grosser Firmen. Squaresoft legt sich mit Enix zusammen und Sega mit Sammy. Vivendi Games fusioniert mit Activision und nennt sich fortan Activision Blizzard. Blizzard gehört damals bereits zu Vivendi.
Das Nachsehen hat EA, die fortan nicht mehr zu den ganz grossen Playern gehören. Dabei hätte es ein paar Jahre zuvor in eine ganz andere Richtung laufen können.
2004 erhält Yves Guillemot einen Anruf von EA mit der Nachricht: «Wir haben gerade 20 Prozent eurer Firma gekauft. Wir wollten euch kurz Bescheid geben, weil wir das ganze morgen öffentlich kommunizieren», erinnert sich Yves. Bei Ubisoft ist man schockiert. Mitarbeitende fürchten, dass durch EAs Einfluss die eigene Kultur verloren geht. Dabei weiss EA gar nicht genau, was sie eigentlich wollen. Das Unternehmen ist zeitgleich in Übernahmeverhandlungen mit Activision verstrickt. Der Deal platzt jedoch und endet mit vertauschten Rollen. Activision Blizzard als der neue Riese, während EA sich erneut hinten anstellt.
Der neue Stern am Himmel
Einer der wegweisenden Momente in der Geschichte von Ubisoft folgt 2007. In diesem Jahr erscheint das Spiel, das fast 20 Jahre später noch das unbestrittene Aushängeschild der Firma ist: «Assassin’s Creed». Unter der Leitung von Produzentin Jade Raymond liefert Ubisoft ein faszinierendes Kletter- und Schleichspiel, das mit bahnbrechenden Animationen und Grafik aufwartet.
Ursprünglich plante Ubisoft eine Fortsetzung zu «Prince of Persia» für die neue Konsolengeneration. Die PS3 und die Xbox 360 kommen 2005 auf den Markt. Die dafür entwickelte Engine lässt Ubisoft jedoch in grösseren Sphären denken und so entsteht mit «Assassin’s Creed» ein brandneues Franchise.
Sie dreht sich um Altaïr, einen Assassinen, der im Jahr 1191 zur Zeit der Kreuzzüge gegen den Templerorden kämpft. Der Fokus auf geschichtsträchtige Orte, die mit nie dagewesener Detailverliebtheit realisiert werden, wird zum Markenzeichen der Serie. Daneben sorgt die Parcours-artige Bewegungsfreiheit für offene Münder. Kletter-Passagen sind zur damaligen Zeit rudimentär. Altaïr dagegen kann die Welt fast frei erklimmen und sieht dabei äusserst geschmeidig aus.
«Als ich Assassin's Creed zum ersten Mal sah, dachte ich: ‹Wir haben es wieder geschafft. Nach Prince of Persia und Splinter Cell ist das ein weiteres Juwel.› Wir hatten grosses Glück, dass wir zu einem Zeitpunkt auf den Markt kamen, als es weniger neue Franchises gab. Wir haben davon profitiert, diese Lücke zu füllen», wird Alain Corre, Executive Director bei Ubisoft im Gameinformer-Interview zitiert.
Während das erste «Assassin’s Creed» noch einige Ecken und Kanten aufweist, gelingt Ubisoft mit der Fortsetzung ein Rundumschlag, der auch die letzten Kritiker verstummen lässt. Sie wird zur Trilogie ausgebaut, um den charmanten Florentiner Ezio Auditore. Neben dem Piratenabenteuer «Black Flag», das 2013 folgt, zählen Ezios Abenteuer zu den grössten Fan-Lieblingen. Der entscheidende Wandel steht der Serie aber erst noch bevor.
Die Ubisoft-Formel
«Far Cry 3» legt 2012 das Fundament für die berühmt, berüchtigte Ubisoft-Formel. Das dritte Openworld-Action-Spiel begeistert Fans und Kritiker mit einem charismatischen Antagonisten und einer offenen Spielwelt voller Möglichkeiten. Während die Welt in «Far Cry 2» noch sehr eingeschränkt erkundbar war, kannst du dich in Teil drei frei bewegen. Hier öffnet sich auch das Schleusentor mit Nebenaufgaben: vom Tiere jagen für ein dickeres Portemonnaie, über Rennen mit dem vierrädrigen ATV bis zum Erklimmen von Funktürmen, um ein Gebiet aufzudecken. Die Funktürme hat sich «Far Cry» bei «Assassin’s Creed» abgeschaut. Es ist das erste offensichtliche Beispiel, das zeigt, wie die Ubisoft-Spiele zusammenwachsen.
