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Synology schränkt freie Wahl von Festplatten in NAS weiter ein
von Jan Johannsen
Synology will in bestimmten neuen NAS-Modellen nur noch eigene Festplatten oder entsprechend zertifizierte HDDs von Drittherstellern vollumfänglich unterstützen. Das stößt auf viel Kritik und führt zu vielen Vorschlägen, wie sich der eigene Netzwerkspeicher ohne den Hersteller einrichten lässt.
Die kleine Hintertür glättet die Wogen nicht. Festplatten von Drittherstellern lassen sich weiterhin in älteren NAS-Systemen von Synology einrichten und dann ohne Einschränkungen in den neuen Plus-Modellen verwenden. Trotzdem gibt es unter der Meldung viele wütende Kommentare, aber auch viele Vorschläge mit Alternativen zu Synology.
Die erste Alternative ist, bei Synology zu bleiben und die Prüfung der Festplatten zu umgehen. «KP-tec» oder «pixel.ahoi» verweisen darauf, dass sich die Prüfung der Festplatten mit einem Script aushebeln lässt. Funktionseinschränkungen oder Auswirkungen auf die Updates des Betriebssystems von Synology gebe es nicht.
Negative Kommentare bisheriger Synology-Nutzer und Nutzerinnen beziehen sich nur auf mangelnde Sympathie für die aktuellen Geschäftsentscheidungen. Generelle Kritik an Hard- oder Software ist nicht zu vernehmen. Teilweise gibt es sogar ausdrücklich Lob für die Einfachheit der Software, die besonders Neulingen den Einstieg in die NAS-Welt erleichtere.
Andere wie «SwissWeasle» können den Aufschrei nicht nachvollziehen. Bei Apple würde die gleiche Philosophie mit dem Verweis «Dafür funktioniert alles bestens!» in den Himmel gehoben. «thomasboin» rechnet vor, dass der Preisunterschied nicht gegen die Festplatten von Synology spricht. In seinem Beispiel einer 16-TB-Festplatte liegt das Modell von Synology aktuell mit 324 Franken genau zwischen Festplatten von WD und Toshiba mit 344 und 310,50 Franken. Allerdings kommt der Preis der Synology-Festplatte nur durch einen Rabatt von 10 Prozent zustande. Ohne diesen wäre sie mit etwa 360 Franken die teuerste Option.
Und dann verweist Synology selber noch darauf, dass Hersteller von Festplatten ihre HDDs auf die Kompatibilität mit den neuen NAS überprüfen lassen können. Bestehen sie den Test, würden sie weiterhin als kompatible Speichermedien auf den Produktseiten gelistet.
Verschiedene Kommentare empfehlen NAS von anderen Herstellern wie QNAP, Asustor oder Ugreen als Alternative. Wobei letzterer Hersteller als Neuling mit fünf Modellen die klar kleinste Auswahl hat.
Während QNAP für seine Software einhellig Lob kassiert, gibt es zum Betriebssystem von Ugreen auch kritische Anmerkungen. Dazu ein Blick hinter die Kulissen: Kollege Martin Jud hatte ein System von Ugreen zum Verkaufsstart erhalten, aber aufgrund von Software-Problemen bisher keinen Testbericht angefertigt. Einige User wie etwa«stephane.rappo» verweisen aber darauf, dass sich die Hardware von Ugreen auch mit Drittanbieter-Betriebssystemen wie TrueNas betreiben lassen.
Alternative Betriebssysteme sind eine gute Überleitung zu den zahlreichen Kommentaren von Leuten, die sich ein eigenes NAS gebaut haben. Mein Kollege Richie Müller hat sich passenderweise gerade ein eigenes NAS gebaut. Zusätzlich zu seinem neuen Synology, die ein älteres Modell ersetzt hat. Für welche Hardware er sich entschieden hat, kannst du im folgenden Beitrag nachlesen:
Richie hat sich im Zuge seiner Suche nach einem neuen NAS auch mit den verschiedenen Betriebssystemen, die sich nicht nur auf Eigenbau-Hardware installieren lassen, beschäftigt. Er hat sich für Unraid entschieden. In den Kommentaren der Synology-Meldung wird zudem häufig auf TrueNAS und seltener auf Xpenology verwiesen.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.