Wellness für zwischendurch: Ohne Spa-Hotel, ohne Badewanne
Hintergrund

Wellness für zwischendurch: Ohne Spa-Hotel, ohne Badewanne

Mareike Steger
10.11.2023

Wenn der Alltag mal wieder nervt und dir deine Energie raubt, brauchst du Wellness. Nein, nicht im Spa-Hotel, sondern zuhause. Geht auch ohne Badewanne.

Urlaub fühlt sich am besten an, wenn man ihn nicht hat. Oder anders gesagt: Stecken wir im Hamsterrad des Alltags fest, erscheint eine Auszeit als das Erholsamste der Welt.

Dabei ist das mit der Erholung durch Urlaub gar nicht so leicht. Zumindest nicht aus Sicht der Wissenschaft: Während die einen Forschenden sagen, nur in längeren Ferien erhole man sich richtig, behaupten andere, mehrere kurze Auszeiten im Jahr seien besser.

Hingegen meint die Arbeitspsychologin Carmen Binnewies, Studien hätten keinen Effekt gezeigt, wie wichtig die Urlaubsdauer für die Erholung ist. Entscheidend sei vielmehr, wie (positiv) man die freie Zeit erlebt – egal, ob man den Trip nach Sri Lanka bucht oder auf Balkonien bleibt.

Schon eine kleine Erholungspause am Abend macht dich fitter

Was sich mit Sicherheit sagen lässt: Der Mensch braucht Pause(n), und das nicht nur, weil das Erholungsgefühl nach dem Urlaub immer so schnell flöten geht. Kurze Auszeiten halten dich gesund, lassen dich gut fühlen, plus – über dieses Argument wird sich dein Arbeitgeber, deine Arbeitgeberin freuen – wer erholt ist, zeigt bessere Leistung bei der Arbeit. Und verhält sich auch kollegialer. Das konnte Binnewies in einer Studie nachweisen. Der Effekt zeigt sich sogar, wenn man lediglich am Abend zuvor entspannt.

Bei dir ist kein (Kurz-)Urlaub in Sicht? Dann mach es dir am nächsten freien Abend in deinen eigenen vier Wänden schön – mit einem Mini-Wellnessretreat. Das geht sogar ohne Badewanne.

10 Möglichkeiten, zuhause im Day-Spa zu entspannen

1. Handy aus

Oft gehört und immer noch wahr: Smartphones sind Gift für die Entspannung. Bist du im Urlaub oder auch nur auf kurzer Auszeit bzw. im Feierabend, hat jedes Telefonat – egal, ob privat oder beruflich – einen negativen Effekt auf dein Erholungsgefühl, fand Forscherin Binnewies heraus. Und du weißt es ja selbst: «Nur noch kurz» (den Feed durchscrollen/Nachrichten checken/etwas bestellen) ist die größte Selbstlüge, mit der du und ich ständig zum Handy und seinen immer verfügbaren Verlockungen greifen.

2. Musik an

Dein Smartphone ist ausgestellt oder liegt in einem anderen Zimmer? Gut. Jetzt brauchst du eine angenehme Atmosphäre in deinem persönlichen Day-Spa – zum Beispiel mit Musik. Nein, nicht vom Streamingdienst ... hast du noch ganz altmodisch CDs daheim? Radio ist auch okay, sofern es ein Sender ist, bei dem nicht ständig dazwischen gequasselt wird. Vielleicht mal den Klassiksender testen? Studien haben ergeben: Klassische Musik senkt nachweislich den Blutdruck und den Stresslevel.

3. Gute Gerüche, schönes Licht

Beim Entspannen kommen alle Sinne dran. Deshalb: Aromadiffuser aufstellen und Lieblingsduft hineinträufeln. Ätherische Öle wirken – ganz individuell – auf die Psyche und – bei jedem gleich – auf den Körper. Kiefer beispielsweise kickt die Konzentration und Lavendel beruhigt. Und: Fehlendes Licht in der dunkleren Jahreszeit kann zum Winterblues führen. Dagegen helfen dir beim Wellnessen zuhause ein paar Kerzen zwar nicht alleine. Doch sicher versetzt dich das anheimelnde Flackerlicht einfacher in den Stress-lass-nach-Modus.

4. Beweg dich!

Läuft die Musik noch? Dann kann ein hemmungsloses Tänzchen nicht schaden – es schaut ja niemand zu. Entspannen heißt schließlich nicht, still auf dem Sofa sitzen zu müssen. Powere dich kurz und nach deinem Geschmack aus, um dein seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen.

5. Runterkommen mit Tee

Wer den Tag über vor lauter Angespanntheit vergessen hat, genügend zu trinken, kann sich jetzt darauf besinnen: Eine Kanne dampfender Kräutertee oder ein frisch gepresster Saft oder Smoothie – schon bei der konzentrierten Zubereitung verflüchtigt sich das stressige Gefühl langsam.

6. Rot sehen

In der Kindheit musste wohl jeder einmal vor der Infrarotlampe hocken, um Schnupfennase oder entzündete Ohren zu beruhigen. Doch das Rotlicht der Wärmelampe entspannt auch – es fördert die lokale Durchblutung und senkt deinen Muskeltonus.

7. Pflege dein Gesicht

Und wenn wir schon beim Gesicht sind: In jedem Wellnesshotel kümmern sich Kosmetiker oder Kosmetikerin liebevoll darum. Das kannst du auch: Für ein wohltuendes Dampfbad, das deine Haut belebt und rosig färbt, braucht es keine eigene Gesichtssauna. Es reicht ein Topf mit kochendem Wasser, eine Handvoll Kräuter plus Handtuch über dem Kopf. Danach bietet sich eine Gesichtsmaske an (gibt es auch für Männer). Mit einer Tuchmaske geht es am leichtesten und ohne Schmiererei – einfach Maske drauflegen, nach wenigen Minuten abziehen, entsorgen, entspannen. Leg dich dabei ruhig auf Bett oder Sofa.

8. Fokus aufs Atmen

Spätestens jetzt auf dem Sofa kannst du dich einer der wichtigsten Entspannungsmöglichkeiten widmen: deiner Atmung. Bewusstes, langsames, «richtiges» Atmen mit einer kleinen Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen reduziert Stress ganz ohne Hilfsmittel. Es senkt dein Kortisol im Blut, dein Körper bekommt die nötige Ruhe.

9. Unterm Regen duschen

Hast du eine Badewanne zuhause, ist Wellness im Feierabend ganz einfach: Warmes Wasser in die Wanne einlassen, ein muskelentspannendes, körperdurchwärmendes oder einfach nur gut riechendes Badeöl dazugeben und Om! Doch auch Duschen zählt als Wellness, wenn du dabei auf Me-Time setzt statt auf bloße Körperreinigung. Hast du eine Regendusche? Die vielen kleinen Tröpfchen sorgen für eine leichte Massage auf der Haut.

10. Füße baden

Füße zählen zu jenen Körperteilen, die man am häufigsten vernachlässigt. Schade, denn mit einem Fußbad ließen sich allerlei Probleme wie Migräne, Schlafprobleme, aber auch kalte, Schweiß- oder geschwollene Füße angehen. Und Hornhaut ja sowieso. Nach dem Baden der Füße diese gut abtrocken, auch zwischen den Zehen, und mit pflegender Creme verwöhnen.

Titelfoto: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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