Während das dritte «Far Cry» noch mit Innovation glänzt, schlägt der nur zwei Jahre später erscheinende vierte Teil in die exakt gleiche Kerbe. Unter Fans machen sich erste Ermüdungserscheinungen breit. Mit «Primal», das 2016 im gleichen Rhythmus erscheint und die gleiche Map benutzt wie Teil vier, wird die Repetition noch deutlicher. Darüber kann auch das Steinzeitalter nicht hinwegtäuschen.
Während «Far Cry» auf der Stelle tritt, schlägt «Assassin’s Creed» ein neues Kapitel auf. Das Ägypten-Abenteuer «Origins» wartet 2017 nicht nur mit der bislang grössten Welt auf, – das Meer in «Black Flag» ausgeklammert – es verwandelt «Assassin’s Creed» in ein vollwertiges Openworld-Rollenspiel. Erfahrungspunkte, Talentbäume und Questsystem sind fortan ein zentraler Teil der Meuchelmörder-Reihe. Und wie schon in den letzten «Far Cry»- und «Assassin’s Creed»-Teilen, nimmt der sogenannte «Map Barf» konstant zu. Die Map ist übersät mit farbigen Icons für Sammelaufgaben, Nebenquests, unentdeckten Orte und und und.
Damit nimmt auch die Spieldauer zu. Benötigst du für die ersten Teile durchschnittlich rund 25 Stunden, sind für «Origins» über 50 Stunden fällig. Bei «Odyssey» aus dem Jahr 2018 sind es bereits 85 und beim letzten Teil «Valhalla» knacken viele Spielerinnen und Spieler die 100-Stunden-Marke. Das ist viel Spiel fürs Geld, bei der Qualität des Inhalts gehen die Meinungen auseinander. Ubisoft spricht vom grössten «Assassin’s Creed»-Launch aller Zeiten. Abseits der 1.8 Millionen verkauften Einheiten in der ersten Woche, hat Ubisoft aber keine konkreten Verkaufszahlen kommuniziert. Mittlerweile sind 17 Studios und über 2000 Mitarbeitende rund um den Globus an der Entwicklung beteiligt. Über alle Teile hinweg hat sich die Serie über 200 Millionen Mal verkauft.
Die Skandal-Welle
Im Zuge der MeToo-Bewegung flammen 2020 auch bei Ubisoft Vorwürfe über toxische Arbeitskultur auf. Bloomberg berichtet über mehr als ein Dutzend Personen, die Ubisoft-Mitarbeitenden sexuelle Belästigung und Missbrauch vorwerfen. Dazu zählen mehrere Führungsmitglieder wie der langjährige Chief Creative Officer und persönliche Freund der Guillemot-Familie, Serge Hascoët, der Vice President of Editorial, Maxime Béland sowie der Vice President of Editorial and Creative Services, Tommy François. Die Vorwürfe seien jahrelang unbeachtet geblieben.
CEO Yves Guillemot verspricht Untersuchungen und Verbesserungen der Arbeitskultur. Es kommt zu mehreren Beurlaubungen, Rücktritten und Kündigungen. Dazu soll auch «Rayman»-Schöpfer Michel Ancel gehören, der aufgrund seines missbräuchlichen und willkürlichen Führungsstils aus dem Unternehmen ausscheidet. Ancel bestreitet jedoch die Vorwürfe und wurde für den nächsten Teil auch bereits wieder als Berater angeheuert.
2021 verlässt auch Guillemots Sohn Charlie das Unternehmen. Unter seiner Führung erscheint ein Trailer für das Mobile-Game «Tom Clancy’s Elite Squad», das Black-Lives-Matter-Demonstranten als Verbrecher hinstellt. Ubisoft zieht den Trailer mit einer Entschuldigung zurück.
Die Skandale werfen einen Schatten auf das Unternehmen, das sich immer als weltoffen und willkommen präsentiert.
Die Flops häufen sich
Über die letzten 20 Jahre ist Ubisofts Portfolio konstant dünner geworden. Erschienen zwischen 2000 und 2009 noch über 800 Spiele, die von Ubisoft entwickelt oder vertrieben worden sind, sind es zwischen 2010 und 2019 noch knapp 700. Seit 2020 sind es weniger als 240. Auf zehn Jahre hochgerechnet wären das 600 Titel. Das klingt immer noch nach viel. Darunter sind aber zahlreiche Ableger für zusätzliche Plattformen wie Mobile oder Neuauflagen bestehender Titel. Das birgt Risiken, wenn sich die Marken nicht entwickeln, wie erhofft.
Zu den aktuellen Steckenpferden gehören «Far Cry», «Assassin’s Creed», «Ghost Recon», «Rainbow Six», das Tanzspiel «Just Dance» und mit «Watch Dogs» ein weiteres Openworld-Spiel, das der Ubisoft-Formel folgt.
Bereits vor 20 Jahren hat man sich das deutsche Studio Blue Byte – die Schöpfer von «Die Siedler» – einverleibt. Der letzte Teil «Neue Allianzen» war allerdings ein absoluter Flop – trotz Verschiebung um ein Jahr nach Feedback aus der Beta-Phase. Besser läuft es mit der «Anno»-Reihe, die nach einer Studiozusammenlegung nun ebenfalls von Blue Byte entwickelt wird. Die Marke ging 2007 mit dem Kauf des ebenfalls deutschen Unternehmens Sunflower zu Ubisoft über.
Eine weitere wichtige europäische Akquisition ist Massive Entertainment. Das schwedische Studio gehört seit 2008 zu Ubisoft. Die ersten beiden «The Division» waren äusserst erfolgreich. Mit dem im Herbst 2024 erschienenen «Star Wars Outlaws» bewies Massive ein weniger gutes Händchen. «Outlaws» sollte der grosse Kassenschlager für 2024 werden. Technische Unzulänglichkeiten und ein nicht sonderlich originelles Gameplay sorgten für enttäuschende Verkaufszahlen.
Dass eine berühmte Marke keinen Erfolg garantiert, zeigt auch «Avatar: Frontiers of Pandora». Das Spiel, das viele als «Far Cry» mit blauen Männchen beschreiben, ist ohne Trubel rasch wieder von der Bildschirmfläche verschwunden. Dass Ubisoft keine Erfolgsmeldung zur Spieladaption des umsatzstärksten Films aller Zeiten verkündet, spricht Bände.
Ein noch grösserer Flop ist das Piraten-Multiplayer-Spiel «Skull and Bones». Es wurde unzählige Male verschoben und launchte schliesslich Anfang 2024. Bei einer Metacritic-Wertung von 59 sollte man besser nicht von einem «Quadruple-A-Spiel» sprechen.
Während «Skull and Bones» zumindest weiter existieren darf, wird dem Free-to-play-Shooter «Xdefiant» nach weniger als einem Jahr der Stecker gezogen. Die Server sind zwar noch bis Juni online, 277 Mitarbeitende wurden aber bereits entlassen.
Immerhin zwei Jahre überlebt hat ein weiterer Free-to-play-Shooter. «Hyper Scape» versuchte vom Battle-Royale-Hype zu profitieren, konnte aber keine kritische Masse erreichen.
Ebenfalls unwahrscheinlich ist eine Fortsetzung zum Openworld-Rennspiel «The Crew». Teil 2 konnte nicht an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen. Während das Original die zehn Millionen Marke knackte, blieb der zweite Teil hinter den Erwartungen zurück, wie aus Ubisofts Finanzbericht zu entnehmen ist. Auch der erste Teil kann sich nicht unbefleckt in Rente verabschieden. Weil Ubisoft die Server abgeschaltet hat, klagen zwei Spieler gegen das Unternehmen.
Ubisoft gelingt derzeit nur wenig und selbst das Tom Clancy-Label ist längst kein Erfolgsgarant mehr. «Ghost Recon Breakpoint» gilt als kritischer und kommerzieller Flop. «Rainbow Six Extraction» ist kaum eine Randnotiz wert. Und auch «The Division 2» benötigte erst zahlreiche Updates, bis sich die Spielerinnen und Spieler zufrieden zeigten.
Ungewisse Zukunft
Wenn Ubisoft doch mal neue Marken kreiert, wie das unterschätzte «Immortals Fenyx Rising» oder das originelle Rollschuh-Multiplayer-Game «Roller Champions», enttäuschen die Verkaufszahlen. Und bei mittlerweile über 45 Studios und 21000 Mitarbeitenden weltweit ist das Klumpenrisiko immens, wenn Spiele nicht performen wie erhofft. Der Aktienwert ist seit Jahren rückläufig und befindet sich auf dem tiefsten Wert seit 2014.
Das bringt mich zurück zu «Assassin’s Creed». Auf dem neuesten Teil ruhen extrem hohe Erwartungen. «Shadows» wurde bereits zweimal verschoben und soll nun im März 2025 erscheinen. Die Rufe nach einem Führungswechsel bei Ubisoft werden immer lauter. Gerüchte um eine Übernahme flammen auch nie ab.
Aktuell besitzt die Familie 15 Prozent des Unternehmens und hält 20.5 Prozent der Stimmrechte. Gleich dahinter ist der chinesische Konzern Tencent, dem 10 Prozent der Firma gehört und 9.2 Prozent der Stimmrechte.
Wenn «Assassin’s Creed Shadows» kein Mega-Erfolg wird, werden sich die Guillemots trotz Aktienmehrheit kaum mehr vor ihren Anlegern verstecken können. Ein Verkauf könnte das Unternehmen dramatisch verändern – fragt sich, ob zum Guten oder (noch) Schlechteren?
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.